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Impressionen vom
WM-Schauplatz / Impressions from the World Championship venue |
last
update: 03-06-2000 Impressions of 02-06-2000 |
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World
Championships |
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Tammy Zontendyk, Aerobic-Botschafterin aus Afrika: 30 Stunden pro Woche für die Aerobic Tammy Zontendyk vertritt den afrikanischen Kontinent in Riesa. Sie ist in Durban zu Hause, trainiert aber in Johannisburg – und sie ist eine der erfahrensten Wetttkämpferinen auf den WM-Bühnen der FIG-Titelkämpfe. 1996 in den Haag war sie 15., 1997 in Perth 5., 1998 in Catania 6. Und warum fehlte sie 1999 in Hannover? "Ich hatte Probleme an der Wirbelsäule im mittleren Bereich, habe einen Monat mit dem Training ausgesetzt und das ganze vorige Jahr keine Wettkämpfe bestritten." |
![]() Tammy im GYMmedia-Gespräch |
Ein großes Problem für eine Aerobic-Sportlerin
ist das Training der Landungen im Liegestütz nach virtuosen Sprüngen und
solchen mit artistischen Drehungen. "Im Training behelfen wir uns, indem
wir vom Handgelenk bis zum Oberarm aufwärts Manschetten tragen. Das gibt uns
Sicherheit." Tammy, nur 1,53 m groß, 48 kg schwer, vertritt den
spritzigen Typ in der Aerobic. Sie war zehn Jahre Gerätturnerin und hat
danach als Tanzsportlerin ihr Glück probiert ehe sie 1994 den Weg zur Aerobic
fand. Damals war sie schon 19 Jahre alt. In Südafrika gibt es derzeit nur acht "professionelle Aerobic-Sportlerinnen, 200 bis 300 betreiben den Sport in Studios. Wir stehen erst am Anfang, und wir denken auch noch nicht wie Vietnam oder China daran, uns um eine Weltmeisterschaft zu bewerben." Und warum nicht? "Es fehlt uns am Geld. Alles bekommen die Fußballer für ihre WM.-Bewerbung 2006." Tammy selbst verdingt sich als Physiotherapeutin und Aerobic-Trainerin. So bleibt ihr ausreichend Zeit, fünf Stunden am Tag für den Aerobic-Wettkampf zu trainieren." Und wieviele Tage in der Woche? "Sechs." Sie läßt offen, an welchem Tag sie sich frei nimmt. Nicht offen läßt sie, mit welchen Hoffnungen und Zielen sie nach Riesa zu den WM gekommen ist. "Das erste Ziel ist es, unter den besten acht zu sein und ins Finale zu kommen, und als zweites hoffe ich, vielleicht eine Medaille zu gewinnen." Es wäre ihre allererste. |
Sie
gelten als Geheimtipp:
Argentinier wollen
heute
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Zum heutigen Training erschienen sie mit
freiem Oberkörper, die drei Männer vom argentinischen Trio. Luciano
Jantus, Fernando Rolla und Jorge Alfredo Fillon haben nämlich nicht nur
gut klingende Vornamen, sie sehen außerdem noch wahnsinnig gut aus. Von
Kopf bis Fuß durchtrainiert mit Waschbrett-Bauch, können sie sich
sehen lassen. In ihrer Übung dreht sich alles um den Sport. "Unser Thema sind die Olympischen Spiele, wir stellen in unserem Vortrag die verschiedenen Sportarten vor, wie lauf, Wurf, Sprung", so Jorge Alfredo. Der 31jährige ist nicht das erste Mal bei Aerobic-Weltmeisterschaften: "Alle drei waren wir schon 1995 in Paris dabei, belegten den 6. Platz. Danach mußten wir lange verletzungsbedingt aufhören. Jetzt sind wir endlich wieder dabei und wollen ganz vorn mitmischen. Wenn wir nicht gewinnen – kein Problem. Die Konkurrenz ist sehr groß." Jorge Alfredo ist bei diesen Weltmeisterschaften zweimal am Start, belegte gestern bei den Mixed Pairs mit Partnerin