Kurz-Report (1.Tag) von
Sonja Schmeißer aus Sevilla:

Am ersten Tag war die Arena etwa
halb gefüllt. Etwa 1700 Zuschauer jubelten
vor allem natürlich bei der spanischen
Gruppe (Platz 7), aber auch bei den
Spitzenteams.

Herausragend Weißrußland und Ukraine
in der technischen Ausführung: Jede der
Gymnastinnen könnte auch in der Einzel-
konkurrenz starten. Ähnlich die Russinnen,
die zusätzlich mit ungewohnt moderner Musik
in völlig goldenem Outfit auftraten.
Spanien und Griechenland gefielen mit
hohen Risiken und originellen Einfällen.
Im Ukrainischen Team startet übrigens mit
Tatjana Popowa eine ehemals bekannte
Einzelgymnastin.

Die in Europa selten gesehenen Gruppen aus
China (wie erwartet im Spitzenfeld, aber zu brav)
und Korea (zwei ganz grobe Fehler) starteten mit unterschiedlichem Erfolg.

Deutschland hatte das Lospech des Starts als
allererste Gruppe und wurde natürlich überaus hart bewertet, hat allerding die bessere Ball-Übung am
2.Tag zu präsentieren.

Die deutsche Gruppe (hier in Bochum fotografiert)

Urteil der Bundestrainerin CarmenWeber:
"Eigentlich haben sie ihre Sache ganz gut gemacht. Es sind aber noch sehr junge Mädchen, die in
dieser Besetzung ihren ersten großen Wettkampf machen - nun gilt es, am 2.Tag das Beste 'draus
zu machen." -schm-

2. Tag (Mehrkampffinale:
Es war eine stimmungsvolle Werbung für die
Rhythmische Sportgymnastik: Die spanischen Fans
in der gut gefüllten Halle (über 3.000 Zuschauer)
feierten ihre Gruppe mit unbeschreiblichem Jubel.

**

Weißrußland präsentierte sich nahezu perfect -
vergaß dabei aber auch die Ausstrahlung nicht.
In der schwierigen Reifen/Bänder-Kombination
dürften sie im Finale nicht zu schlagen sein.
Während ihre Führung noch recht deutlich wurde,
trennten Spanien und Rußland nur Tausendstel ...!
... und überhaupt: Wieder einmal entsprach leider
das Niveau der Bewertungen nicht den Leistungen
der Gymnastinnen.

Warum Rußland trotz eines groben Fehlers beim
Auftakt der Übung eine solch hohe Note (19,533)
erhielt, ist ebenso nicht nachvollziehbar, wie die
plötzliche Führung der Spanierinnen (19,800) die
wohl eher einem Gastgeberbonus entsprach.
Wirklich anerkennenswertaber war die nervliche
Stabilität der 5 jungen Damen, die schon tagelang
vorher in der spanischen Presse als die sicheren
Sieger gefeiert wurden und fehlerfrei turnten, obwohl stellenweise ihre Musik kaum zu hören war.

Daß sie letzlich von den Weißrussinnen am Ende
noch verdrängt wurden, akzeptierten selbst die
spanischen Fans.
Die Wattenscheider Mädchen aus Deutschland
machten mit einer guten Ballübung noch einen Sprung
vom 21. auf den 14.Rang und stehen damit gar im abschließenden Ball-Finale.

Stimmen nach dem Wettkampf:
Irina Luganowa (Trainerin BLR): "Wir sind
unsagbar glücklich über diesen Sieg. Das
Niveau dieser WM war sehr hoch, daß auch
andere Teams hätten gewinnen können. Wir
sind sehr froh über unsere seriöse, fehlerlose Leistung. Es ist ein Resultat von 7 Jahren harter Arbeit - zwar nicht mit dieser Gruppe - aber im Bereich der Gruppengymnastik"
Maria Fernandez (Trainerin ESP): "Es wäre
heute möglich gewesen, Gold zu holen, wenn das weißrussische Team einen Fehler gemacht hätte,
haben sie aber nicht ... Sie haben verdient
gewonnen". -schm-

Spanien mit dem wohl schwierigsten Vortrag mit Reifen und Bändern