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update 12/10/99

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- ARTISTIC GYMNASTICS -
CHINA, 1999 October, 9th to 16th
TEAM FINAL MEN

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Erster Live-Bericht aus der Wettkampfhalle von Jürgen Uhr:
China turnt nach wie vor in einer anderen Klasse und konnte erneut, wie
1997 in Lausanne, Mannschafts-Weltmeister der Maenner werden. Sie wurden
ihrer Favoritenstellung damit vollauf gerecht, wenn auch der Vorsprung
nicht ganz so gross war wie es von den Fachleuten erwartet worden war.
Vor erstmals ausverkauftem Hause und einer Superstimmung fuehrten die
Turner um den neuen Star Yang Wei bereits nach ihrem Startgeraet dem
Pauschenpferd. Diese junge chinesische Mannschaft ist derzeit ohne
Konkurrenz und kann sich noch weiter steigern. Die Russen, die nach
einem grossen Kampf mit den Weissrussen Platz zwei belegten, koennen den
Turnern aus dem Reich der Mitte derzeit das Wasser nicht reichen. Damit
haben sich die Chinesen in die Favoritenstellung fuer Olympia 2000
katapultiert. Nahezu an allen Geraeten praesentieren sie Uebeungen mit
dem Ausgangswert von '10'.

Dass die Russen auch von anderen Teams geschlagen werden koennen, wurde
in Tianjin noch einmal mehr als deutlich. Sie haben grosse Schwaechen an
den Ringen und auch am Reck konnten sie, wie in der Qualifikation,
erneut nicht ueberzeugen.

Die Weissrussen, die auf Platz drei einkamen, sind die Ueberraschung
dieser Weltmeisterschaften. Um den wiedererstarkten Iwan Iwankow hat
sich ein Team formiert, das eine grosse Sicherheit ausstrahlte und
nahezu fehlerlos durch den Wettkampf kam. Diese Steigerung hatte nach
der schwachen Vorstellung beim Laenderkampf gegen Deutschland und die
Schweiz in Karlsruhe keiner erwartet, deutete sich aber bereits in der
Qualifikation an.

Die Japaner, die sich technisch recht unsauber praesentierten, dies
wurde vor allem am Boden deutlich, zogen sich mit dem erwarteten vierten
Platz recht achtbar. Dem Team um Naoya Tsukahara und Akihiro Kasamatsu
waren die sprungstarken Koreaner hart auf den Fersen. Ueberraschend gut
schlugen sich auch die US-Boys, die zwar nur Sechster wurden, aber Japan
und Korea nicht zu weit davonziehen liessen.