Lorena Veronica Luisio Platz 10. Heute bei den Qualifikationen der Trios werden die Karten neu gegeben. Vielleicht überzeugen die drei ja dennoch. Ihre Stärken: Allein durch ihre Herkunft haben sie das Temperament im Blut. Sie sind sehr ausdrucksstark , bringen von Hause mehr rüber als manch andere Trios im Teilnehmerfeld. Und selbstbewußt sind sie ohnehin. "Wir haben auch unser Hobby zum Beruf gemacht", so Fernando (29), "sind als Sportlehrer und Fitness-Trainer. Also, man wird gespannt sein und hinsehen, wenn die drei die Aerobic-Bühne betreten. Vielleicht entpuppt sich der Geheimtipp ja als Favorit für das Finale? |
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Eine
Frage, Herr Präsident... ... was müssen wir tun, um eine Aerobic-Weltmeisterschaft in China auszurichten? Der junge Mann aus China wollte eine Antwort von Hans-Jürgen Zacharias, FIG-Vizepräsident, anlässlich der Wahl des Aktivensprechers. Das Prozedere ist -zunächst - einfach: Ein Brief an die FIG genügt - allerdings ist lange vorgebucht: 2002 und 2004 sind schon vergeben bzw. beantragt, der nächste freie Termin ist 2006. Die Bewerbung der Sportart Aerobic für das olympische Programm steht für das Jahr 2008 an. Eine der Bewerbungsstädte: Peking. Übrigens, wo sind denn ... die Männer vom berühmten ungarischen Trio? Von der Aerobic-Family wird das Trio Katus/Katus/Szentgyorgyi vermisst - die sympathischen Ungarn waren im Vorjahr in Hannover knapp an einer Medaille vorbeigerutscht, zählen zur absoluten Weltspitze. Wie wir aus der ungarischen Delegation erfuhren, pausieren sie ein Jahr, widmen sich Studium, Marketing und Geldverdienen - und wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein. |
Das Tigerkostüm erregte die Neugier auch
des Publikums. Die Urwald-Musik und das "Tarzan"-Gebrülle
"Jonny Weissmüllers" schreckte selbst den Letzten auf den
Rängen auf. Mit Spaß und Humor, mit viel Freude und hohem Einsatz
setzten sich Klaus Haeberle und Anke Beranek auf der Riesaer WM-Bühne
in Szene. Zu den Favoriten gehörten die beiden Deutschen im
Mixed-Wettbewerbe nicht. Nahezu fehlerfrei war ihr Vortrag,
Riesenapplaus und danach einige Interviews. Und das aus diesem anderen
Grund: Klaus Haeberle ist nämlich der älteste Teilnehmer der Riesaer WM, geboren am 3. Januar 1963, seine Partnerin hat noch ein interessanteres Geburtsdatum. Sie wurde am 24. Dezember, Heiligabend 1969, geboren. "Genau um 20.51 Uhr." Wer die Idee für den "Tarzan" hatte? "Die kam von ihr." Jeden Tag haben sich beide mit einem dreistündigen gemeinsamen Training auf die WM vorbereitet. Er hat im vergangenen Jahr noch in der zweiten Kunstturn-Bundesliga für den bayrischen TSV Pfuhl geturnt. Sie war früher auch einmal Kunstturnerin und ist heute Landestrainerin in Baden-Württemberg für Aerobic. Ihr Verein ist der SSV Ulm. Wie kommen ein Bayer und eine Schwäbin so schnell und dann auch noch
tagtäglich zueinander, obwohl sie in zwei verschiedenen Bundesländern
zu Hause sind? Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Unsere beiden
Städte und unsere beiden Bundesländer werden nur durch die Donau
getrennt." So Klaus Haeberle, der mit seinem und seiner Partnerin
WM-Premiere sehr zufrieden war. "Unser Ziel war es, locker und mit
viel Humor und ohne Fehler aufzutreten. Das ist uns gelungen." |
Klaus
Haeberle, ältester WM-Teilnehmer: Tarzan mit Jane ![]() |
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