Deutsche Meisterschaften 2001
Rhythmische Gymnastik 
Einzel und Gruppe ,
Riesa, 27. - 29. April 

 Einzelmehrkampffinale, 28.04.2001                                Ergebnisse  
                                                                              
Bericht Qualifikation
Aus Riesa berichten Sonja Schmeißer (Text) und Jens Teschner (Fotos) 
 


Die Finalteilnehmerinnen der Deutschen Meisterschaften 2001

 
Lady Lena mit kämpferischer Vorstellung 

Lena Asmus, die 18jährige Mannschafts-Vierte der EM 2000, holte sich ihren ersten Deutschen Mehrkampfmeistertitel mit überzeugenden Vorstellungen. Heute wesentlich besser aufgelegt als in der Qualifikation, hatte die Wattenscheiderin nicht nur das Publikum in der SachsenArena auf ihrer Seite. Auch die Kampfrichterinnen sahen die noch deutlichen Unterschiede zu den wesentlich jüngeren folgenden Gymnastinnen und honorierten die Auftritte der eleganten Gymnastin mit Noten, die am Ende den deutlichen Unterschied von über zwei Punkten bedeuteten. 
"Nach dem gestrigen knappen Ausgang in der Qualifikation war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich heute gewinnen kann. Aber diese einmalige Chance, wenn Edita nicht am Start ist, die bisher immer die Nummer 1 war, konnte ich mir doch nicht entgehen lassen! Da ging es um alles für mich, und also habe ich auch alles daran gesetzt, um zu gewinnen," so die ziemlich vergnügte neue Deutsche Meisterin. Das konnten man - ebenfalls mit ziemlichem Vergnügen - sehen, denn da kam viel an weiblichem Charme und spielerischer Eleganz 'rüber. "Es ist fast selbstverständlich, dass Lena gewonnen hat", so Cheftrainerin Livia Medilanski, "sie hat sehr viel Erfahrung und Ausdruck, so dass sie ihren ersten Platz hier hoch verdient hat." 


Das Siegertrio mit Bianca Rziha-Dittrich: 
Olga Lukjanov, Sandy Liebehenschel, Bianca und Meisterin Lena Asmus 

Zwei "Youngster" holen auf 

Wie in der Qualifikation, folgten die beiden 14jährigen der Lady auf den Fuße – allerdings in umgekehrter Reihenfolge; Olga Lukjanov aus Wattenscheid holte sich die Silbermedaille, Sandy Liebehenschel (TSV Schmiden) Bronze. Die Namen der beiden wird man in den kommenden Monaten wohl öfter hören. Sie waren denn auch sehr glücklich über ihre Platzierungen, hatten "gar nicht an so einen großen Erfolg gedacht" (Olga), wollten "nur einen möglichst guten Wettkampf bei den Großen turnen" (Sandy). Das ist ihnen gelungen, obwohl ihre Präsentationen nicht ganz fehlerfrei waren. Die Cheftrainerin jedenfalls fand für die beiden lobende Worte. "Olga wird mit ihrer Präsenz, mit der sauberen Technik, mit dem, was sie schon darstellen kann, sicherlich auch international eine Rolle spielen in der Zukunft. Und auch Sandy hat sehr gute Voraussetzungen, muss vielleicht noch ein wenig mehr Selbstsicherheit gewinnen - aber das wird mit den Wettkämpfen kommen."

Keine guten Noten für's Gesamtniveau

Nach diesem führenden Trio kommt ein arger Bruch von über 6 Punkten zur Vierten, Isabell Piepiorra vom TSV Schmiden. Die einstige Potsdamerin legte dann zur nachfolgenden Pia Böttcher (TV Eiche Horn Bremen) wiederum einen Abstand von 6 Punkten vor. Da überrascht es nicht, wenn Livia Medilanski mit dem Gesamtniveau der Meisterschaften gar nicht zufrieden war. "Im internationalen Vergleich müssen wir eher von einem schwachen Niveau sprechen, zumindest, was die Breite angeht," schätzte sie ein. 

Lena zum neuen Reglement

lena

"Schrecklich, ganz schrecklich. Unsere Sportart wird dadurch so nach unten gezogen, es ist ganz schlimm. Wir hoffen alle jeden Tag, dass sich da doch noch etwas ändern wird."

 

Bianca zur Siegerehrung

Von Dresden ist es nicht weit nach Riesa, und so kam sie aus ihrer jetzigen Heimatstadt, um sich wieder einmal  RSG live anzuschauen: Bianca Rziha-Dittrich, mit ihrer WM-Bronzemedaille 1985 mit dem Ball eine der erfolgreichsten deutschen Gymnastinnen. Die drei Medaillengewinnerinnen hatte sie schon vor der Entscheidung mit Kennerblick "herausgefiltert" und  überreichte dann gern die Urkunden zur Siegerehrung. 

 

Musik zur Übung

Auffallend zur DM – mehr "angepoppte" Musiken, zuweilen glaubte man schon, eine Disco zu betreten, wenn man in die Halle kam... Im krassen Gegensatz dazu die von den Gymnastinnen geforderte Aneinanderreihung von Schwierigkeiten, die – zu welcher Musik auch immer – zu Statik einerseits, zu Hektik andererseits führt. In den allerwenigsten Fällen jedoch zu einer harmonischen Choreographie, die auch noch etwas mit der Musik zu tun hat. Dies ist, wie gesagt, kein Fehler der Gymnastinnen oder der Trainerinnen, sondern ein weiterer des neuen Reglements.

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   28-04-2001 -schm-