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Fahrlässige
Darstellung des DTB zur Situation im Fachgebiet Rhönradturnen
Zur offiziellen Presseinformation des
DTB vom 21.05.2002 hinsichtlich
der Problematik des Fachgebietes Rhönradturnen stellt der
ehemalige TK-Vorsitzende und amtierende Präsident des
Internationalen Rhönradturn-Verbandes, Franz Obry, fest, dass die
tatsächlich prekäre Situation der Rhönradturner in der
DTB-Zentrale entweder nicht verstanden oder fahrlässig
verniedlichend dargestellt wird. |
Tatsache
ist, dass der Bereich Rhönradturnen seit November letzten
Jahres ohne offizielle Fachgebietsführung dasteht und es bis zum heutigen
Tage nicht gelungen ist, die Nachfolge der ausgeschiedenen TK-Mitglieder
zu klären, auch nicht nach fachgebietsinternen Bemühungen.
Von daher stellt sich schon für die über hundert hier beim Turnfest
vertretenen Rhönradvereine und die Verantwortlichen aus den
Landesturnverbänden die Frage, wie es nach dem Turnfest in Leipzig
weitergeht, denn die Zusage von Franz Obry galt nur bis zum Turnfest und
dessen organisatorischer Abwicklung und endet definitiv am Donnerstag.
Im Rhönradlager ist die Problematik bekannt,
an der sich die ausgeschiedenen TK-Mitglieder die Zähne ausgebissen haben
bis zu ihrer Kapitulation und belastet natürlich die Suche nach willigen
Nachfolgern.
Franz Obry macht auch deutlich, dass es nicht darum geht, den DTB zu einer
kurzfristigen finanziellen Nachbesserung zu bewegen, sondern dass sich ein
sinnvolles Arbeiten auch seiner TK-Kollegen anderer Fachgebiete nur
verwirklichen lässt in einer veränderten Finanzstruktur, die eine
Verteilung der finanziellen Mittel objektiviert und transparent macht.
Er verweist dabei auf die imponierende Entwicklung seines Fachgebietes in
den zwölf Jahren seiner Amtszeit. Dabei erhöhte sich die Zahl der Rhönradvereine
in Deutschland von 80 auf 250, der Fachetat fiel aber in der gleichen Zeit
von 40.000 DM auf zuletzt 25.000 DM zurück, und das bei steigenden
Belastungen:
Strukturelle Veränderungen machen das Rhönrad
zu einem attraktiven Wettkampf- und Showgerät, verursachen
aber auch Mehrkosten.
Die Internationalisierung mit Gründung des IRV 1995 bringt finanzielle
Verpflichtungen mit sich, denen sich der DTB als Gründungsmitglied nicht
entziehen kann. Die allgemeine Preissteigerungsrate geht an einem sich ständig
rückläufig entwickelnden Etat ebenfalls nicht spurlos vorbei. Dass sich
die Funktionsträger in den Fachgebieten den neuen Kommunikationsmöglichkeiten
nicht verschließen können und sich entsprechende Gerätschaften auf
eigene Kosten zulegen müssen, wird stillschweigend erwartet.
Als es Anfang der neunziger Jahre um kleine Deckungssummen ging, gründeten
die Rhönradturner schon frühzeitig einen Förderverein, der öfter in
die Bresche springen musste. Mittlerweile mausert sich dieser Förderverein
notgedrungen zum Hauptfinanzier des Fachgebietes, wird zwar bei manchen
Anlässen als nachahmenswert anderen finanziell gebeutelten Fachgebieten
empfohlen, doch das kann die Lösung nicht sein, dass in zunehmendem Maße
Fördervereine ureigene DTB-Aufgaben finanzieren. Da sei es doch erlaubt,
die Sinnfrage nach dem Verbleib im DTB zu stellen.
Franz
Obry (ehem. TK-Vorsitzender Rhönradturnen)
Leipzig, den 22.05.2002
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