GRAND PRIX TOURNAMENT OF MASTERS
"XXIII. Internationales Turnier der Meister 1999"
Men's Artistic Gymnastics

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1999,   March 26th to 28th
Aus Cottbus berichten das
GYMmedia-Team
Eckhard Herholz, Sonja Schmeißer, Manfred Schulz, Hans-Jürgen Zeume

Boden / Floor
gesetzt: Li, Bondarenko, Nemow, Wild Card: Kwiatkowski

Winners final

 

1. Li Xiaopeng CHN 9,600
2. Alexei Bondarenko RUS 8,900
Final
1. Li Xiaopeng CHN 9,450
2. Alexei Bondarenko RUS 9,450
3. Alexei Nemov RUS 9,425
4. Kaspar Fardan DEN 9,400
5. Sergej Charkov GER 9,350
6. Alexander Beresh UKR 9,175
7. Ewgeni Podgorni RUS 9,000
8. Sven Kwiatkowski GER 8,250

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Floor
Li, Xiaopeng (CHN) the winner 1999 against Alexei Bondarenko, the winner 1998.

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Kommentar / Comment:

Bei den furiosen Boden-Einlagen - Break-Dance-Elemente und Kreisflanken ohne Ende - bei Weltmeister Nemow fehlt eigentlich nur eines: Die dazu passende Musik!
Warum eigentlich geht es in unserer audio/musik-bewegten Welt bei den Turnern nach wie vor so ruhig und stocksteif zu wie vor 100 Jahren...?
Es ist vieles in Bewegung, im neuen Jahrtausend wird es die nach oben offene Wertung geben ...
...wo aber ist "ein Toller Cranston" (kreativer kanadischer Eiskunstläufer der 70er Jahre) des Bodenturnens und ein dazu passendes Reglement, welches kreative Choreographien auch provoziert, befördert und belohnt...?
Übrigens: Vor Jahren schon zeigte ein Bogdan Makuz (UdSSR) einmal, zur Junioren-EM 1978, seine Bodenübung mit Musik, fand aber keinen Anklang bei Funktionären und Mitstreitern. Aber sowohl in der sowjetischen als auch in der DDR-Turnnachwuchs-Schule (Berlin) hatte es solcherart Versuche gegeben - es blieb dabei.
Schade eigentlich....!
Allerdings ist zum Glück das sterile Weiß in der Turnkleidung fast völlig verschwunden.
Auch die Männer passen sich lebhaften Trikotfarben und modischen Outfits an.
Signale für die Sportartikelindustrie...!!!
Ansonsten:
Es war ein solides Finale, das weder spektakulär, noch besonders hochklassig war. 
Zu Beginn der Saison fehlte wohl noch die Spritzigkeit, allein der Weltmeister (Nemow) hob sich ab - im wahrsten Sinne des Wortes, als einziger mit einem gestreckten Tsukahara.
Alexei Bondarenko überzeugte einmal mehr mit seiner bestechend sauberen Ausführung, hatte aber noch konditionelle Nachteile gegenüber dem erst 17jährigen Chinesen Li, Xiaopeng.
Enttäuschend der Auftritt des Deutschen Meisters Sven Kwiatkowski (Chemnitz), der fast alles verturnte, was es zu verturnen gab...

Notizen/Notices:
Die Stadthalle war nach Jahren wieder einmal nahezu ausverkauft. Vollbesetzt auch die Pressetribüne. Trotz des Fußball-EM-Qualifikationsspiels Nordirland-Deutschland ließen sich 43 Medienvertreter akkreditieren, auch ein 23köpfige ORB-TV-Team, das für die MDR-Sendung "Sport im Osten" produzierte.
Wolfgang Staiger (DTB-Pressesprecher): "Die Zahl ermuntert uns, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen und den Medien immer wieder unseren attraktiven Sport anzubieten."
(Beim DTB-Pokal in Stuttgart waren übrigens 90 Medienvertreter vor Ort).

Verabschiedung:
Zwei sehr erfolgreiche deutsche Turner, die beide für zwei deutsche Nationalmannschaften geturnt haben wurden offiziell verabschiedet!
Ralf Büchner - (Reckweltmeister 1991) war bei insgesamt fünf Weltmeisterschaften dabei.
Ralf turnt beim TK Hannover, war Deutscher Sprungmeister 1992 und Reckmeister '94) und ehemals für den ASK Potsdam (später OSC Potsdam) (zweifacher DDR-Sprungmeister '87+'88.
Mario Franke - gehörte in seiner gesamten Karriere dem SV Halle (früher SC Chemie Halle) an.
WM-Bronze holte er mit dem deutschen Team 1991 in Indianapolis.
1993 wurde erDeutscher Vize-Mehrkampfmeister und zweifacher Deutscher Champion an Ringe und Barren.
Heute ist er selbst Trainer, hat zwei Kinder, und die größere Tochter setzt die Familientradition bereits fort: Sie ist Gymnastin beim Bundesstützpunkt Halle in der Rhythmischen Sportgymnastik.

