REPORTS REPORTS REPORTS  REPORTS REPORTS >>

Patras, 17-Apr-2002 Mannschaftswettkampf der Juniorinnen: Rußland Top, Spanien Flop

Aus Patras berichtet Nora Schuler 

In der ersten Gruppe des Tages beeindruckten die griechischen Juniorinnen  mit guter Technik und Ausführung in ihren schwierigen Übungen. Stefani Biskimpou präsentierte einen schönen Jurtschenko mit 1 ½  Schraube und wurde für ihre Anstrengungen und ihre Punktzahl von 35,623 mit der Führung belohnt. Ihre höchste Punktzahl erturnte sie am Barren mit 9,162.

Ihre Mannschaftskameradin Sophia Tsegeli (Photo, li) erlebte mit 2 Stürzen ein Desaster am Barren, kam aber nichtsdestotrotz auf eine Gesamtpunktzahl von 32,768. Die Leistungen dieser Mannschaft wurden genau beobachtet vom russischen Cheftrainer Leonid Arkayev, welcher als Berater der griechischen Nationalmannschaft fungiert.
Das deutsche Juniorinnen-Team präsentierte sich sehr gut an drei Geräten mit einer besonders guten Leistung am Boden, wo Nina Werries, die jüngere Schwester der WM-Teilnehmerin von 1997 Anke, die höchste Wertung des deutscher Mannschaft erturnte. Sie erhielt für ihre mit einer Dreifach-Schraube begonnene Übung die Wertung von 8,525. Das Team war auf einem guten Weg zu einem sicheren zweiten Platz hinter Griechenland nach der dritten Gruppe, kam dann aber am Barren zu Schaden, an welchem Heike Gunne einen Sturz hinnehmen musste und Melanie Ferber 2 Zwischenschwünge in ihrer Übung hatte. Daraus resultierten zwei 7er-Wertungen und das Abrutschen in der Platzierung hinter Ungarn.

>> Siehe auch Bilanz aus deutscher Sicht: "... noch mal mit blauem Auge davon gekommen!"  

 

In der letzten Gruppe starteten alle Top-Mannschaften zusammen, gesetzt nach ihren Platzierungen bei der EM 2000. Rußland begann selbstsicher am Sprung mit guten Sprüngen von Gulnara Ziganschina, Jelena Anoschina und Anna Pawlowa. Rumänien allerdings konnte sie mit einer starken Leistung noch übertrumpfen – Monica Rosu zeigte einen sehr schönen Jurtschenko Doppelschraube. Der Balken wurde zum Alptraum der spanischen Mädchen mit drei Stürzen von Melodi Pulgarin und einem von Patricia Moreno. Frankreich und die Niederlande präsentierten gute Leistungen am Stufenbarren, wohingegen die Ukraine Probleme am Balken hatte, an welchem Inna Teslenko ihren Abgang nicht in den Stand bringen konnte. Italien begann gut, dann allerdings folgten zwei Stürze von Marika Pestrin.

Im zweiten Durchgang präsentierte Jelena Anochina eine großartige Barrenübung mit Tkatschew und einem Pak gefolgt von einem Stalder. Anna Pawlowa folgte ebenso mit einer starken Leistung und einem perfekt gestandenen Doppelsalto gestreckt Abgang. Die letzte Turnerin Polina Miller verpatzte allerdings ihre Eröffnungkombination und konnte ihren Abgang nicht stehen, mit der Wertung von 8,8 kam sie dabei gut weg. Rumänien fiel am Barren zurück mit einem Sturz beim Tkatschew von Floarea Leonida und im allgemeinen niedrigeren Ausgangswerten als bei den Russinnen. Die französischen Turnerinnen turnten ihre schwierigen Balkenübungen gut durch und blieben dadurch auf einem der Medaillen-Ränge. Die Niederländerinnen jedoch hatten kleinere Probleme mit leichten Wacklern in der Übung von Berber van den Berg. Die Ukrainerin Mirabella Akhunu überzeugte das Publikum mit ihrer unterhaltsamen Bodenübung, mußte allerdings bei der 2 ½ Schraube die Fläche verlassen. Spaniens Desaster ging weiter mit einem erneuten Sturz von Pulgarin am Boden. Italien zeigte solide Sprünge und blieb somit auf einem der vorderen Plätze.    

