GY Mmedia: Ihre Turnerinnen haben in Berlin-Hennigsdorf souverän mit 154,862 Punkten den Drei-Länderkampf gegen Spanien (151,212) und gegen Deutschland (147,848) gewonnen, und trotzdem kein zufriedenes Gesicht? Octavian Belu: Mit meiner Mannschaft bin ich nur teilweise zufrieden, da meine Mädchen auch Fehler gemacht haben. Bei Freundschafts-Länderkämpfen wird da noch hinweggesehen und es ist auch gutwillig benotet worden. Es gab noch keine WM-Strenge. Wir sind reichlich zwei Monate vor den WM, da sind solche Ungenauigkeiten normal. Aber bis Tianjin müssen wir noch an Stabilität und Ausführung arbeiten. GY Mmedia: Ein Wort bitte zu den deutschen Turnerinnen, in deren Umfeld es in zurückliegender Zeit sehr viel Unruhe und Unzufriedenheit gab. Octavian Belu: Ich habe mitbekommen,
daß es nicht die WM-Riege ist, einige wurden geschont, einige sind verletzt. Es fehlten
drei Leistungsträger. GY Mmedia: In Deutschland gibt es schwierige Diskussionen, daß es die deutsche Riege wieder nicht schaffen könnte (wie bei den WM 1995 in Sabae) sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Wie sehen Sie das? Octavian Belu: Logisch wäre es, wenn sie
es schaffen würden. Bei der Tradition, dem Potential und den Möglichkeiten! Das war auch
1995 schon so. Ich habe seit Atlanta 1996 alle Mannschaften gesehen, alle die also, die
unter den besten 12 in Atlanta waren. Man muß jetzt in Tianjin schon eine gute Strategie
anwenden, um es diesmal wirklich zu schaffen. ( back to competition GER-ROM-ESP) GY Mmedia: Es gibt ein deutsches Sprichwort, aller guten Dinge sind drei. Sie sind mit Ihren Turnerinnen nacheinander 1994 in Dortmund, 1995 in Sabae und 1997 in Lausanne Weltmeister geworden. Haben Sie nun genug an Titeln? Octavian Belu: Über den Punkt, aller guten Dinge sind drei, bin ich schon hinweg. Denn 1987 in Rotterdam habe ich das erste Mal mit unseren Turnerinnen gewinnen können. Ich verkenne nicht, wir wollen auch in Tianjin wieder siegen. Und noch viele Male danach. GY Mmedia: Doch dafür müssen die Voraussetzungen stimmen, auch eine großzügige Unterstützung durch die Politik und durch die Wirtschaft. Wie steht es damit in Rumänien, nach den politischen Veränderungen von 1989? Octavian Belu: Wir bekommen alles, was wir brauchen. Unser Sportminister Antonescu gibt uns eine optimale Unterstützung. Seit zwei Jahren steht die gesamte Koordinierung in den Händen des NOK und seines Präsidenten Ion Tiriac. Die frühere Diskuswurf-Olympiasiegerin Lia Manoliu starb und Ion, der ja einmal ein weltberühmter Tennisspieler und Manager war, führte neue Formen der Unterstützung ein. Unser Hauptsponsor ist ROM-Telekom geworden. GY Mmedia: Um Erfolg zu haben, Politik, NOK, Sponsor und Bevölkerung zufrieden zu stellen, muß man auch maximal trainieren. Wieviele Stunden trainiert eine rumänische Nationalmannschafts-Turnerin in der Woche? Octavian Belu: Sieben Stunden am Tag. Die
besten zwanzig Turnerinnen sind im Leistungszentrum Deva zusammengezogen. GY Mmedia: Wie ist Ihr Fahrplan bis zu den Weltmeisterschaften in Tianjin? Octavian Belu: Von hier aus fahren wir jetzt eine Woche ans Schwarze Meer zur Erholung. Am 19. Juli folgt der Länderkampf gegen England. Adrian Stan, mein Freund, ist dort Cheftrainer. Wir werden einen Monat mit seinen Turnerinnen gemeinsam trainieren. Dann kommen Mitte August auch die italienischen Turnerinnen zu uns. Am 28. August gibt es in Triest den Drei-Länderkampf Italien-England-Rumänien. Am 5. September sind unsere Landesmeisterschaften in Sibiu. Danach werden wir unser WM-Aufgebot benennen.
GY Mmedia: Was ist Ihre Maxime als Trainer? Octavian Belu: Niemals ist es genügend. GY Mmedia: Sind Sie nie zufrieden? Octavian Belu: Ich war es noch nie. Was sein wird, das weiß ich nicht.
GY Mmedia: GYMmedia wünscht gute Erholung am Schwarzen Meer und erfolgreiche WM-Vorbereitung! (For GY
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