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(update 28-11-99)

17th DTB-Pokal Stuttgart 1999
GRAND PRIX & WORLD CUP
Hanns-Martin-Schleyer-Halle
(26-28 November)

Reports/Berichte
(Sascha Herholz/Sandra Schmidt/ Nora Schuler/Eckhard Herholz)

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2. Tag (Sonntag) in Stuttgart:
Boden: Der Weltmeister Alexei Nemow verteidigte seinen Vorjahrssieg erfolgreich und gewann seit seiner ersten Teilnahme 1995 nun zum 7. Mal in Suttgart, und rückt damit in der Turnierbilanz dem Spitzentrio Belenki/Wecker/Scherbo (je 9 Stuttgarter Siege) immer näher. Der beste lettische Turner, Igor Wichrow, der im Oktober im WM-Mehrkampffinale (34.) stand, verbuchte einen grossen Erfolg mit seinem ersten Einzug in ein Weltcup-Winnersfinal - sicher auch zur Freude seiner Teamkollegen des KTV Chemnitz, mit denen er am kommenden Samstag im Bundesligateam gegen den SV Halle antritt.Peter Nikiferow (GER) blieb als erstem Turner in der Startreihenfolge des letzten Wettkampftages nur der 7.Platz: Die Angangsreihe ging ins Aus, Trainer Lutz Landgraf  zollte ihm aber durchaus Respekt, denn der Berliner bot wieder einen 10er-Ausgangswert an, auf den er mannschaftsdienlich zur WM im Oktober verzichtet hatte.

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Resultate Boden/Results Floor

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Weltmeister Lee beim "Tippelt"

Barren: Auch hier unterstreicht der Sieg des aktuellen Weltmeisters Lee, Joo-Hyung (KOR) die Superbesetzung dieses Stuttgarter Wettkampfereignisses: Wunderschön war seine Verbindung Healy-Quirl und sofortiger Doppelsalto vorwärts, gebückt auf die Oberarme, gefolgt von Rückschwung-Übergrätschen. Auch sein Kontrahent Mitja Petkovsek (SLO) beeindruckte mit "Tippelt" in die Barrenmitte und einem sehr hohen Salto gegrätscht zum Stütz, machte allerdings nach seinem Abgang Doppelsalto gebückt einen Schritt nach vorn und wurde Zweiter. Solcherart kleine Standunsicherheiten führten auch bei Andreas Wecker nur zum 6. Platz, der aber danach noch einen Auftritt am Schlussgerät hatte: 

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Resultate Barren / Results Bars

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Wecker: Beim Ansatz zum 2. Kovacs-Salto

Reck: Andreas Wecker holte sich seit seinem ersten Erfolg beim DTB-Pokal 1991 nunmehr den 9. Sieg und steht - gemeinsam mit Waleri Belenki an der Spitze der ewigen DTB-Pokal-Siegerliste. Am Reck gewann er nach 1995 und 1996 nun zum dritten Mal - wenn auch begünstigt vom Pech des Kontrahenten Aljaz Pegan, der mit 9,75 zuvor mit nur 0,025 Punkte weniger auch das Winnersfinal erreichte, dann allerdings stürzte. Der erste Sieg für Wecker nach seinem Comeback bei insgesamt  steigender Tendenz - zumindest was die Ranglisten-Bilanzen angeht. Im Finale zuvor war der schärfste Konkurrent der beiden, Alexander Beresch beim Kovacs-Salto unfreiwillig gelandet und konnte seinen Vorjahrssieg somit nicht verteidigen.

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Wecker: Siegerlächeln

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Resultate Reck /
Results High bars

Am Schwebebalken gab es erneut ein spannendes weil fast gleichwertiges Duell zwischen Victoria Karpenko (UKR) und Swetlana Chorkina. Die Ukrainerin turnte ohne Fehl und Tadel: Salto gebückt, als Angang, Dreier-Kombination Flic-Spreiz-Flic, schön die Verbindung Salto-vorwärts-Hock-Spreiz-Sprung ("Pistole") und die Verbindung Flick-Flack-Durchspreizen. Auch der Abgang - Doppelsalto rw. gehockt war traumhaft hoch, und endete im sicheren Stand. Swetlana Chorkina (RUS) zeigte ihr WM-Programm mit schönem Rondatangang, Flick-Flack mit ganzer Drehung, hatte dann aber eine winzige Unsicherheit bei einer ganzen Drehung und obwohl   sie die allerdings ziemlich clever kaschierte - musste sie den Sieg ihrer Kontrahentin neidlos anerkennen. Bemerkenswert war auch der dritte Platz der Australierin Trudy McIntosh aus Geelong (AUS), die ihre Übung aus dem Rondat heraus mit einem wunderschönen Doppelsalto gebückt sicher und gestreckt landete.

