WELTCUP
&
"GREAT FOUR" |
. | Was
Stuttgart von Sydney unterscheidet Von Andreas Götze,
Schwäbischer Turnerbund, Redakteur des STB
magazin Es ist ein Traum für hiesige
Verhältnisse: eine mit 15.500 Sitzplätzen meist ausverkaufte Großsporthalle bei
Turnwettkämpfen, die sich über eine Woche hinziehen. Olympische Spiele eben. Der Andrang
im modernen SuperDome von Sydney bewies, dass der Spitzensport Kunstturnen ein
Zuschauermagnet sein kann, auch wenn Olympia sicherlich eine Ausnahmestellung beansprucht.
Anders fällt da schon der
Preisvergleich aus. Der Eintrittspreisvergleich. Für das, was der Zuschauer in Sydney
berappen musste - umgerechnet ca. 500 DM für eine Karte bei den Finals - wäre in
Stuttgart locker ein Dezennium-Abonnement zu haben. Der in diesem Jahr erstmals angebotene
Familientag am Freitag schlägt alle Dumpingrekorde: Für 36,- DM können zwei Erwachsene
und vier Kinder im Alter bis zu 12 Jahren die komplette (olympische) Elite an den Geräten
bewundern. Und für diesen familienfreundlichen Obolus wird weit mehr als "nur"
Weltklasseturnen geboten. Im Foyer finden die Kinder vielfältige Möglichkeiten, selbst
zu turnen, zu toben, die grauen Zellen zu trainieren oder einfach interessante Geräte
auszuprobieren: eine Tumblingbahn von Jaegers, rollende Rafinessen von Holz-Hoerz, die
Ravensburger Spiele-Ecke. Auch der Jugendclub, Kinderturnclub oder der Fan-Club am Samstag
und Sonntag warten mit zahlreichen attraktiven Angeboten und Aktionen auf. So gesehen ist der Erlebniswert des
Weltcups in Stuttgart wesentlich höher anzusiedeln als ein Besuch des SuperDomes bei den
Spielen, zumal in Sydney der Zuschauer während der Wettkämpfe nur unzulänglich
informiert wurde und sich das Rahmenprogramm auf teures Merchandising beschränkte. Ganz
zu schweigen von der FIG-Gala in Sydney zu Abschluss der Turnwettkämpfe, bei der die
Zuschauer mit ähnlich hohen Ticketpreisen für ein lauwarmes Nummernprogramm regelrecht
abgezockt wurden.
Andreas Götze, |
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