, Sonntag, nach Abschluß
der Qualifikation,
Damen: Das "OLYMPIA - AUS" für das deutsche Frauen-Kunstturnen
( -aus Tianjin, Sandra
Schmidt / GYMmedia)
- China, die USA und Canada... eigentlich wie erwartet konnten
sich diese Länder in den letzten beiden Gruppen am Sonntagmorgen unter die ersten zehn
Mannschaften turnen.
Die chinesischen Gastgeberinnen traten mit einer sehr jungen Mannschaft
an, wurden von hunderten einheitlich gekleideter winkender Kinder bejubelt, konnten
allerdings nicht vollständig überzeugen. Vor allem am Sprung zeigten sie sich erneut
schwach, als einzige WM-erfahrene Turnerin der Mannschaft wurde Liu, Xuan nur am Barren und
Balken eingesetzt.
- Die USA - Turnerinnen zeigten sich weit von ihrer Olympiaform
entfernt, erhielten allerdings besonders am Boden den Kredit des Olympiasiegers von 1996.
Allein Cristin Maloney präsentierte u.a.
mit Tsukahara gestreckt, Dreifachschraube und Doppelbück-Salto eine ansprechende Akrobatik. Jennie Thompson musste wegen einer
Knöchelverletzung auf ihren Einsatz verzichten, Morgan
White kam als Ersatzturnerin ins Team.
- Die Kanadierinnen blieben zwar noch
hinter Italien zurück, überzeugten aber in erster Linie mit Yvonne
Tousek, deren Bodenchoreographie es durchaus mit Svetlana Chorkina
aufnehmen kann.
- Weißrussland schaffte mit Ach und Krach gerade die Qualifikation, wobei sich im
Vergleich zum Karlsruhe Länderkampf sehr viele Fehler einschlichen.
Deutschland auf Platz 15... !! Auf
wirklich erschreckende Art und Weise fiel Teamchef Dieter
Koch bei der nach dem letzten Durchgang anberaumten Pressekonferenz seinen
Mädchen in den Rücken: "Ich bin maßlos enttäuscht! Ein solcher Supergau war
nicht zu erwarten. Außer Birgit und Lisa waren die Mädchen desolat, sie haben sich
hängen lassen und nicht gezeigt, was in ihnen steckt."
Lisa Brüggemann, Germany (Köln / Cologne) |
Das kann man
durchaus auch anders sehen: Zwar musste man an Barren und Sprung drei Stürze verkraften,
doch muss sich die deutsche Teamleitung die Frage gefallen lassen, ob bei der immer wieder
beschworenen "konstanten Leistungssteigerung" nicht allzu oft der Wunsch Vater
des Gedankens war. Aufmerksame Beobachter hatten das ganze Jahr über feststellen können,
dass die deutschen Ausgangswerte in Deutschland nicht annähernd an das internationale
Niveau heranreichen:
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Stufenbarren |
Balken |
Boden |
Brüggemann |
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9.5
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9.4 |
10 |
Dreyer |
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9.8 |
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9.8 |
Pioch |
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9.6 |
9.7 |
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Schweigert |
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9.9 |
9.9 |
9.4 |
Fehrenschild |
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10,0 |
9.5 |
9.7 |
Kewitz |
|
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9.1 |
10 |
So kommentierte
dann Katrin Kewitz auch richtig : "Wir
haben nicht die Noten erhalten, mit denen wir gerechnet haben."
Yvonne Pioch, Germany (Berlin)
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Auf Nachfrage präzisierte Yvonne Pioch: "Am
Balken waren wir bei jeder Wertung völlig geschockt, wenn wir den Ausgangswert gesehen
haben."
Das Balkenkampfgericht hat aber erfreulicherweise vom ersten bis zum letzten Durchgang
alle Nationen gleichermaßen streng bewertet. Hier scheint die Frage, ob es sich lohnt,
das ganze Jahr über unrealistische Ausgansgswerte zu propagieren, den Mädchen in
irgendeiner Weise geholfen hat, bereits beantwortet. Dass gerade s i e
n i c h t die Schuldigen dieses Ergebnisses sind, sondern
vielmehr das Ergebnis genau die Position des deutschen Frauenturnens widerspiegelt, sollte
man vielleicht im DTB endlich begreifen.
(Lesen Sie dazu den Offenen Brief aus
Bergisch-Gladbach)
No Olympic qualification for German Women's team ...
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Stand
der Qualifikation nach 6. Durchgängen
(Abschluß, Samstag)
(- aus Tianjin von Sandra Schmidt) |
Rumänien wie erwartet sicher bis perfekt,
allerdings wenig spektakulär.Trotz durchgeturnten Wettkampfes Amanar nur drittbeste
Rumaenin, womit klarwaere,dass ihre Chancen auf den WM-Titel geringer werden. Beste
Rumaenin war Maria Olaru, die am Boden mit
einer eleganten und extravaganten Choreographie aufwartete.
