SUBDIVISION
6
/ GRUPPE 6
(18.20 -
20.10 Uhr) |
BLR |
BRA |
USA |
AUS |
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Eine
superstarke Gruppe zum Abschluss des ersten Tages...! |
Mit
großer Spannung wird die letzte Gruppe am Sonntag beobachtet.
Die Amerikaner wollen unbedingt ins Mannschaftsfinale, womit sie
ein ehrgeiziges Ziel formuliert haben. Weißrussland hat ein
ziemlich junges Team um den Routinier Ivan Ivankov geschart, das
für Überraschungen gut ist. Mit zum Teil gelungenen Übungen
haben Australien und Brasilien im Podiumstraining Aufmerksamkeit
erzielt. Ob die unerfahrenen Turner ihr Können bei ihrem ersten
WM-Auftritt in hohe Wertungen umsetzen können bleibt
abzuwarten. Nichts mit den vorderen Rängen wird die Mannschaft
aus dem Iran zu tun haben. Außerdem gibt es noch eine gemischte
Gruppe mit zwei Turnern aus Usbekistan und dem Einzelstarter
Sascha Palgen aus Luxemburg.
Sean
Townsend (USA) - Zweiter hinter Iwankow" |
|
Rotation
1
Einen mittelprächtigen Einstand erleben die Turner Weißrußlands
am Boden und der USA an den Ringen. Mit soliden, aber wenig
spektakulären Übungen liegen sie um die 9-er Marke. Dimitri
Kaspiarovich (BLR) holt mit 9,25 Punkten für seine Truppe das höchste
Ergebnis, Sean Townsend steuert als bester Amerikaner 9,3 Punkte
zum Mannschaftsergebnis bei. Keine Bäume ausgerissen haben die
Australier am Pauschenpferd. Die Brasilianer zeigen am Reck,
dass sie eine solide Grundtechnik beherrschen, für
Spitzenergebnisse fehlt aber noch ein Stück. Die Truppe aus
Kuweit liegt wie erwartet zwischen fünf und sieben Punkten. Am
interessantesten in diesem ersten Durchgang ist die gemischte
Gruppe aus Usbekistan und Luxemburg, die am Sprung startet.
Ildar Fokan (UZB) hat einen Überschlag-Doppelsalto drauf, für
den es 9,3 Punkte gibt und der Sascha Palgen (LUX) springt mit
einem Kasamatsu auf 9,1 Punkte.
Rotation
2
Beim Einturnen passiert es. Auf einen Schlag gehen die Lichter
in der Halle aus, die Punkte auf den Anzeigentafeln erlischen.
Zum zweiten Mal an diesem Sonntag ist für lange Zeit der Strom
weg, dieses Mal während die Turner an den Geräten sind. Zum Glück
bleibt dieser peinliche Vorfall folgenlos. Was einem Turner bei
einem Kovacs-Salto hätte passieren können, mag man sich lieber
nicht vorstellen.
Wie auch immer. Vielleicht hat die halbstündige Pause den
Turnern ganz gut getan. Jedenfalls steigern sich Amerikaner und
Weißrussen um mindestens zwei Klassen.
Den schwächsten Sprung macht bei den Amerikanern Raj Bhavsar
mit 9,2 Punkten. Brett McClure erhält für seinen Cuervo mit
ganzer Drehung 9,3 Punkte, Paul Hamm für denselben Sprung
9,362. Einen Überschlag-Doppelsalto zeigt Sean Townsend, der
9,35 Punkte abwirft. Die Bestnote mit 9,425 erzielt Stephen
McCain mit einem Tsukahara mit Doppelschraube.
Noch einen Tick besser agieren die Weißrussen am Seitpferd. Die
9,2 von Vitali Valynchuk wird zur Streichwertung, mit 9,462
kommt Alexander Kruzhylau am besten weg. Als der Tabellenstand
nach zwei Geräten bekannt wird, brandet Beifall auf: Erster
USA, zweiter Weißrußland, dritter Korea, dann Ukraine, Rußland
und Italien. Das kann noch sehr spannend werden heute Nacht.
