Nun darf die Fete endlich steigen: 
Gleich nach der Ankunft in Sydney hatten sich die Männer des chinesischen Teams versprochen, eine tolle Party zu feiern, wenn sie ihr großes Ziel - Olympiagold - erreichen. So, wie sie sich im Sydney Super Dome präsentierten, feiern sie vermutlich immer noch...!
Zum ersten Mal haben die Weltmeister aus China nun den Turn-Olymp bestiegen, und das mit einer Super-Leistung. Der Abstand zu den zweitplatzierten ukrainischen Turnern betrug 1,613 Punkte!
Yang Wei: "Ich hatte mich vor dem Wettkampf verletzt, aber als es losging, habe ich alles vergessen...!"

Mitfavorit Russland verblüffte zunächst im negativen Sinne, landete nach den ersten Geräten auf Rang vier, einmal auf Rang 5 und musste bis zur letzten Übung um Edelmetall zittern. Der Olympiasieger von 1996, der bei der Qualifikation am Samstag noch besser als das chinesische Team war, wäre fast erstmals in der olympischen Geschichte ohne Mannschafts-Medaille geblieben. Dass der Endspurt noch zur Ehrenrettung reichte, war einmal mehr auch der Klasse des Alexei Nemow zu danken, der sich, wie schon in der Qualifikation, als Bester im Einzelklassement erwies. Es wäre eine große Überraschung, wenn er am Mittwoch nicht Olympiasieger würde...

Stimmen zum Finale

"Ich kann keine Verantwortung für die Leistung der Mannschaft übernehmen. Ich habe einfach versucht mein Bestes zu geben. Vor meiner letzten Übung habe ich schon auf die Anzeigentafel geschielt. Aber ich habe mir gesagt: Vergiss alles und beruhige dich! Tu einfach, was du kannst."
Alexei Nemow (RUS)

"Wir wollten eine Medaille, egal welche. - Im Moment können wir noch nicht gegen die Chinesen gewinnen. Sie haben eine andere Methodik der Vorbereitung und im Training. Aber im Verlauf der nächsten vier Jahre werden wir alles tun, um den nächsten Mannschaftstitel in die Ukraine zu holen."
Alexander Swetlitschni (UKR) 
(noschu)

"Wir sind größer!"
A. Swetlitschni auf die Frage eines Journalisten, auf welchem Gebiet 
die Ukrainer den Chinesen überlegen wären

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Mehrkampf-Start weiterhin unklar

Hinter Andreas Weckers Start im olympischen Sechskampf-Finale am Mittwoch steht nach wie vor ein Fragezeichen. Zwar hatte der Reck-Olympiasieger wegen einer schmerzhaften Schulterverletzung am Samstag nach der Mannschafts-Qualifikation zunächst selbst von einem Verzicht gesprochen, doch nun wartet der 30-jährige Berliner noch das Ergebnis einer Computertomographie ab. Um eine entsprechende Untersuchung hatte der Champion nach mehreren verschiedenen ärztlichen Diagnosen gebeten. Darüber hinaus klagte Wecker seit Tagen über große Schmerzen in der rechten Schulter. Das Gutachten von Prof. Wilfried Kindermann, Chefarzt der deutschen Olympia-Mannschaft, steht noch aus. (dpa)

Gelesen in der Berliner Zeitung

"Mittelfinger"

Er kreiste über den Ringen und hing auch über dem Reck noch in der Luft. Dann löste er sich auf und waberte durch eine Dachluke aus der Halle: Der Mannschaftgeist verflüchtigte sich - jener nie zu greifende Kobold, der Individualisten einflüstert, sie seien ein Team.Vermutlich nahm der unsichtbare Troll die verpatzte Finalteilnahme der deutschen Turnerriege zum Anlass, sich zu entfernen. Zur abschließenden Mannschaftssitzung trat der Teamspirit jedenfalls nicht mehr an.
 Auch Andreas Wecker, Olympiasieger 1996, verließ die Konferenz vorzeitig, nicht ohne dem Kollegen Sergej Pfeifer - mit erhobenem Mittelfinger - zu drohen: "Es kann ja wohl nicht sein, dass mir ein international kaum erfolgreicher Youngster mangelnde Leistungsbereitschaft vorwirft." Wecker, der verletzt geturnt hatte, hielt Pfeifer seinerseits dessen Patzer vor. Nun fordert der Sportdirektor eine Aussprache der zerstrittenen Athleten. Zunächst aber wäre es wichtig, den kleinen Kobold wieder einzufangen. Der Teamspirit war schon immer der beste Schlichter. (kli.)

zum Thema:

• Der Zipfel Weltspitze 

• 15 Millionen Mark und keine Medaille

Sydney-Blick: Im Mediencenter IBC 

Geschäftiges Treiben herrscht im IBC, dem International Broadcasting Center, in Sydney. Hier sind TV- und Hörfunkstationen während der Spiele beheimatet - wie ARD und ZDF aus Deutschland 
- rechts :die Rezeption beider Stationen.

ZDF-Redakteur Hennes Gally produziert gerade das Tagesschmanker'l "By the way...", ein olympisches Apropos mit einer ganz bestimmten Handschrift des Machers

Media Bufet: Australische Gastfreundlichkeit auch im Detail: Nirgendwo wird gedrängelt, überall freundliche Atmsphäre

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