Russland konnte in der folgenden Gruppe
zwar an Sprung und Barren überzeugen, brach aber am Balken schwer ein. Jekaterina Lobazniuk: "Ich bin mit meinem
ersten Auftritt als Seniorin sehr zufrieden. Ich weiss noch nicht,ob ich im Mehrkampf
eingesetzt werde, hoffe aber auf ein gutes Ergebnis." Anna Kovaleva, die mit einer Fussverletzung an den
Start ging, hatte drei Stürze am Boden und wurde am Barren nicht eingesetzt, für sie
turnte Jewgenia Kusnetsova. Swetlana Chorkina turnte eine traumhafte
Barrenübung und zeigte sich auch in der Bodenakrobatik sehr sicher - in beiden Finals ist
sie Medaillenanwärterin.
Italien sicherte sich schon im letzten Durchgang
des 1. Tages seine erste Olympiaqualifikation seit 1970 - und das, obgleich Alice Capitani beim Training vor dem Wettkampf
eine Wadenzerrung zuzog.
Japan überraschte mit schwierigen Uebungen,
konnte aber leider an Balken und Barren nicht durchturnen.
Spaniens Cheftrainer, Jesus Carballo, senior:: "Wir mussten
aufgrund von Verletzungen auf Paloma MOro und Susana Garcia
verzichten, aber das allein kann nicht der Grund sein - wir sind am Barren deutlich
benachteiligt worden. Da sind die Opfer es nicht mehr wert, aber so ist halt das
Turnen!" Am Barren war eine Australierin als FIG-Kari eingesetzt und die
B1-Kampfrichterin kam ebenfalls aus Australien - die Entscheidung um den 6. Platz im
Finale ist somit für Australien und gegen Spanien gefallen.
Indien hat erstmals eine Mannschaft gestellt,
ist aber - nicht zuletzt da man am Sprung 'Durchhocken und Grätschen" präsentierte
- natürlich noch weit von der Weltspritze entfernt.
Deutschlands Trainerin Ulla Koch gab sich am Vortag des eigenen Auftritts noch
optimistisch: "Unsere Mädchen sind topfit - und wir schaffen es!"
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After 3rd rotations on
Saturday
( - by Nora Schuler, Tianjin - in English, only,- )
The first rotation of the 1st day featured
teams from Ukraine, Australia, Spain, France, The Netherlands and three gymnasts from
Albania. The first three teams hoping to qualify to the team final on Tuesday (top six
teams from prelims) and the Dutch team vying for a spot in the top 12 .
Ukraine had a shaky start on floor with Viktoria Karpenko taking three steps back on her
opening Arabian double front to punch front and crashing her RO-ff-1 1/2 twist into RO-ff-
2 1/2 -punch piked front. Her 8.612 (9.80 SV) was Ukraines lowest score on the
event.
Tatiana Yarosh debuted a new floor
routine to "Carnival de Paris" and her great gymnastics and solid tumbling
(RO-ff-Arabian double front; RO-whip- 2 1/2 twist- punch pike; RO-ff-double pike;
RO-ff-triple twist) scored a 9.687, the second highest floor score to date. Olga Roschupkinas excellent set- including a
combination of front aerial-front aerial 1 /4 turn- earned an impressive 9.775. Some
generous judging on vault and great bars kept Ukraine ahead of the strong Australians.
Australia's Trudy McIntosh
nailed her impressive handspring-full-twisting front layout vault, which will now forever
be known as the "McIntosh". "We didnt know what to expect", head
coach Peggy Liddick said after the competition, "the judges had never scored this
vault before and we thought they might go real conservative on it." Consistency was
the key to the Australians success. Despite competing without their most experienced
gymnast Zeena McLaughlin the gymnasts
managed to get through their mornings competition without major
breaks. Red head Allana Slater showed
beautiful lines and choreography in her floor routine to "Ballet russe".
Spain was a bit unlucky to finish behind
Australia and, most likely, out of the team final. After a great start on vault - only Sara Moro fell on her first vault- the team
suffered breaks on bars from Laura Martínez
(failed to catch her Pak salto) and Jennifer Montavez
and a surprisingly low 9.287 for a great routine by Sara Moro. They came back strongly on
beam and floor. but couldnt catch the Australians.
- France was never in the running for a spot in the team final,
their best result coming on floor, where Ludivine Furnon
scored a 9.750.
- The Netherlands lost one of their strongest gymnasts when Marleen Deuning injured her arm in training.
Starting with a nightmare on beam- falls from Lucke and Endel- they performed well on
vault and bars to average just above 36.000.
- Great Britain vaulted in the second rotation, very well, but
had to swallow falls on UB from Rochelle Douglas
and Annika Reeder. Great beam and floor work
kept them well above the Netherlands .
Most teams found the judging on beam to be extremely harsh. Surprisingly enough,
the judges seemed more generous in the second weaker subdivision than the first.
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(GMmedia
translated by N.Schuler)
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