Die Wettkampfhalle im Sportforum Chemnitz
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Hans Müller - der Chemnitzer KTV-Chef
hatte viel Kraft investiert, bei der Organisation dieser Titelkämpfe, fühlte sich
nicht selten allein gelassen vom Veranstalter (DTB), war letztlich aber froh, mit diesen
Meisterschaften einen Beweis sächsischer Organisationskunst auch mit Blick auf das
Deutsche Turnfest 2002 in Leipzig geliefert zu haben:
"... und am schönsten ist es, dass mit Sven Kwiatkowski der
erste Chemnitzer Turner in einer WM-Mannschaft steht"! |
Hans Müller (KTV Chemnitz)
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44 Aktive aus 22 deutschen
Vereinen
waren angetreten, dazu mit Mike Fiorese ein Gaststarter aus
Luxemburg. |
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Über die Hälfte der Turner kam
aus den neuen Bundesländern, die am Ende 8 Akteure unter den "Top Ten"
stellten. |
Und Trainer Lutz Landgraf: "Ein
Wecker in dieser Verfassung hätte noch einmal das Zeug, unter die Top Ten der weltbesten
Mehrkämpfer zu kommen.!"
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Andreas Wecker:
Souveräne "Nummer 1 Deutschlands"
Und nicht nur das: "Er ist nun auch das absolute Zugpferd für
die WM", so Bundestrainer RainerHanschke.
Äußerst dominant und ohne Fehler spulte er an den beiden Mehrkampftagen seine 12
Kürübungen ab.
Im Interview mit FAZ-Kollegen Roland Zorn
sagte er:
"Wer in mir nun immer noch den
'Turn-Hallodri' sieht, vergisst, dass mein langer Erfolgsweg ziemlich stabil über 20
Jahre geht".
Außer Zahnproblemen fühle er sich echt wohl in seiner momentanen Situation.
"Bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft hat die Mannschaft absolute Priorität
- wenn vielleicht noch nebenbei ein Finale 'rausspringt, wäre ich sehr zufrieden",
so Wecker. |
"Ich bin kein Turn-Hallodri!"
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"Tscherni"
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(2.) Renè
Tschernitschek - erstmals Mehrkampf-Vize
... und seit dem Doppelsieg von Oliver
Walther vor Mario Franke vor 6 Jahren in Bremen, die erste Medaille wieder für den
Traditionsclub aus Halle an der Saale.
Beindruckend:
Der sprunggewaltige Renè hat mit seinen beiden
Überschlag-Doppelsalti absolut überzeugt und ist nicht ohne Chancen für ein
WM-Sprung-Finale.
(3.) Sven Kwiatkowski (re.) -
zwar keine Titelverteidigung,
aber dafür erneut eine Mehrkampfmedaille (Bronze) und er ist der erste Chemnitzer
Turner, der den Sprung in ein deutsches WM-Team schaffte! |
Lokalmatador Kwiatkowski
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Happy birtday!
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(6.) Daniel Farago
- erst Blumen zum Geburtstag,
- dann aber ein völlig verkorkster erster Wettkampftag ("Heute läuft
überhaupt nichts...!"), doch zum Mehrkampffinale glänzte er mit einer
gewaltigen kämperischen Leistung und schaffte noch den Sprung von Platz 14 auf Rang 6,
und brachte sich damit doch wieder ins WM-Kalkül des Bundestrainers, wenn auch vorerst
nur in der "Warteschleife".(4.)
Dmitri Nonin:
Exaktes Timing beim Grifflösen zum Reckabgang. "Mit einer
echten Leistungssteigerung und großem Kampfeswillen hat er sich wieder ins Spiel
gebracht", so Bundestrainer Hanschke, der am letzten Tag der Meisterschaft in
der Pressekonferenz auch den Namen Dmitri Nonin für das deutsche WM-Team nannte. |
Nonin
EM-Bronze vor einem Jahr
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Charkow:
Intensives Einturnen am Problemgerät, ganz allein in der Halle
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(5.) Sergej Charkow - noch nicht in WM-Form
In ungewöhnlich schlechter körperlicher Verfassung sei er momentan, turne
deutlich unter Niveau, so das Urteil von Chefcoach Hanschke,
"... und zwei Stürze in e i n e r Übung am Reck, das habe ich von
ihm nun überhaupt noch nicht gesehen..!?"
"Mir fehlt momentan ein wenig die Motivation im Training, der Ansporn auch in
Dillingen, dort habe ich keine Trainingspartner. Und der Alltag lenkt mich auch zu sehr
ab, Kind betreuen, Reisevorbereitung meiner Frau in die alte Moskauer Heimat....es wird
Zeit, daß ich mich auf die WM konzentriere. Hier wollte ich mich erst einmal
qualifizieren, dann sehen wir weiter", so der internationale Weltstar
über seine momentanen Sorgen.
11 Jahre ist es her, als er mit damals 18 Jahren jüngster Bodenolympiasieger der
Geschichte in Seoul wurde, nun steht er doch wieder in einer WM-Auswahl, allerdings werden
noch intensive Steigerungen seiner körperlichen und mentalen Verfassung erwartet. Das
sollte für Turnprofi Charkow aber kein Problem sein. |
(7.) Sergej
Pfeifer - Hannovers WM-Hoffnung
Zur ersten WM-Qualifikation vor 2 Wochen auf Platz 2, diesmal Rang 7 - doch
ein wenig enttäuschend, was zu einer Krisensitzung beim TK Hannover mit einem ziemlich
ratlosen Trainer Rainhardt Rückriem führte:
Schafft Sergej nicht doch noch den Sprung in die Auswahl (- die Entscheidung fällt
am 23.9. zwischen ihm und Peter Nikiferow), wäre erstmals seit 1978 kein Hannoveraner
Turner in einem WM-Team vertreten!
Er patzte sowohl in der ersten Reckkür, mußte ebenso im Mehrkampffinale beim gestreckten
Kovacs-Salto unfreiwillig vom Gerät, und wartete ansonsten zwar mit einer soliden
Leistung auf - lieferte aber nicht d i e Nominierungsargumente, die
Auswahltrainer Hanschke überzeugten..
Mehrkampf-Fazit:
Positiv: Ab Rang 3 gab es ein ziemlich gleichwertiges Gerangel um
die begehrten WM-Tickets. |
Sergej Pfeifer:
"Ein wenig mehr wollte ich eigentlich schon...!"
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Dabei sind die Bewerber ziemlich austauschbar - gegenüber dem
Vorfeld der letzten Großereignisse seit 1996 eine wesentlich günstigere Situation für
die Formierung eines WM-Teams, wenn man dabei mal den Altersdurchschnitt außer acht
läßt.
Negativ: Auffallend die für ein deutsches WM-Team so wichtige
Bodenleistung ist nach wie vor extrem schwach. Peter Nikiferow fehlte
nach Finalverzicht dort schmerzlich (Bizep-Reizung), der so wichtige Sven
Kwiatkowski patzte in der zweiten Reihe und der auch bodenstarke Pfeifer ist noch
nicht nominiert ... |
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