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Resultate Schwebebalken / Results Beam

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Victoria Karpenko (UKR): Balkensiegerin

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Zamolodschikowa:
"Ich trainiere Jurtschenko Dreifach-Schraube"

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Resultate Sprung /
Results Vault

Weltsensation in Arbeit:
Sprung:
Im GYMmedia-Interview mit unserer Mitarbeiterin Nora Schuler kündigte Weltmeisterin Jelena Zamolodschikowa nach ihrem Sieg am Sprunggerät in Stuttgart an, dass sie an einer Sprungsensation arbeite: "Ich trainiere bereits sehr erfolgreich den "Jurtschenko" mit dreifacher Schraube und will ihn im nächsten Jahr auf dem Wege nach Sydney der Weltöffentlichkeit vorstellen!" Doch auch schon hier in Stuttgart wurde das Sprunggerät der Frauen eindeutig von den Russinnen dominiert. Jelena Zamolodschikowa zeigte im Finale einen Tsukahara (AW 10,0) und einen Jurtschenko (AW 9,9) beide mit Doppelschraube. Mit diesem seltenen 10er-Sprung war sie auch im Winnersfinal nicht zu schlagen. Noch spektakulärer jedoch sprang ihre Teamkollegin Jelena Produnowa, die aus 3 Sprunggruppen wählen kann: Im Finale zeigte sie einen Jurtschenko-1 1/2-Längenachsendrehung (AW 9,8) und einen Tsukahara 1 1/2-Drehung, im Winnersfinal dann, präsentierte sie ihren Überschlag-Doppelsalto vorwärts (AW 10,0), der selbst noch bei den Männern als "Roche"  für staunende Aufmerksamkeit sorgt. In diesem insgesamt hochklassigen Finale überzeugte erneut die Australierin Trudy McIntosh mit dem nach ihr benannten Überschlag-Salto vw. gestreckt mit ganzer Schraube. Katrin Kewitz (Berlin) landete ihren "Phelps" auf ihren "vier Buchstaben" und Katja Dreyer (Greven) brachte ihren einfachen Überschlag mit Doppelschraube (AW 9,6) erst nach einigen Schritten in den Stand.
Am 1. Tag:  Doppelter Hattrick für Chorkina...
Königin Chorkina
Sowohl am Stufenbarren als auch am Boden hatte die russische Grazie bei diesem Stuttgarter Turnier bereits die letzten beiden Jahre dominiert. Obwohl Swetlana ein wenig müde bei ihrem allerletzten Wettkampf der Saison wirkte, powerte sie noch einmal leidenschaftlich an ihrem Spezialgerät. Es ist ein wirklicher ästhetischer Traum, wie sie ihren schlanken Körper dynamisch zwischen den Holmen bewegt. Die Ukrainerin Victoria Karpenko kam ihr im Finale auf 25 Tausendstel nahe, im Winnersfinal waren es 0,05 Punkte Unterschied zur Siegerin Chorkina. In der Pressekonferenz in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle hielt sie sich immer noch bedeckt, ob sie ihre Karriere fortsetzt oder nicht. Nach diesem letzten Wettkampf jedenfalls kommen noch ein paar Shows und in das Jahr 2000 denkt sie zunächst nur bis in den Januar.

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Resultate Stufenbarren / Results Uneven bars

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"Da freue ich mich auf interessante Show-Auftritte in Frankreich, aber über eine leistungssportliche Zukunft entscheide ich wirklich erst am 31. Dezember, bis dahin brauch ich ein wenig Abstand zu allem". Dagmar Fehrenschild (GER) wurde mit 9,225 Siebente am Stufenbarren.

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Lisa Brüggemann (GER): Happy!

Am Boden dann tanzte sich Swetlana Chorkina wieder an die Spitze, musste aber sowohl im Finale, als auch im Winnersfinal die Gleichwertigkeit von Victoria Karpenko anerkennen, die mit ihr auf Rang 1 ebenfalls in den Genuss der höchsten Preisgeldsumme von 3.900 DM kam.
Ob dann die 9,675 tatsächlich internationalem Wertungsansprüchen stand halten, sei dahingestellt, jedenfalls freute sich die zierliche Kölnerin Lisa Brüggemann sehr über ihren dritten Platz, immerhin vor dem Weltstar Jelena Produnowa (Fehler) und der kleinen ukrainischen Zukunftshoffnung Tatjana Yarosh. Die vollbesetzten Ränge jedenfalls quittierten es mit tosendem Applaus. Sehenswerte Choreographien gab es von den Spanierinnen Sara Moro und Laura Martinez zu sehen, die das Publikum mit ihren Versionen vom ‚Maccarena‘ und ‚La Cucaracha‘ begeisterten.

