COMPETITION I: Team qualification MEN  / Männer

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SUBDIVISION 10 / GRUPPE 10  (= letzte Gruppe)
(MANNSCHAFTS-QUALIFIKATION, Endstand)

ROM

GER

BEL

 
Gesucht werden acht Team-Finalisten...

Die Gruppe mit Gastgeber Belgien, dem Drei-Mann Team aus Kuba, der deutschen Mannschaft und dem Geheimfavoriten Rumänien schließt die Qualifikation ab. Wohl nur noch Rumänien mit seinem superstarken Marian Dragulescu kann man das Vordringen in das 8er-Finale zutrauen.
Die Deutschen machen sich zwar Hoffnungen, müssen aber mit dem schulterverletzten Valeri Belenki auf einen ebenso guten wie erfahrenen Mann verzichten, und bringen sicher auch zu wenig Substanz im Vergleich zu den anderen Mannschaften mit.

Ohne Finalchancen betreffs Mannschaften sind die Belgier und Kubaner - trotz eines superstarken Erik Lopez, der sicher in der Einzelkonkurrenz vorn zu erwarten sein wird...!

<< Dragulescu

Rotation 1
Die vier Belgier können am Reck natürlich nicht viel ausrichten. Dass sie ihre Fans in der Topsportshal haben, ist am Beifall aber deutlich zu hören. Die drei Kubaner turnen etwas unkonventionell am Pauschenpferd und kommen über eine 9,0 für Eric Lopez nicht hinaus.
Sehr sicher beginnen die Deutschen am Barren. Stephan Zapf legt eine 8,787 vor, Robert Juckel kann fast mithalten, Sven Kwiatkowski kommt auf 8,927 Punkte. Der als Ersatzmann eingeflogene Christian Berczes vom SV Halle rechtfertigt mit 8,575 seine Nachnominierung. Seine Nerven im Griff hat Thomas Andergassen. Ohne Probleme zieht er seine Übung durch und kommt auf 9,162 Punkte. Verhalten beginnen die Rumänen am Boden. Doch Marian Dragulescu läßt einen Kracher in Form von 9,662 Punkten los.

Rotation 2
Diese phantastische Bodenübung scheint der Signalschuß für Dragulescus Teamgefährten gewesen zu sein, selbst etwas zuzulegen. Und so legt Rares Orzata am Pauschenpferd erst einmal eine 9,237 vor. Dragulescu kann da zwar nicht mithalten, doch Dan Potra erzielt sogar 9,362. Danach wird es traumhaft: Ioan Suciu holt sich 9,625 Punkte. Olympiasieger Marius Urzica turnt souverän wie eh und je und erhält mit 9,762 Punkten die bislang höchste Wertung am Pauschenpferd.
Während Belgien am Boden durchaus sehenswert turnt, beginnt für die Deutschen am Reck der Absturz: Stephan Zapf (8,487) kommt noch am besten durch mit einer 8,487. Andergassen verliert nach einer Drehung in den Ell-Griff den Halt und baumelt an einem Arm, Juckel segelt beim Tkatchev an der Reckstange vorbei und Kwiatkowski beim Kovacs mit ganzer Drehung...

Rotation 3
Mit 8,900 Punkten zeigt Gunther Couckuyt (BEL) am Pauschenpferd eine ansprechende Leistung. Ganz phantastisch sind die drei Kubaner am Sprungtisch Pegases: Ein Cuervo mit eineinhalb Schrauben katapultiert Charles Leon Tamayo (9,687) ziemlich sicher ins Finale. 
Einigermaßen gut zurecht kommen die Rumänen an ihrem schwachen Gerät, den Ringen. Dragulescu kommt immerhin auf 9,025 Punkte, Dan Potra sogar auf 9,462.
Derweil setzen sich die deutschen Turner am Ende ihrer mit Doppelsalti abgeschlossenen Akrobatikbahnen auf den Boden. Ohne Sturz bleiben nur Kwiatkowski (9,05) und Thomas Andergassen (8,725).

Rotation 4
Mit Abwürfen vom Pauschenpferd geht es für die Deutschen weiter. Nur Zapf (8,937) und Kwiatkowski (9,337) kommen ungeschoren durch. 
Gleichzeitig zeigen die Kubaner kraftvolle Übungen am Barren. Mit 9,675 Punkten turnt sich ihr Bester, Eric Lopez, ins Finale. Nicht viel zu holen ist für das belgische Team an den Ringen. Dafür schlagen die Rumänen am Sprung mit Tsukaharas-2½ Schrauben zu: Razvan Selariu 9,0, Dan Potra 9,387, Rares Iulian Orzata 9,412 und Ioan Silviu Suciu 9,512. Den spektakulärsten Satz macht Marian Dragulescu. Sein Überschlag-Doppelsalto mit halber Schraube bringt ihm riesigen Applaus und 9,712 Punkte ein. Rumänien geht im Gesamtklassement nach vier Geräten in Führung.