Im dritten Durchgang gab es am Balken erneut gute Leistungen für Rußland von Jelena Anochina (mit einem solide gestandenen Twist) und Anna Pawlowa, Polina Miller hatte allerdings Probleme mit ihrem Abgang. Alexandra Eremia zeigte einen originellen Angang in die freie Stützwaage und einen Rulfowa und begann damit für die Riege der Rumäninnen am Balken. Iuliana Chindea fand sich nach der Kombination Salto fw. gehockt und Korbut unter dem Balken wieder, zeigte jedoch einen guten Doppelsalto gebückt als Abgang. Nach ihr folgte Floarea Leonida mit einer guten Übung, unter anderem mit Flick-Flack gefolgt von einem Rückwärtssalto gehockt mit ganzer Schraube. Am Boden befanden sich die Französinnen weiter auf Medaillenkurs mit der Übung von Soraya Chaouch, welche in der Auftaktbahn Temposalto gefolgt von Doppelsalto gehockt mit ganzer Schraube im ersten Salto präsentierte.

Jelena Anochina >>

Berber van den Berg musste am Anfang der Übung die Fläche verlassen bei ihrem Doppelsalto gebückt mit ganzer Schraube im 1. Salto und beendete ihre letzte akrobatische Reihe sehr niedrig.Die Höchstnote am Sprung für die Ukraine erturnte Mirabella Akhunu mit ihrem schönen Überschlag Salto fw. gestreckt.     

Russland beendete den Wettkampf am Boden mit einer guten Leistung von Anna Pawlowa. Vor ihr hatte Maria Krjutschkowa Probleme mit einigen ihrer Landungen und Drehungen. Trotzdem reichten die Leistungen aus, um sich den Titel vor den Rumäninnen zu sichern. Für diese präsentierten Floarea Leonida (Doppelsalto mit ganzer Schraube im 1. Salto; 2 ½ Schraube Salto fw.; Doppelsalto gebückt und Dreifach-Schraube) und Alexandra Eremia (Doppelsalto mit ganzer Schraube im 1. Salto; Temposalto Dreifach-Schraube; 2 ½ Schraube Salto fw. und Doppelsalto gebückt) sichere Übungen. Die Niederländerinnen konnten sich mit starken Sprüngen etwas nach vorne arbeiten, angeführt von Berber van den Bergs Jurtschenko 1 ½ Schraube. Frankreich beendete den Wettkampf auf einem hervorragenden dritten Platz. Durch die niedrigen Ausgangswerte ihrer allerdings gut ausgeführten Sprünge konnten sie am Ende nicht mehr an Rumänien vorbeiziehen. Die Ukrainerinnen turnten gut am Barren, vor allem Alina Kositsch zeigte eine super-Leistung. Für eine Medaille reichte es jedoch nicht mehr. Die Spanische Riege stürzte am Ende auf Platz 11 ab.

In der Einzelwertung führt Pawlowa vor Leonida und Kositsch. Die letztere ist eine kleine Überraschung, da der ukrainische Cheftrainer Viktor Lutayenko noch bis vier Stunden vor Wettkampfbeginn geplant hatte, die 14jährige nur an Stufenbarren und Balken einzusetzen. „Bevor wir aus der Ukraine abgereist sind, hatte Alina sich ihr Knie verletzt bei einem Doppelsalto vorwärts am Boden,“ erklärte er.

>> News von den Seniorinnen (Team-Entscheidung Freitag, 19. April)

>> Die Olympiasiegerin an Boden und Sprung Jelena Zamolodschikowa wird im morgigen Mannschaftswettkampf der Seniorinnen nur am Sprung starten. „Ich fühle mich nicht so gut“, sagte sie nach dem heutigen Training, „und werde daher leider nur am Sprung für die Mannschaft starten können.“ Ihre Mannschaftskameradin Swetlana Chorkina erwähnt, daß sie den heutigen Tag dazu nutzen wird, sich zu erholen und bis morgen nicht an den Wettkampf denken wird. „Jetzt werden wir uns erholen und was morgen passiert, werden wir sehen.“
>> Die Ukraine wird höchstwahrscheinlich nur eine Turnerin an allen Geräten starten lassen – Aljona Kwascha.Natalia Sirobaba wird nicht am Barren turnen und Irina Jarodskaja kann aufgrund ihrer Knöchelverletzung nur Barren und Balken turnen. Es ist eine alte Verletzung, die ihr aber immer noch Schmerzen bereitet,“ erzählte der Cheftrainer Lutayenko.

