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Finale
Sonntag, 04.06.2000

last update: 04-06-2000

Qualifikation IM + MP

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World Championships
Sports Aerobics
2nd to 4th June 2000, Riesa
Aus Riesa berichten 
Sonja Schmeißer, Gritt Ockert,  Hans-Jürgen Zeume, 
Haiko Breitner, Angela Geisler

Sportstadt Riesa
Individual men / Mixed pair

Mit einem stimmungsvollen Finale in der ausverkauften SachsenArena klangen die 6. Aerobic Weltmeisterschaften der FIG aus. Die vier Entscheidungen standen auf sportlich hohem Niveau und gaben einen Ausblick in die weitere stürmische Entwicklung der Sportart Aerobic. Die Finalisten kamen aus neun Ländern Europas, aus drei Südamerikas, aus zwei Asiens und aus Australien. Im Finale nicht vertreten war der afrikanische Kontinent. Bei jeweils acht Finalisten stand jeweils ein deutscher Startplatz aufgrund der Wild Card Regelung zur Verfügung. 

FIG-Vizepräsident und Präsident des Organisationskomitees, Hans-Jürgen Zacharias: "Ich bin froh, dass wir nun zwei Weltmeisterschaften in unserem Land hatten. Während in Hannover eine langfristige Planung mit vielen Ehrenamtlichen möglich war, wurde hier in Riesa in nur vier Monaten mit fast ausschließlich professionellen Mitarbeitern die Veranstaltung vorbereitet. Insgesamt haben wir für den DTB zweimal eine gute Veranstaltung abgeliefert, die die Sportart Aerobic in Deutschland weiter voranbringen."

Individual men: 
Rank Name Firstname Nat Total
1 CANADA Jonathan ESP 19.000
2 PARK Kwang-Soo KOR 18.600
3 MOLDOVAN Claudiu Christia ROM 18.300
4 MARCHENKOV Stanislav RUS 18.300
5 ALCAN Grégory FRA 18.250
6 JOHANNSSON Halldör Birgir ISL 18.250
7 FISHER Stuart AUS 17.300
8 BOROS Norbert HUN 17.050
9 DRESCHER Julian GER 15.550

Weltmeister 2000: 
Jonathan Canada (ESP), bereits Weltmeister 1998
Den Titel nach zwei Jahren zurückgeholt
Es hat nicht der beste Tänzer und nicht der beste Springer den Titel gewonnen, sondern der mit der sympathischsten Ausstrahlung, der, der wegen eines Beinbruches im Februar 1999 beim Japan-Cup eine ganze Saison pausieren musste und dem Koreaner Park, Kwang-Soo damit kampflos den Titel überlassen mußte. Tränen flossen, als bei der Siegerehrung die Hymne seines Landes erklang.
Der neue Weltmeister heißt Jonathan Canada, ist in Barcelona zu Hause, heißblütiger Katalane, der seine Übung selbst choreographierte. Denn es ist auch sein Beruf. Er schützte sein rechtes Bein noch mit einer medizinischen Manschette. "Ab und an schmerzt noch das Bein", sagte er GYMmedia. "Deshalb ist es mir auch noch nicht gegeben, die volle Leistung von 1998 in Catania zu zeigen." Damals hatte er dem Koreaner den Titel abgeknöpft, den dieser 1997 in Perth gewonnen hatte.
Der beste Tänzer war der Franzose Gregory Alcan, die weichsten Linien zeichnete der Australier Stuart Fischer, der beste Turner war der Russe Stanislav Martschenko, der beste Aerobicer der Spanier. Er verband exzellent die einzelnen Elemente mit der Improvisationskunst des Künstlers. Sehr gut seine Fußhaltung. 100 Sekunden trotz "Behinderung" voller Power und Fight.
Der 17jährige frühere Potsdamer Kunstturner Julian Drescher turnte im Finale 105 Sekunden mit voller Leidenschaft und Kondition durch. Einen kleinen Bruch der von seiner russischen Trainerin aufgebauten Übung gab es in den letzten zehn Sekunden. "Ich bin doch noch so jung und kann soviel lernen. Riesa war für mich ein riesengrosses Erlebnis und eine tolle Erfahrung für die Zukunft." 2002 in Kleipeda bei den 7. WM wird der Jüngling zum jungen Mann gereift sein. Seine Sprünge werden sich fliessender in seine Übung einfügen. Er ist ein Hoffnungsstrahl am schmalen deutschen Aerobic-Himmel.
Riesa – großartiger Beweis kühner Entwicklung