Iwankow
führt im Mehrkampf
|
Rotation
3
Die US-Boys lassen am Barren nichts anbrennen. McCain legt mit
9,25 Punkten hoch vor. Auf der Gegenseite kommt Kruzhylau (BLR)
an den Ringen nicht über eine 8,412 hinaus. Und auch im zweiten
Duell bleiben die Amerikaner vorn: 9,375 für McClure gegen 9,15
für Dimitri Kaspiarovich. Im dritten Kräftemessen wendet sich
das Blatt leicht zugunsten der Weißrussen. Vitali Valynchuk
holt mit viel Kraft 9,4 Punkte, Paul Hamm mit einer sehenswerten
Barrenkür immerhin 9,312.
Was für ein Wettkampf! Die beiden
Nationen schenken sich nichts. Nervenstark ziehen sie ihr
schwieriges Programm durch. Im vierten Paar geht Weißrußland
mit der Turnlegende Ivan Ivankov in Führung: 9,587 Punkte müßten
für den Finaleinzug reichen. Am Barren zeigt erstmals ein
Amerikaner kleinere Unsicherheiten. Raj Bhavsar kommt „nur“
auf 9,237 Punkte. |
Eine unglaubliche Barrenshow bietet Sean
Townsend dem Publikum. Alles was sehenswert ist, von der
Riesenfelge bis zum Doppelsalto legt er seine Kür. Bombensicher
und mit 9,787 – der Tageshöchstnote – nicht einmal überbewertet.
Weißrußland kann mit Alexei Sinkevich nicht mithalten, der nur
ein Streichergebnis abliefert.
Die USA hängt den Konkurrenten um 1,5 Punkte ab und setzt sich
überlegen an die Tabellenspitze. |
Rotation
4
Ähnlich stark wie die
Amerikaner zuvor springen die Weißrussen über den Tisch. Die
9,2 wird Streichwert, mit einem unglaublich hohen Überschlag-Doppelsalto
setzt sich Kasparowich (9,45) knapp vor seine
Mannschaftskamerade Ivankov (9,35), Sinkevich (9,312) und
Kruzhylau (9,3). Die Amerikaner können am Reck nicht
entscheidend kontern. McCain und Bhavsar liefern trotz
Kovacs-Salti und Dreifachabgängen nur hohe Achter-Wertungen ab.
Sean Townsend immerhin holt eine 9,225 und Paul Hamm mit einer
wenig spektakulären, dafür aber sichern Übung 9,425. Die Krönung
am Königsgerät bleibt Paul Hamm vorbehalten, der mit Kovacs
ganze Schraube und der bekannten dreifachen Tkatchev-Kombination
gestreckt – gebückt –gestreckt beeindrucken will. Beim
ersten Tkatchev segelt er allerdings an der Stange vorbei und
kommt mit 8,875 Punkten nicht in die Mannschaftsführung.
Trotzdem verteidigen die USA den ersten Platz vor Weißrussland.
Rotation
5
Die Amerikaner erwischen einen schlechten Start am Boden.
Bhavsar landet gleich bei der ersten Akrobatikreihe auf dem
Hosenboden, nur 8,487. Am Barren turnt Kruzhylau auf Sicherheit
und kommt mit 8,787 Punkten in die Wertung, weil der
nachfolgende Dzianis Savenkov bei einer Stützkehre abschmiert
und beim Abgang auf den Füßen landet. Am Boden gelingt McCain
eine phantastische Übung mit einem herrlich gestreckten 1 ½-fachen
Twist, die 9,437 Punkte wert ist. Dafür setzt sich Young bei
seinem Doppelsalto vorwärts auf den Boden und bleibt nach
vielen weiteren Patzern außerhalb der Wertung. Gleichzeitig
turnt Kaspiarovich traumhaft sicher am Barren auf
9,275. Sean Townsend kontert am Boden mit 9,425 Punkten
aus seiner Zehner-Übung, kann damit aber seinen direkten Gegner
nicht in Schach halten. Dessen Name lautete nämlich Ivan
Ivankov und was der Mann am Barren abliefert ist ein Genuß. Mit
9,725 Punkten haben die Kampfrichter wahrlich nicht zu hoch
gegriffen. Und noch steht für beide Nationen ein Turnern am Gerät.