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Alexei Nemow, second place on pommelhorse

Pauschenpferd / Pommel horse:
gesetzt: Svetlitchnyi, Ivankov, Beresh
Wild Card: Belenki

Winners final

1. Alexander Beresh UKR 9,675
2. Alexei Nemov RUS 9,650
Final
1. Alexander Beresh UKR 9,600
2. Alexei Nemov RUS 9,600
3. Valeri Belenki GER 9,575
3. Ivan Ivankov BLR 9,575
5. Runar Alexandersson ISL 9,550
6. Jan-Peter Nikiferow GER 9,500
7. Alexander Svetlichnyi UKR 9,475
8. Sven Kwiatkowski GER 9,450
Kommentar / Comment:
Interessant das Auftreten des Isländers Runar Alexandersson, der sehr sauber turnte, mit technisch guten Schwüngen und als Höhepunkte Vorwärts- und Rückwärtswandern als Spreizen sowie Flanken im Querverhalten zeigte.
Alexei Nemow:
Technisch reife Wendeschwünge und effektvolles Kreisspreizen mit Drehungen - insgesamt eine überzeugende Vorstellung, natürlich mit einem 10,0- Ausgangswert.
Jan-Peter Nikiferow :
- mit technisch guten, langen Schwüngen und Kreisspreizen im Vorwärts- und Rückwärtswandern ohne Pauschenberührung im Querverhalten.
Waleri Belenki
- in guter Verfassung auch der Weltmeister: sauber, mit schwungvoll geturntem Handstand-Abgang. Trotzdem reichte es nicht für's Winners Final!

Winners final
Das war richtig spannend zwischen Nemow und Beresch - alle schauten wirklich gebannt zum ""Fahrstuhl des Erfolges" der Firma Jungheinrich (Hamburg), die auch in diesem Jahr wieder mit ihren Gapelstaplern für den Schlußgag sorgten:
Wer am höchsten fährt, hatte gewonnen.
Alexander Beresch wiederholte damit seinen Erfolg des Turniers in Paris eine Woche zuvor über Nemow, allerdings hatten dort beide noch einen Turner vor sich: Eric Poujade (FRA),  d e r  Pauschenpferd-Spezialist schlechthin.

Notizen:
Einen Weltklasse-Turner hatte die Insel im Eismeer, Island, bisher noch nicht: Runar Alexandersson, der am Turnier-Sonntag 22 Jahre alt wurde, ist zumindest auf dem Wege dorthin. Vor sieben Jahren hatte der isländische Verband den früheren Berliner Dynamo-Turner Mario Szonn als Gasttrainer verpflichtet. Runar war damals einer seiner Schützlinge, damals in Rejkjavik . Mangels Talente setzten die Isländer damals Szonn auch in der Nationalriege bei den Nordischen Meisterschaften ein.

Ringe / rings:
gesetzt: Blanik, Ivankov, Csollany
Wild Card: Belenki

Winners final

1. Ivan Ivankov BLR 9,650
2. Valeri Belenki GER 9,625

Final

1. Ivan Ivankov BLR 9,625
2. Valeri Belenki GER 9,625
3. Andreas Wecker GER 9,550
3. Dimsothenis Tambakos GRE 9,550
3. Szilvester Csollany HUN 9,550
6. Marius Toba GER 9,475
7. Jesus Carballo ESP 9,375
8. Leszek Blanik POL 9,350

 

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Ivan Ivankov (BLR)
After FRANCE TELECOM one week before he won on rings again!

Kommentar / Comment:

Mehrkampf-Weltmeister Iwan Ivankow an den Ringen mit einem pieksauberen Abgang und einem Kopfkreuz aus dem Lehrbuch. Auch später, im Winners final, überzeugte er mit einer gelungenen Synthese aus Dynamik und Kraft.
Marius Toba, mit 31 Jahren einer der ältesten Teilnehmer, will es noch einmal wissen und im Sydney-Team des Deutschen Turner-Bundes stehen! Seit 1986 ist er im internationalen Turngeschehen, zuerst in der rumänischen, später in der deutschen Nationalmannschaft.
Mit viel Power und Routine agierte er an seinem Spezialgerät.
Andreas Wecker, der sich in Cottbus insgesamt an drei Geräten und mit neuen Übungen vorstellte, aber nur an den Ringen das Finale erreichte, aber dort mit einer konzentrierten Leistung, die andeutete, daß er zu alter Klasse zurückfindet.

Übrigens: sein jahrelanger Konkurrent, der fast legendäre  Ringe-König aus Italien, Juri Chechi hat - wie Andreas -  seinen Rücktritt vom Rücktritt erklärt und will ebenfalls in Sydney wieder in den Medaillenkampf eingreifen!
Valeri Belenki schaffte das Winners final, aber an die technische Überlegenheit des WM-Dritten Iwankow kann er dennoch derzeit nicht heranreichen.

Notizen / Notice:
Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul standen der Berliner Andreas Wecker, der Cottbuser Sylvio Kroll und der Potsdamer Holger Behrendt in der silbernen DDR-Riege. Es gab ein Wiedersehen mit den Dreien bei diesem Turnier der Meister, bei dem jeder von ihnen schon das Gesamtklassement schon gewonnen hatte -Holger sogar zweimal. Der Ringe-Olympiasieger von 1988 lebt heute in Cottbus, hat den Beruf des Kunstschmiedes aufgegeben, und arbeitet nun im SC Cottbus als Nachwuchstrainer. Vier Sponsoren taten sich zusammen, um die Finanzierung dieser Trainerstelle zu ermöglichen.

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Holger Behrendt (GER) left,
Olympic Champion on rings 1988 and the World Champion (Bars '85 and Vault 1987) and
Sylvio Kroll (right)
He is now the youngest director of a gymnastic tournament in the world.

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Spree-Neiße

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GYMmedia.Berlin / 28-03-99
E.W.H.