"Sie turnten wie vom anderen Stern"
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Sie ist schon eindrucksvoll, diese chinesische Dominanz im Männerturnen!
Und dabei sind das keine muskelbepackten Powermen, sondern schlanke junje Athleten, denen man von Weitem ihre koordinativen Fähigkeiten ansieht - und beim näheren Betrachten ist man nahezu verblüfft über die Ausgewogenheit von Dynamk und Athletik. Man muß keine Bizeps wie ein Kinderkopf oder Deltamuskeln wie Runkelrüben haben, um solche Kraftelemente zu halten und elegant auszuturnen, wie es die Chinesen zum Beispiel an den Ringen taten: Dong, Zhen mit zwei Kopfkreuzen, wie Strichen in der Landschaft, spielerisch nahezu, verbunden durch eine Felge, oder Yang, Wei mit absolut ausgeturnten Kraftteilen, homogen, sehr stark - da hatten die Chinesen bereits nach 2 Geräten fast einen Punkt auf die sie verfolgenden Russen heraus geholt.
Am Sprunggerät (III.Durchgang) spielten ihre schlanken Körper erneut Leichtigkeit vor, so der erst 17 jährige Xing, Aowei der die hohe Schwierigkeit des  Doppel-Tsukahara mit einer Explosivität und in einer Höhe zelebrierte, als mache er das so ganz nebenbei (9,575) und im Repertoire hatten sie natürlich auch den erst kürzlich zur EM '98 vom Griechen Ionassis Mellissanidis kreierten Sprung eingesprungenes Rad, Doppelsalto rückwärts!
Am Barren (IV) sah man viele lange Schwünge, viel Eleganz und der Vorsprung vor den Russen betrug schon 1,3 Punkte, und Boden-Weltmeister Alexej Nemow musste sich hier ein paar Abzüge (außerhalb: -1/10) und Standunsicherheit beim Abgangs-Doppelsalto gehockt) gefallen lassen. Alexej Bondarenko turnte dafür stark, dynamisch und scheint überhaupt in einer blendenden körperlichen Verfassung zu sein. Ob aber seine Überbetonung von Pauschenpferdelementen in seiner Boden-Choreographie das non plus ultra ist...?
... und plötzlich waren vor dem letzten Gerät die Weissrussen vorbei, zwar nur mit gut 3 Zehnteln, aber immerhin motivierend für den letzten Durchgang.
Uneinholbar von Anfang an die Chinesen, die dort am Boden die hohe chinesische Akrobatik zelebrierten: So schön und blitzsauber dreht niemand, so hoch springt keiner, sie fliegen förmlich über die Matte, wie Li, Xiaoping, dermit Doppel-Tsukahara, gestreckt begann und mit einem dem höchsten und souveränsten Doppelsalto-gestreckt endete, und als Hung, Xu seine nicht mal seine letzte Reihe voll auszuturnen brauchte, jubelten die Chinesen schon vor 10.000 Zuschauern über die seit 1983 vierte Mannschafts-Goldmedaille und die dritte in unmittelbarer Folge.
Mit Dominanz an 4 der sechs Geräte (Boden, Ringe, Barren und Reck) war das einer der souveränsten Start-Zielsiege der Männerturngeschichte, einer homogenen und jungen Mannschaft, die zu schlagen der Konkurrenz wohl auch in Sydney 2000 absolut schwer fallen dürfte.
Wenn überhaupt, dann sowieso nur von Russland, das hier aber nur an Pauschenpferd und Sprung dagegen halten konnte - allerdings haben sie mit den beiden Alexejs ( Bondarenko und Nemow) zwei absolute Superstars in ihren Reihen, deren Duelle mit den Chinesen noch so manchen Leckerbissen an höchster Turnkunst bescheren werden.
Bemerkenswert das Timing Weissrusslands, die mit einem Weltklasse-Mehrkämpfer wie Iwan Iwankow in Superform eben doch zum rechten Zeitpunkt die Teamkurve auf einen Gipfelpunkt brachten.
Japan solide aber nicht mehr so, wie vor 4 Jahren, als man im zwar heimische Sabae noch Silber holte.
Korea hatte wohl schon oft bewundernswerte Sprungkünstler, aber noch nie solch ein geschlossenes Team, dass sich von einem 14. Rang vor 2 Jahren förmlich in das Finale katapultierte.
Die USA war ein besonderer Fall für sich - sieht man von einem Weltklassemann wie Blaine Wilson und so manch ansprechender Einzelleistung einmal ab: Insgesamt turnten die Amerikaner sehr unsauber, flüchtig, technisch wenig brilliant..... als gehörten sie gar nicht in diese Gruppe, aber das wäre wohl schon wieder eine andere Geschichte:


Wettkampfpause am Mittwoch - allerdings nur für die Aktiven.
Für die Kampfrichter und Funktionäre beginnt ein wichtiger FIG-Kongress, der die Weichen stellen soll für neue Wertungsbestimmungen des neuen Jahrtausends, zum Beispiel, gültig dann ab 200: Fällt die 10-Punkte-Grenze oder nicht, werden A- und B-Noten eingeführt und wie löst man das prinzipielle Wertungsverständnis über alle Gymnastics-Disziplinen hinweg, wie Rhythmischer Sportgymnastik, Sportaerobic, Trampoline ..... 
Keine leichten Aufgaben, doch hoffentlich entstehen durch einen modernen "Code de Piontage" endlich neue Möglichkeiten zu Transparenz und Verständlichkeit, denn das hat eine der schönsten und telegensten Sportarten schon längst verdient!

(Nachbetrachtung von E.Herholz )

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