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Gespräch mit dem
deutschen Bundestrainer Rainer Hanschke nach Abschluss des Kienbaum-Lehrganges vor den
beiden OLympiaqualifikationen in Waiblingen (22.07.) und in Halle/Sa. (29.07.2000). Schwerpunkt des einwöchigen Trainingscamps vor den Toren Berlins war
neben dem Training auch die Kontrollen und Leistungsabnahmen an den Schwerpunktgeräten
Boden und Sprung, die bei den letzten Höhepunkten zu den akuten Schwachstellen deutscher
Auswahlteams gehörten. Dazu kommt noch eine Reihe verletzungsbedingter Einschränkungen
und Ausfälle.
Bundestrainer Rainer
Hanschke |
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Rainer Hanschke:
"Diese eine Woche Lehrgang hinterlässt bei mir sehr unterschiedliche
Gefühle. Es gibt Turner, die sind durchweg im Normalbereich und weisen Fortschritte auch
in ihrer sportlichen Form auf. Dazu gehören erfreulicher Weise Andreas Wecker, seine Berliner Teamkameraden Dmitri
Nonin und Daniel Farago, der Chemnitzer Sven Kwiatkowski und auch Karsten Oelsch aus
Cottbus. Andererseits plagen wir uns noch mit einigen verletzungsbedingten Sorgen herum.
Olympiavorbereitung: Stehend:
Renè Tschernitschek, Sven Kviatkowski, Peter Nikiferow,
Dmitri Nonin Daniel Farago, Bundestrainer Rainer Hanschke.
Kieend: Oliver Walther, Andreas Wecker, Waleri Belenki
(Fotos: Juri Reetz) |
An erster Stelle betrifft das den
Hannoveraner Sergej Pfeifer. Nach den Trainingsausfällen wegen seiner
Rückenprobleme ist er momentan weit von seiner hervorragenden Form, die er im April/Mai
aufwies, entfernt. Sergei wie auch andere hatten ja bekannterweise an ihren Inhalten am
Sprunggerät gearbeitet. Wenn das dann allerdings zu Ausfällen dieser Art führt, hat man
am Ende gar nichts gewonnen, was nützt also der Fortschritt, wenn er mit Verletzungen
erkauft wird. In seinem Falle könnte ich mir schon eine Sonderregelung betreffs
Olympiaqualifikation vorstellen, aber nur dann, wenn aus medizinischer Sicht Gründe dazu
zwingen. Erst einmal sieht es so aus, als das Sergej zur ersten Olympiaqualifikation in
einer Woche starten wird, wenn auch ohne Sprung und Boden und - er muss sämtliche
Bückbewegungen vermeiden. Waleri
Belenki hat natürlich auch stetige Fortschritte nach seiner Schulteroperation
gemacht und arbeitet sehr professionell am Wiederaufbau seiner Form. Allerdings wird das
für ihn ein akutes Zeitproblem - zwei Monate mehr, und er hätte keine Sydneysorgen. |
Von Peter Nikiferow erwarte
ich zur Qualifikation wieder die Geräte Sprung und Boden, allerdings lässt seine
Bizepssehne noch keinen Ringeeinsatz zu. Es nützt uns gar nichts, wenn wir mit zu frühen
Wettkampfforderung - nur um der Qualifikation willen - eher Schaden anrichten.
Andreas Wecker hat nun seine
Daumenverletzung vom Frühjahr völlig überwunden. Bei ihm kommt es auf weiteren stetigen
Formanstieg an, mit dem Ziel, mindestens an die Leistungen zur WM `99 in Tianjin
anzuknüpfen. Natürlich arbeitet er auch an neuen Inhalten, wie z.B. am Barren, aber das
ist für mich eher sekundär.
Auch Oliver Walther (SV Halle) war nach einem ausgerenkten Finger
noch nicht wieder voll einsatzfähig. Durchaus angetan war ich von den Fortschritten bei Stephan
Zapf. Der Sechste der diesjährigen Meisterschaften gehört ja zum erweiterten
Olympiakaderkreis, kann sich aber noch weiter nach vorne turnen. Er weiss aber auch, dass
die Olympiachance für ihn nur dann real ist, wenn er eine echte Verstärkung für die
Mannschaft bedeuten würde.
Bei den beiden Nominierungsturnen in den nächsten 2 Wochen
geht es in erster Linie um das Anbieten von Fortschritten. Auch da wird in unserer
Situation noch nicht alles rund sein, so dass wir entscheidende Fragen von Stabilität und
Olympiaform sicher erst in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung zu klären haben".
(Im GYMmedia-Gespräch mit R.Hanschke: E.
Herholz)
(Lesen Sie dazu auch das GYMmedia-Exclusiv-Interview mit Andreas Wecker
/20.07-2000)
AUSLOSUNG / STARTREIHENFOLGE 1.Olympia-Qualifikation |
(Samstag, 22.07.2000, Rundturnhalle,
Waiblingen / 15.00 Uhr)
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Riege 1;
Start Boden |
. |
Riege 2;
Start Pauschenpferd |
1 |
Sven Kwiatkowski (2.) |
KTV Chemnitz |
Oliver Walther (7.) |
SV Halle |
2 |
Renè Tschernitschek (9.) |
SV Halle |
Sergej Pfeifer (1.) |
TK Hannover |
3 |
Peter Nikiferow (-) |
SC Berlin |
Daniel Farago (4.) |
SC Berlin |
4 |
Waleri Belenki
(-) |
EnBW KTV Stuttgart |
Marius Toba (3.) |
TK Hannover |
5 |
Tom Neubert (10.) |
KTV Chemnitz |
Dmitri Nonin (6.) |
SC Berlin |
6 |
Andreas Wecker (-) |
SC Berlin |
Stefan Zapf (4.) |
TV Haslach |
7 |
Christian Berczes (8.) |
SV Halle |
Karsten Oelsch (6.) |
SC Cottbus |
8 |
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Steffen Logk
(12.) |
SC Cottbus |
( - in Klammern:
Mehrkampfplatzierung bei den 66.Deutschen
Meisterschaften am 5.-7.Mai 2000 in Albstadt)
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