Mit Ronny Ziesmer und Sven Kwiatkowski
haben Sie neue Leute in der Spitzengruppe auf der Cottbuser
Bühne aufgeboten. Zufrieden am Ende mit deren Auftritt?
R.H.: Ich bin zufrieden, dass wir einen guten Eindruck
hinterlassen und nicht nur mitgeturnt haben. Vier Finals haben
sie erreicht, das ist ein gutes Ergebnis. Es betrifft Turner,
die bisher wenig Öffentlichkeit hatten. Kwiatkowski hatte aber
schon in Paris ein Finale erreicht. Die Turner können sich
sagen: ganz umsonst haben wir nicht geübt.
Ist das
als erster Erfolg für das neue Konzept nach Olympia und dem
Absturz auf den zehnten Platz auf dem Sydney-Podium zu bewerten?
R.H.: Wir gehen in kleinen Schritten voran. Die Turner müssen
schnell begreifen, dass sie nun in der ersten Reihe stehen und
dran sind. Es war wichtig, dass sie dabei waren. Es ist anders
als im Verein zu turnen. Durch Wettkämpfe jeglicher Art wollen
wir uns nicht vom Weg abbringen und konsequent den Weg Richtung
WM gehen, auch mit dem Erlernen neuer Elemente.
Wie ist
die Stimmung im Training?
R.H.: Es läuft ganz gut, sie unterstützen sich gut bei dem
Prozess, neue Schwierigkeiten zu erlernen.
Warum
fehlte Sergej Pfeifer beim Turnier der Meister?
R.H.: Es waren gesundheitliche Probleme.
Wie ist
Trainer und Turnern gleichermaßen die Umstellung auf den neuen
Code de Pointage, das Regelwerk der FIG, mit Blick Olympia 2004,
gelungen?
R.H.: Teils, teils. Am Barren gestaltet sich alles sehr
schwierig.
Heisst
neue Turner in der Nationalmannschaft auch neue Trainer an Ihrer
Seite?
R.H.: Nein, es sind die gleichen geblieben.
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In Riesa findet als nächster
internationaler Höhepunkt auf deutschem Boden die
Team-Europameisterschaft statt. Wird es eine spezielle
Vorbereitung geben?
R.H.: In Riesa bilden jeweils zwei Turner, zwei Turnerinnen und
zwei Gymnastinnen die zwölf Teams. Für uns Männer sind zwei
Pflicht- und zwei Kür-Geräte ausgeschrieben, und ich werde auf
Turner setzen, die alle Geräte beherrschen und trainieren.
Erste Wahl sind Pfeifer, Kwiatkowski, Ziesmer.
Wer ist
in der neue Nationalmannschaft, deren Korsettstangen nicht mehr
die über 30jährigen Wecker, Belenki, Charkow und Toba sind,
der neue Kapitän?
R.H.: Rene Tschernitschek ist Athletensprecher. Er macht es sehr
gut.
Wie jung
wird die deutsche WM-Riege zu den Titelkämpfen im Herbst in
Gent sein?
R.H.: Einer der älteren Turner wird noch dabei sein...
Mit dem
Sprungtisch, der auf der Cottbuser Bühne vorgestellt wurde,
wird es ein neues Gerät auch für die Turner geben. Er stellt
andere Anforderungen als das Sprungpferd. Wie versuchen Sie die
Probleme zu lösen?
R.H.: Im Juni werden wir in der Sportschule Kienbaum zusammen
mit den Turnern und Wissenschaftlern des Olympiastützpunktes
Berlin und der Humboldt-Universität eine gemeinsame
Untersuchung mit digitalen Auswertungen auf zwei Bildschirmen
vornehmen.
Deuten
sich im Vorfeld Probleme an?
R.H.: Vielleicht wird es sie bei schwereren Turnern geben wie
bei Rene Tschernitschek.
GYMmedia-
und LEON-Interview: Hans-Jürgen Zeume, Andreas Götze
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