Code de Pointage 2001
Internationale Wertungsbestimmungen
(Kurzfassung)

Janssen&Fritsen und "GYMmedia international" wollen im Vorfeld der ersten Weltmeisterschaften im neuen Jahrtausend die wesentlichsten und markantesten Neurungen im Austragungsmodus dieser WM sowie die Verränderungen im sog. "Code de Pointage" und deren Einfluß auf die Erreichung der höchster Meisterschaft bei diesen ersten Hauptwettkampf des neuen Olympiazyklusses vorstellen.
Neben Hinweisen für den materiellen Inhalt der Übungen soll auch auf technische Besonderheiten und trainingsmethodischeLösungen in Form eines Angebotes für trainingsmethodische Hilfsgeräte verwiesen werden.  .


English

  (II)  Zum Code de Pointage 2001  der  Frauen

Es ist erfreulich, wenn auch noch immer nicht durchgängig gelungen, dass sich das Technischee Komitee Männer (TKM) und das der Frauen (TKF) in einigen Bewertungsgrundlagen nähern oder gar zu gleichartigen Handlungspunkten durchringen konnten (z.B. Landung Sprung, Zoneneinteilung).

Analog zu den Männern wird auch hier der Ausgangswert (AW oder SV = Startvalue) gebildet.

AW 

= 8,8 Punkte
  + 1,2 Punkte (Bonifikation/Gutpunkte für Schwierigkeiten)

maximal:

10,00 Punkte

Neu bei den Damen ist für die Einteilung von Gutpunkten die Einführung der Super-E-Teile. Die Wiederholung der Wertteile wurde stark eingeschränkt und Verbindungsbonifikation gibt es nur bei C + D oder D + C und noch höheren Schwierigkeiten (D + D,  ...).

    SPRUNG (TISCH)

Auch hier gibt es eine Annäherung zur Bewertungspraxis der Männer. Im Wettkampf I (Mannschafts- und Final-Qualifikation) darf nur noch ein Sprung gezeigt werden. Im Finale bleibt die bisherige Praxis (Mittelwert aus 2 Sprüngen) bestehen.
Generell wurden die Sprünge "abgewertet" - also tiefer als bisher eingestuft - das führt dazu, dass im gegenwärtigen Olympiazyklus nur noch 5 Sprünge einen Ausgangswert von 10,0 haben.
Auf wenig Verständnis bei Trainern und Experten stößt die unterschiedliche Landezone. Beim nun endlich gleichen Sprunggerät (Sprungtisch lt. FIG-Beschluss) sollte es doch möglich sein, einen gleichen Standpunkt zur Beurteilung der Landung zu finden.
Hingegen ist auch bei den Frauen die "Brettumrandung" obligatorisch.

  STUFENBARREN

Die Forderung nach "echtem Flugelement" wird erhoben. Das Prädikat "echt" erhält seine Konkretisierung aus Lösen und Wiedererfassen am gleichen Holm.
Wichtig und einschränkend ist die "Bestrafung" von halben Zwischenschwüngen, also wertlosen Teilen (Abzug von  -0,1 Punkten). Künftig werden zwei Griffwechsel vom unteren zum Oberen Holm und umgekehrt verlangt.

   SCHWEBEBALKEN

Analog zum Boden soll auch am Balken die künstlerische Note größere Bedeutung erhalten, trotzdem auch die Forderung an die Akrobatik erhöht wurden! Da heißt es nämlich, ... in einer Akrobatikreihe muss ein freier Überschlag (Salto) vorwärts, rückwärts oder seitwärts ... enthalten sein.
Verlangt ist künftig ein Halteteil (" Sekunden). Das kann sowohl ein Handstand, eine Stützwaage oder eine schwierige Standwaage sein.
Gymnastische Sprünge in den Stütz - beinahe im Vergleich zu den "Bauchlandungen" am Boden - dürfen nun nur noch einmal gezeigt werden. Das ist sicher nicht nur ein Hinweis auf die Ästhetik der Sportart und die Spezifik des Geräts, sondern auch an die Erhaltung der Belastbarkeit.

      BODEN

Bach wie vor dominieren die akrobatischen Teile oder Kombinationen. Künftig soll dem "künstlerischen Wert" wieder mehr Bedeutung beigemessen werden. Die ungenügende Beachtung dieses Übungsmerkmals kann mit bis zu  -0,3 Punkten Abzug bestraft werden.
Die missbräuchliche Auflösung akrobatischer oder gymnastischer Teile in die Bauchlage darf nur insgesamt einmal vorgeführt werden. 

 
  KLEIDERORDNUNG

Die Farbenfreude der Turnbekleidung wird nicht eingeschränkt., die Form soll eher noch mehr Freizügigkeit erfahren, dennoch soll sie "sportlich korrekt" bleiben.

Dieter Hofmann, Liestal/Schweiz