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Qualification Individual men and Mixed pairs
Freitag, 02.06.2000

last update: 02-06-2000

Impressions of 01-06-2000

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World Championships
Sports Aerobics
2nd to 4th June 2000, Riesa
Aus Riesa berichten 
Sonja Schmeißer, Gritt Ockert,  Hans-Jürgen Zeume, 
Haiko Breitner, Lutz Rogge

Sportstadt Riesa

Ergebnisse / Results

WM-Auftakt mit den Qualifiaktionswettkämpfen Individual men und Mixed Pair - insgesamt gingen 38 Männer und 29 Paare an den Start. Das Gesamtniveau gegenüber den WM 1999 in Hannover ist weiter gestiegen, wenn auch das Gefälle zwischen den einzelnen Startern nach wie vor recht groß ist. In beiden Kategorien setzten die Titelverteidiger auf ihre Wild Card und ließen die Qualifikation aus (Park, Kwang-Soo aus Korea im Einzel, Tatjana Solowiowa / Wladislaw Oskner im Mixed pair). 

Individual men:  Drei Kandidaten für den Titel - ohne den Figaro

Jonathan Canada, Weltmeister 1998, nach einem Beinbruch im Frühjahr 1999 in Japan, ist mit der Höchstnote in der Quali zurückgekehrt. "Mein Vortrag heute war für meinen Geschmakc nur zu 50 Prozent gut. Am Sonntag kann es nur besser werden."


Claudiu Moldovan (ROM), einer der Mitfavoriten auf den WM-Titel am Sonntag. Er probte schon mal mit Platz 3 in der Quali.  Er kandidiert morgen als Aktivensprecher der Aerobic-Family.

 Julian Drescher: "Nach der Hälfte der Übung war bei mir die Luft weg, es fehlte mir die Spritzigkeit und die Erfahrung. Doch ich bin erst ein Jahr dabei und kann noch viel lernen. Vielleicht habe ich tags zuvor zu hart trainiert." 

Figaros Hochzeit auf Riesaer Bühne: Vasili Kosyrev (RUS), eigentlich 5. der Qualifikation, aber nicht im Finale, da nur ein Starter pro Land zugelassen ist.

"Die Musik kann selbst zusammengestellt werden, erfahrene Sportler empfehlen ein Musiktempo beziehungsweise eine Geschwindigkeit zwischen 135 und 150 BPM (Beats pro Minute). Häufig werden verschiedene Musikstücke miteinander verbunden. Erlaubt sind Originalmusik, Instrumentierungen und auch Toneffekte, die jedoch sparsam eingesetzt werden sollten. Musik und Übung sollten einen harmonischen Gesamteindruck hinterlassen."  aus. Gritt Ockert, Die neue sportliche Herausforderung Sport-Aerobic, Sportverlag 1999)

Er hatte sich für seinen Riesaer Auftritt die Haare blond gefärbt und superkurz schneiden lassen. Der Moskauer Vasili Kosyrev, 26 Jahre jung, verkörpert den neuen Typ der russischen Jugend und des Sports. Der hochgewachsene, für das Gerätturnen zwischen Pauschenpferd und Barren aussortiert; ging seinen eigenen Weg und den der neuen Herausforderung Aerobic. Superhohe Sprünge und viel Schalk in seinem Gesicht. Ein Stück Kabarett, ein Stück russische Seele. Die Musik "Figaros Hochzeit" ergänzte harmonisch und wirkungsvoll seinen Vortrag.
Eine andere Richtung, die des schnörkellosen Vortrages, aber auf den Punkt ausgeturnt jeder Sprung, ging sein Landsmann Stanislav Martschenko. Das sind zwei tollkühne junge Männer, die den temperamentvollen Brasilianern, die in den Fitness-Studios groß wurden, Paroli bieten. Da konnte der deutsche Brasilianer Adalberto Medeiros da Silva, mit einem eher hausbackenen Vortrag nicht mithalten. 30jährig ist er über den Höhepunkt seiner Laufbahn hinweg. Den deutschen Nachwuchs verkörpert Julian Drescher, das tanzende Turnerblut aus Potsdam.
Unverkennbar das Bemühen, den Spaß, die Freude, das Herz zum Publikum rüberzubringen. Nicht jedem gelingt das, einige sind noch klassische Turner, andere Virtuosen der nahen Zirkuskunst. Im Mix dieser beiden Richtungen liegt der Erfolg. Der erfordert 20 bis 30 Stunden Training in der Woche, dem sich der wiedergenesene 98er Weltmeister Jonathan Canada unterzieht. Und viel, viel ökonomische Unterstützung durch Staat, Wirtschaft und Fans.  Dem Ideal kam gleich Canada auch der Franzose Gregory Alcan nahe. Er und der Ungar Norbert Boros waren die Publikumslieblinge. DerTtitelkampf ist offen, denn keiner was, was Titelverteidiger Park, Kwang-Soo aus Südkorea am Sonntag leisten kann. Geheimtip ist der Rumäne Moldovan.