In der Topsportshal wird es ganz ruhig, die Luft knistert vor
Spannung. Paul Hamm behält die Nerven und schafft 9,425 Punkte.
Doch es reicht nicht. Sekunden zuvor hat Alexei Sinkevich eine
Klasse Übung an den Holmen mit 9,7 Punkten abgeschlossen. Weißrußland
übernimmt die Führung zwei Zehntel vor den USA.
Rotation
6
Weißrußland wird an diesem Tag nicht zu schlagen sein. Schnell
müssen dies die Amerikaner erkennen. Sowohl Bhavsar wie auch
Townsend haben Mühe mit dem Pauschenpferd, während am Reck
ihre direkten Konkurrenten Neuner-Wertungen einfahren. Hoffnung
keimt im US-Lager auf, als McClure für eine schöne Übung eine
9,3 erhält. Aber die Weißrussen sind stabil über Neun, und
die US-Boys McCain und Young bleiben unter ihren Möglichkeiten.
So bleibt es Ivan Ivankov vorbehalten, sich als letzter Turner
des 14 Stunden dauernden ersten Wettkampftages mit einer
Glanzleistung zu verabschieden. Perfekt geturnt sind seine
beiden Kovacs-Salti (gebückt, gehockt) und die Drehungen und Bücken
stimmen auf den Punkt. Von seiner Zehner-Übung bleiben 9,525
Punkte übrig. Das reicht locker zum Tagessieg für Weißrußland
vor den USA, Südkorea, Ukraine und Rußland.Italien
bleibt sechster vor Lettland und Australien, das in diesem
Durchgang mit dem Duell der Giganten nur wenig Beachtung finden
konnte. Ivankov übernimmt die Tabellenspitze in der
Einzelwertung vor Townsend und Hamm.
Fazit:
Die plötzliche Dunkelheit scheint
die Turner erst richtig aufgeweckt zu haben. Jedenfalls ließen
sie den mittelmäßigen Eindruck vom ersten Gerät schnell
verblassen und stachelten sich gegenseitig zu Glanzleistungen
an. In ihrem Schatten segelten die Australier zu Platz acht, den
sie am morgigen Sonntag nicht halten werden können. Mit den
Spitzenresultaten Weißrußlands und der USA ist im Vorfeld
nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Aber sie stehen zu Recht an
der Spitze der Tabelle, die mit einer Ausnahme die Stärke der
Mannschaften widerspigelt: Wäre Rußland gerecht behandelt
worden, würde es zwei Plätze weiter hinten liegen und nicht
noch auf den Finaleinzug hoffen dürfen. Dass zumindest Rumänien
und China, wahrscheinlich auch noch Frankreich an Nemov und Co
vorbeiziehen können, liegt auf der Hand.
Team
Standings after 6 groups: |
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1.
BLR 222,132 |
2.USA
221,420 |
3.
KOR 220,857 |
4.
UKR 218,757 |
5.
RUS 217,384 |
6.ITA216,043 |
7.
LAT
215,030 |
8.AUS
2010,207 |
9.
GBR
208,085 |
10.FIN
305,482 |
11.SVK
202,883 |
12.BRA
201,373 |
13.CZE
201,096 |
14.ARG
199,922 |
15.MEX
199,334 |
16.TPE
199,260 |
17.KAZ
196,297 |
18.AUT
195,361 |
19.ARM
195,099 |
20.RSA
194,510 |
21.DEN
193,034 |
22.IND
185,511 |
23.SRI
150,549 |
24.TUR
150,248 |
25.MAS
148,412 |
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