History  

European GYM History / Turngeschichten (1)
- by Eckhard Herholz, GYMmedia

 

Europas "Makellosen" - die TOP TEN-Turnerinnen
An Stelle des heutigen, in den achtziger Jahren gebauten modernen RAI Kongress-Zentrums in Amsterdam, in welchem schon 1991 die Weltgymnaestrada stattfand, stand 1967 jene Halle, in der die legendäre Vera Caslavska Turngeschichte schrieb:

Wenn auch in den Medien sehr oft die phantastischen 10,0 der Nadja Comaneci zu den Olympischen Spielen 1976 sehr oft Erwähnung finden, war jedoch die elegante Pragerin Vera Caslavska die erste Makellose der Turngeschichte, der man übrigens zweimal diesen turnerischen Höchstwert zuerkannte: Erst im Balken- und anschließend im Bodenfinale.

Bei Europameisterschaften gelang das erst14 Jahre später wieder einer Turnerin, nämlich der Berlinerin Maxi Gnauck, die als die mehrfach gekrönte Stufenbarrenkönigin eines halben Jahrzehnts an ihrem Spezialgerät auch die blanke 10 in Madrid erhielt.

Vier Jahre später, 1985 in Helsinki, schaffte das Kunststück Jelena Schuschunowa, deren Sprung damals im Mehrkampf mit 10,0 belohnt wurde. 
Bei den gleichen europäischen Titelkämpfen erhielt die unvergessene Oxana Omiljantschik die Höchstwertung für ihre eindrucksvolle Bodenkür im Finale. Sicher erinnern sich viele Turnfans an dieses kleine "Kunstwerk für den Augenblick", das musikalisch mit dem folkloristischen Vogelgezwitscher begann....
... und hier schließt sich wieder einer der vielen historischen Turnkreise: Diese Oksana Omiliantschik sitzt hier bei der EM 2004 in Amsterdam - wie auch zuletzt bei den Pre-Olympics in Athen - im Kampfgericht, um Noten an ihre Nachfolgerinnen zu verteilen.


Oksana Omiljantschik

Eine weitere "Makellose" wurden dann 1987 in Moskau  Daniela Silivash mit der 10 für ihre Bodenübungen im Mehrkampf (2. Platz) und im Finale und noch einmal zwei Jahre später in Brüssel, ebenfalls am Boden.

Dort gab es das Kuriosum, dass sie den Titel zusammen mit der unvergleichlichen Swetlana Boginskaja erhielt - einer weiteren "10" für deren legendären Bodenchoreographie mit dem unvergesslichen Gitarren-Sound-Finale...
Die Boginskaja war dann 1990 in Athen auch die zunächst letzte Turnerin, der auch die strengsten Jurorinnen nichts anhaben konnten...
Seither hat sich der Code de Pointage 'zig Mal geändert, so dass sich der direkte Vergleich natürlich verbietet; ob und wann es wieder einmal eine "10,0" geben wird... das wissen sicher nicht mal die "Götter" im obersten TK-Bewertungs-Olymp...!

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