Mixed Pair: Ganz spanisch im Bolero-Jäckchen oder urig im Leoparden-Fell

Kamen ganz auf die spanische Tour:
 Izabela Lacatus und Remus Nicolai (ROM) - 
am Sonntag geht's um den Titel

Lorena Veronica Luisio und Jorge Alfredo Villon 
aus Argentinien
 tanzten nach Urwaldklängen - 
und verpassten das Finale knapp

"Wir haben uns bemüht, aber es waren noch ein paar Punkte, die uns noch nicht so gefallen haben", sagte Cuong, Diep-Tuan. Trotz allem machte das Mixed-Pair aus Vietnam einen zufriedenen Eindruck. 

Anke Beranek und Klaus Häberle aus Ulm 
 - Tarzan und Jane - 
waren zufrieden mit sich, 
landeten aber nur auf Platz 24

"Die Bekleidung soll den Gesamteindruck der Wettkampfübung positiv unterstützen. Sie sollte zweckmäßig und enganliegend sein, damit jede Bewegung richtig gesehen und bewertet werden kann."  aus Gritt Ockert: "Sport-Aerobic", Sportverlag Berlin)

Qualifikation der Paare: Lacatus/Nikolai aus Rumänien führen

Bei den Paaren fielen diesmal zwei "Kleider" besonders auf: Der klassische Bolero-Stil mit typischem kurzen "Jäckchen" in den Farben Rot, Schwarz und Gold. Oder das eher urige Outfit mit Leoparden-Muster, Fell-Imitat oder großem Tiger auf der Brust. Musikalisch unterstützt von Castagnietten, Gitarren, Rasseln oder Urwald-Klängen mit verschiedenen Trommeln. Jeweils drei Paare suchten ihre Übung und ihre Bekleidung danach aus.
Auch das Sieger-Paar der heutigen Qualifikation, Izabela Daniela Lacatus und Remus Nicolai aus Rumänien, zeigte sich temperamentvoll mit spanischen Impressionen. Sie zeigten wie gewohnt hohe Schwierigkeiten, patzten allerdings bei der Schluß-Hebung. Was aber in der Wertung nicht so ins Gewicht fiel, weil der Gesamteindruck überzeugte.
Platz zwei erkämpften sich Choi Young-Han und Choi In-Young aus Korea. Sie glänzten mit einer sehr synchronen Übung und sauber geturnten Elementen zur Musik "Final-Countdown". Dritte wurden die Bulgaren Galina Lazarova und Marian Kolev.
Auch das deutsche Paar zeigte sich im Leoparden-Look. Als Tarzan und Jane erreichten sie mit ihrem Vortrag aber nur Platz 24., können im Finale die "Wild-Card" nutzen. Anke Beranek: "Ich bin total zufrieden mit unserer Übung. Es waren keine Fehler drin, alles lief glatt. Mal sehen, ob wir am Sonntag starten."
Die Titelverteidiger Tatiana Soloviova und Vladislav Oskner (Russland) waren heute noch nicht zu bewundern. Sie gehen erst zum Finale an den Start.

WM 2004 in Vietnam?

Ohne Finalabsichten kam das vietnamesiche Mixed pair nach Riesa.  Cuong, Diep-Tuan und  Than, Trinh-Hong, die mit einer kleinen Verletzung am Handgelenk zu kämpfen hatte, Vorletzte wurden und dennoch sichtlich zufrieden waren.  Seit zwei Jahren trainieren sie zusammen. Sechs mal in der Woche treffen sich für drei Stunden zum Training. Allerdings haben sie nicht die besten Bedingungen: einen Aerobic-Boden wie er in der Sachsen-Arena in Riesa zu finden war, gibt es in ganz Vietnam nicht. "Wir trainieren auf einem ganz normalen Teppich-Boden", sagen die beiden Aerobic-Enthusiasten. Die 24-Jährige hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als Fitness-Trainerin. "Die Fitness-Aerobic ist auch in Vietnam sehr populär, aber nicht so unser Wettkampf-Sport", sagt sie. Ihr Partner studiert Architektur und arbeitet nebenbei noch als Tänzer. "Beruf und Training lässt sich aber ganz gut vereinbaren", sagt der 23-jährige, der schon über ein paar Erfahrungen bei internationalen Meisterschaften verfügt. Die neunköpfige vietnamesische Delegation hat einen Traum: die Weltmeisterschaften vielleicht 2004 im eigenen Land. 

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02-06-2000 
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