Großer WM-Test Europahalle
Karsruhe |
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Wenige Tage
vor dem Beginn der Kunstturnweltmeisterschaften in China (gleichzeitigOlympiaqualifikation
für Sydney 2000) treffen sich in der Europahalle Karlsruhe die Kunstturner aus der
Schweiz, Weißrußland Deutschland und die Kunstturnerinnen aus Weißrußland und
Deutschland und zu einem Länderkampfvergleich. Die weißrussischen Turner sind natürlich als Vizeweltmeister 1997 favorisiert. In ihren Reihen steht immerhin der Dritte der Weltrangliste und amtierende Mehrkampf-Weltmeister Iwan Iwankow , der seit seinem kometenhaften Aufstieg zur WM 1994 in Brisbane neben den Russen Nemow und Bondarenko zur internationalen Dreierspitze des Kunstturnen gehört. Gemeinsam mit Alexei Sinkewitsch, Dmitri Kasperowitsch, Witali Roudnitzki, Iwan Pawlowski und Alexander Krojilow wollen die Gäste aus Minsk ihren 19. EM-Teamplatz von St.Petersburg 1998 als "Ausrutscher" vergessen machen, traten sie zudem auch dort ohne ihren Star Iwankow an. Die weissrussischen Damen werden es in Tianjin schwer haben, ihren 7. Platz der letzten WM von 1997 zu verteidigen. Bei den "Offenen Weissrussischen Meisterschaften" Ende August gelang ihnen die beste Plazierung mit Tatjana Zharganowa als Achte hinter 7 ukrainischen Turnerinnen. Ihre international Erfahrendste (Alena Polozkowa) war gar nur Neunte. Auf alle Fälle wird der Vergleich mit den deutschen Mädchen äußerst spannend, streben die doch Rang 12 - gleichbedeutend mit Olympiaqualifikation - an. |
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Die deutschen Turner, die mit Reck-Olympiasieger Andreas Wecker und Pauschenpferd-Weltmeister Waleri Belenki antreten wollen, hoffen, daß sie dem weißrussischen Team
Paroli bieten können. Kurz vor Anreise nach Karlsruhe ermittelte das Team in einem
internen Wettkampf im Trainingscamp Kienbaum (bei Berlin) mit Peter Nikiferow
ihren WM-Ersatzturner, der sich mit einem fehlerlosen Mehrkampf (54,85) gegen den
Hannoveraner Sergei Pfeifer (51,75) durchsetzte. Für die deutschen
Turnerinnen ist die weißrussische Riege ein harter Prüfstein, denn
immerhin belegten die weißrussischen Turnerinnen 1997 Platz sieben bei den
Weltmeisterschaften. |
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Ziel der
Schweizer Männer ist es, möglichst nahe an die 220
Punkte heranzukommen, mit denen sie sich selber eine imaginäre Olympia-Limite gesetzt
haben.Verlangt wird von den Schweizern in China ein 12. Platz, damit sie als Mannschaft in
Sydney dabei sein können. Nationalcoach Peter Kotzurek verzichtet in Karlsruhe auf einen Einsatz von Dieter Rehm im Mehrkampf, um die optimalen Notenkombinationen mit den übrigen Turnern auszuloten. Fehlen wird in Karlsruhe auch Roman Schweizer, der an einer Handgelenkverletzung leidet, in Tianjin aber sicher dabei sein wird. Gegenüber der WM 1997 in Lausanne, wo sie sich mit einem 16. Platz hatten begnügen müssen, haben sich die Schweizer in der Ausgangsnote (Schwierigkeitsgrad) um rund zehn Punkte gesteigert. Vom damaligen Team sind nur noch Dieter Rehm und Martin Fuchs dabei. Neben ihnen werden in Karlsruhe Andreas Schweizer, Felix Walker, Sven Müller und Martin Weibel zum Einsatz kommen.Die Schweizer Turner glauben selbst, dass sie in diesem Dreiländerkampf lediglich eine Aussenseiterrolle spielen. Weissrussland mit Einzel-Weltmeister Iwan Iwankow ist WM-Zweiter von 1997, und natürlich auch aus der Sicht der Eidgenossen der klare Länderkampf-Favorit. Der Sportinformationsdienst SI betitelt Deutschlands Turner als Multi-Kulti-Riege - zusammengesetzt aus Turnern, die früher vier verschiedenen Nationen angehörten - ordnet aber die Gastgeber den besten 6 Turnnationen der Welt zu. |
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Die tagesaktuelle
Online-Berichterstattung wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Ausrichter: Badischer
Turner-Bund, Stadt Karlsruhe und Karlsruher Sportstätten-Betriebs-GmbH, durch das
"Queens Hotel" Karlsruhe |
GMmedia
info service / 23/09/99 |