Bericht aus Patras: Nora Schuler/
Übersetzung: Lisa Worthmann

>> Tagesaktuelle News immer bei GYMmedia 

Patras, 17-Apr-2002 Erste Eindrücke: Podiumstraining Elite
 

Aus Patras berichtet Nora Schuler 
Nach 2 Regentagen begrüßte nun ein sonniger Himmel die besten Turnerinnen Europas, welche die Möglichkeit nutzten, die Arena beim Podiumstraining zu testen.


Jewgenia Kuznetsova (BUL)

In der ersten Gruppe zog vor allem das niederländische Team die Aufmerksamkeit auf sich mit sehr soliden Vorstellungen an Boden und Sprung. Es gab allerdings leichte Unsicherheiten an Balken und Barren, an welchem Renske Endel einen neuen Stalder gebückt in ihrem Programm hatte. 
Jewgenia Kuznetsova präsentierte sich stark und motiviert für Bulgarien. Die deutschen Turnerinnen hinterließen einen gemischten Eindruck. Yvonne Musik zeigte vier solide Übungen ohne maßgebliche Fehler, während ihre Mannschaftskameradin Camilla Emert doch größere Probleme hatte.
Spanien startete beim Podiumstraining nur mit drei Turnerinnen  - Elena Gomez, Alba Planas und Marta Cusido. Gomez turnte starke und saubere Übungen an allen Geräten und präsentierte sich damit als mögliche Aspirantin für Einzelmedaillen. Planas hatte einen schweren Sturz bei ihrem Barren-Abgang und Probleme am Boden. Das rechte Bein von Marta Cusido ist vom Knöchel bis zum Knie stark getaped, daraus resultierten Probleme an Boden und Sprung. 

Die einzige rumänische Starterin Oana Petrovschi bekam regelmäßig Hinweise von dem an der Seitenlinie stehenden Octavian Belu und kam gut durch ihr Training, allerdings ohne offensichtliche Höhepunkte im Programm.


Elena Gomez (ESP)

Russland demonstrierte seinen Ehrgeiz mit starken Übungen und Jekaterina Shuster als weiterer Turnerin zu den fünf bereits gemeldeten. Chorkina hinterließ einen selbstbewussten Eindruck, sie verzichtete auf die letzten 2 akrobatischen Reihen ihrer neuen Bodenübung. Ebenso in guter Form ist Natalia Ziganzhina. Im Gegensatz dazu turnte Jelena Zamolodchikova nur Sprung und Boden, ihre Leistung an letzterem war ein Desaster.

Die Ukraine präsentierte sich mit Problemen am Sprung, an welchem nur Natalia Gorodni einen guten Eindruck hinterließ. Am Balken jedoch waren die Leistungen solide. In den Bodenübungen der gesamten Mannschaft fehlte der Schwung. Irina Yarodskaya startete nicht an Sprung und Boden.

Italien ließ Adriana Crisci zu Hause, hinterließ aber einen guten Eindruck mit Ilaria Colombo und Gargano als starken neuen Turnerinnen im Team und guten Leistungen an allen vier Geräten. Nachdem sie bei der letzten WM nicht mit einer Mannschaft am Start waren, könnten sie in Patras zur Überraschung werden.

Die Französinnen hatten Mühe, ihr ehrgeiziges Programm am Balken zu verwirklichen, am Boden jedoch präsentierten sie gute Akrobatik und interessante Choreographien.

Viele Delegationen beschwerten sich über den langen und mühsamen Transfer von Athen nach Patras und einige der Trainer sind nicht so ganz glücklich mit den Geräten, vor allem mit Barren und Boden, an welchen die Oberfläche zu dick ist.

Übersetzung: Lisa Worthmann

>> Tagesaktuelle News immer bei GYMmedia 

back to News