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Resultate Boden / Results Floor

Tagessiege für die Spezialisten bei den Männern

Am Pauschenpferd patzte zunächst Andreas Wecker: Bei der Schwabenflanke vergriff er sich, kam aus dem Tritt und drehte seine Übung regelementswidrig am Pferdende im Sitz weiter....
Weltmeister Alexei Nemow (RUS) kam völlig aus dem Konzept und stieg gar zweimal ab. Der WM-Fünfte im Mehrkampf Alexander Beresch (UKR) ist auch ein excellenter Techniker im Stütz. Mit rasantem Tempo und absolut gestreckter Körperhaltung ist sein Magyarwandern rückwärts bei höchster Amplitude einfach ein Genuss. Trotzdem reichte es nur zu Platz drei - bevor Nemow sich dann - wie beschrieben -   im Winnersfinal verturnte. Somit war der Weg frei für den Zauberer am Pauschenpferd, den Rumänen Marius Urzica, der zweimal mit 9,850 bewertet, diesmal von keinem zu schlagen war. Erneut in einem hochrangigen Finale hier in Stuttgarte war mit Runar Alexandersson ein Isländer, der allerdings - mit russischer Abstammung - sein Turn-ABC in seiner alten Heimat erlernt hatte.

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Resultate Pauschenpferd / Results Pommel horse

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Marius Urzica (ROM):
Zauberer am Pauschenpferd

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Szilveszter Csollany (HUN):
Ringe-Spezialist mit Puszta-Power

Auch an den Ringen dominierten die Spezialisten.
Silveszter Csollany (HUN) war in Supertagesform auch nicht von Jordan Jowtschew (BUL) zu bezwingen: Die souveränsten Krafthalten, die schönsten Übergänge zu der Dynamik der grossen Schwünge und ein Doppelsalto gestreckt zum sicheren Stand: Sieg, wie schon vor einem Jahr an gleicher Stelle,

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Belenki: TV-Interview

damals vor dem Stuttgarter Waleri Belenki, der diesmal - trotz Startversuchs in der Qualifikation - verletzungsbedingt die Segeln streichen musste und das in vielen Interviews zu erklären hatte.

Altmeister Marius Toba, der an diesem Gerät 1995 gewonnen hatte, belegte am Ende Rang 7.
Am Sprunggerät gewann nun schon zum zweiten Mal in den letzten 3 Wochen (nach Glasgow) der sprunggewaltige Spanier Gervasio Deferr - Vize-Weltmeister am Boden - vor dem Mehrkampf-Weltmeister Nikolai Krukov (RUS) der mit diesem Platz 2 als seiner besten Platzierung hier in Stuttgart ohne Sieg blieb (4. Pauschenpferd/7.Reck).
Deutschland verfügt im Moment über keinen Turner, der an diesem Gerät unter Finalbedingungen zwei gleichwertige Sprünge anzubieten hat und verzichtete sogar auf die mögliche Wildcardchance.

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Fazit: Dieser 17.DTB-Pokal - Grand Prix-Wettbewerbe im Range eines Weltcups - war sportlich ein hochklassiger Turnwettbewerb, mit dem vorolympischen Wettkampfjahr ausklang und auch eine Gala des Weltturnsports, erneut beeindruckend inszeniert und für über 17.000 Zuschauer wirkungsvoll in Szene gesetzt von den Stuttgarter Turnprofis um ihren Chef Robert Baur.

Fortsetzung folgt:

Die Weltcup-Serie 1999/2000 findet im Frühjahr ihre Fortsetzung mit diesen Terminen:
- Grand Prix Glasgow (10.-12.März), Montreux (18.-19.März), 

-Grand Prix Cottbus (24.-26.März) und das Weltcup-Finale nach den Olympischen Spiele -
in Glasgow vom 8.-10.12. 2000.

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Preview/

Vorschau 1999
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Qualifikation
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Results
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Reports
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New Rankings
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Impressions
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Grand Prix '99
NAVIGATION
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European GYM News

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WORLD RANKING LIST
(before Stuttgart)
 

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History

Stuttgart 2000

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