Was wir hier zu den sechsten Weltmeisterschaften in Riesa gesehen haben, das war ein großartiger Beweis der kühnen Entwicklung dieser Sportart. Im Gegensatz zum Beginn unserer Aerobic-WM 1995 in Paris, wo es noch keine klare Richtung gab, hat die FIG mit Wertungsvorschriften, die für alle verbindlich sind, ein optimales Angebot gemacht. Sie hat damit der sportlichen Entwicklung erst eine Richtung gegeben, die zu einer Aufnahme in das olympische Programm führen soll. Die Ausführungen der Übungen werden immer besser und spektakulärer. Die Athleten bereiten sich immer besser technisch und physisch auf diese Wettkämpfe vor. Dazu braucht es das Wissen aus dem Code of points.  Die WM in Riesa war für die Aerobic ein großer Sprung nach vorn. - Der neue Code of points, unser Regelwerk, gilt von 2001 bis 2004. Da bleibt es bei einer Trio-Kategorie. In diesem Zyklus der vier Jahre muss untersucht werden, was die besonderen Inhalte einer Trio-Übung sind. Diese Untersuchung wird Auswirkungen haben, ob sich dann die Kategorien ändern werden, ob wir Männer und Frauen trennen werden oder vielleicht auch gemischte Trios ausschreiben. Im Moment ist es so, dass die Schwierigkeitsnote bei den Frauen durch 1,7 geteilt (bei drei Frauen), bei zwei Frauen durch 1,8, bei einer Frau durch 1,9. Die Technische Kommission muss das erst prüfen, und wir werden auch die Gedanken der Verbände und der Aktiven in unseren Überlegungen und Entscheidungen einfließen lassen.

Exklusiv für GYMmedia: John Atkinson


John Atkinson (GBR), Präsident der Aerobic-Kommission der FIG 

Mixed pair: Sieg für die Titelverteidiger 

Maritime Klänge und perfekte Technik überzeugten

Erfolgreich und souverän verteidigten sie ihren Titel: Tatiana Soloviova und Vladislav Oskner aus Rußland. In ihrem sportlich sehr anspruchsvollen Vortrag. Mit maritimen Klängen und russischer Folklore gelang ihnen fast mühelos durchgängig eine Geschichte zu erzählen bzw. ein Thema umzusetzen. Besonders auffallend war die klare Linie, die Ausstrahlung und hervorragende Präsentation. Sie erhielten die Höchstnote von 19,85 Punkten. "Wir haben vor den Weltmeisterschaften sehr hart gearbeitet", so die frische Weltmeisterin. "Wir haben keinen Trainer, ich trainiere uns selbst. Auch das russische Trio. Darum freue ich mich auch besonders über deren dritten Platz."

Für die Rumänen Izabela Daniela Lacatus und Remus Nicolai hat es auch diesmal wieder nicht zum ersten Platz gereicht. Ihre Übung wurde neben hohen technischen Schwierigkeiten schön zu spanischen Klängen getanzt, sie agierten harmonisch miteinander, zeigten einfallsreiche Hebefiguren. Daniela patzte aber beim Winkelstütz mit ganzer Drehung – sie rutschte versehentlich auf die Po-Backe... Daniela im Anschluß: "Ich bin sehr Froh, das ist meine erste Goldmedaille. 1998 bekam ich Bronze, 1999 Silber und nun Gold. Etwas enttäuscht bin ich dagegen über unser Abschneiden bei den Mixed Pairs. Aber 2002 sind wir wieder am Start und dann sehen wir weiter."

Das koreanische Paar mit Young-Han Choi und In-Young Choi, die übrigens nicht verheiratet sind, schafften den Sprung auf Platz drei. Ihre Übung, in der sie sich sehr synchron bewegten, war besonders auf die technische Ausführung bedacht, begleitet mit Musik "Final Countdown".

 
The second place:Romania

 
Rank Nation Name Firstname Total
1 RUSSIA SOLOVIOVA Tatiana 19.850
    OSKNER Vladislav
2 ROMANIA 2 LACATUS Izabela Daniela 19.150
    NICOLAI Remus
3 KOREA CHOI Young-Han 18.850
    CHOI In-Young
4 BULGARIA 2 LAZAROVA Galina 18.450
    KOLEV Marian
5 FRANCE 2 BRECARD Stéphane 18.250
    MULLER Rachel
6 CHILE 2 ARRIAGADA Sandra 17.900
    SALGADO Jaime
7 SPAIN CARRASCO Israel 17.550
    HERMOSO Melisa
8 BRASIL MARQUES Arley 16.750
    LOPEZ Marina
9 GERMANY HAEBERLE Klaus 14.100
    BERANEK Anke

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04-06-2000 
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