Rotation 5
Am Reck sind die Kubaner mit selten gezeigten Elementen  wie Hecht über die Stange oder Winkler nach wie vor sehenswert. Spitzenresultate erzielen sie allerdings nicht. 
Das rein vallonische Team im belgischen Trikot kann am Sprung nicht entscheidend zulegen. 
Unter ihren Möglichkeiten bleiben an den Ringen die Deutschen. Nur Stephan Zapf holt mit 9,112 ein gutes Ergebnis. Völlig überraschend erweisen sich die Rumänen am Barren als ziemlich schwach.
Erst Dragulescu kratzt mit 8,937 Punkten an der Neuner-Marke. Diese übertrifft Marius Urzica mit 9,587 Punkten klar.

<< Erik Lopez (CUB)

Rotation 6
Im letzten Durchgang der Mammut-Qualifikationsrunde sehen die einheimischen Zuschauer eine solide Leistung ihrer Truppe am Barren. 
Wiederum ein Augenschmaus sind die Kubaner am Boden. Applaus, aber auch Erheiterung in der Halle, als Abel Drigg seine Fedortschenkos nicht dreht, sondern hüpft. Mit einer Glanzleistung am Sprung gönnen sich die Deutschen einen versöhnlichen Abgang. Alle Sätze liegen jenseits der 9,2-Punkte. Zum Einzug ins Finale reicht es aber keinem der Turner. Noch schwer kämpfen müssen die Rumänen am Reck. Nur knapp liegen sie nach dem eher schlechten Barrenergebnis in den Finalrängen. Sociu kann mit einer 7,625 nicht gerade zur Beruhigung der Nerven beitragen. Und auch Potra stockt zweimal in seiner Übung und kommt über 8,25 Punkte nicht hinaus. Marian Dragulescu, der einen schönen Winkler fängt, kommt immerhin auf 8,775. Trotz eines Winklers auf die Matte erhält Orzata mit 9,287 eine ordentliche Note. Mit 8,8 Punkten macht Joker Razvan Selariu das schlechte Ergebnis von Suciu obsolet. Die Rumänen umarmen sich, als an der Leuchttafel Rang vier aufleuchtet.


Thomas Andergassen (GER)

Fazit:
Belgien muss noch einiges tun, um weiter vorne mitmischen zu können. In der von Janssen & Fritsen hervorragend ausgestatteten Trainingshalle, gleich neben der Wettkampfarena, haben sie künftig die dazu die Möglichkeit. Die Kubaner sind eine volle Bereicherung dieser Weltmeisterschaften. Schade nur, dass sie kein komplettes Team zusammen bringen. Deutschland kann auf einige der gezeigten Leistungen aufbauen, muss sich aber vorläufig mit einem Platz im Mittelfeld (13) noch hinter der Schweiz und Kanada abfinden. Die Rumänen können sicherlich im Mannschaftsfinale noch zulegen. Nur gelegentlich Spitzenleistungen reichen aber bestimmt nicht aus für einen Medaillenrang.

Insgesamt ist die Qualifikation bei den Männern - zumindest teilweise - auf einem sehr hohen Niveau gestanden. Die führenden Nationen haben gezeigt, dass auch mit den neuen Wertungsvorschriften attraktives Turnen gezeigt werden kann. Optimistisch für die Ausdehnung des Turnsports stimmt nicht nur die Rekordbeteiligung, sondern auch die Tatsache, dass die „kleinen“ Länder unter Obhut erfahrenen Trainer langsam zum Mittelfeld aufschließen. Den größten Absturz erlebten die Deutschen, deren jungen Männer noch in keiner Weise die bislang Etablierten ersetzen konnten: Der 13.Platz ist das schlechteste Abschneiden, seit deutsche Turner an Weltmeisterschaften seit 1903 teilnehmen.
Kein Turner erreicht ein Finale, nur Sven Kwiatkowski steht im Mehrkampffinale.

(Nachtarg: Durch die Verletzung eines Koreaners erreicht auch Stephan Zapf als 34. das 32er-Finale und wird am Ende bester deutscher Mehrkämpfer (16.).)

(Bericht: Reinhard Linder / Deutschland)

Team Standings after 10 groups:  (... 8 teams make the finals!!)
1. BLR 222,132 2.USA 221,420 3. KOR 220,857 4.ROM 219,786 5. UKR 218,757 6.FRA 218,593
7.CHN 217,384 8. RUS
217,384
9.ITA
216,043
10. LAT
215,030
11.SUI
213,982
12. CAN
213,444
13.GER
211,269
14.ESP
210,635
15.AUS
2010,207
16. HUN
208,283
17. GBR
208,085
18. BUL
206,571
19.FIN
305,482
20.SVK
202,883
21.POR
202,858
22.GRE
202,371
23.BRA
201,373
24.CZE
201,096
25.SLO
199,945
26.ARG
199,922
27.MEX
199,334
28.TPE
199,260
29.NED
198,820
30.BEL
196,645
31.KAZ
196,297
32.AUT
195,361
33.ARM
195,099
34.RSA
194,510
35.EGY
193,384
36.DEN
193,034
37.IND
185,511
 38.SRI
150,549
39.TUR
150,248
40. MAS
148,412
   
>> RESULTS ALL (Team Quali)
 

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