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Impressionen vom WM-Schauplatz / Impressions from the World Championship venue
Samstag, 03.06.2000

last update: 03-06-2000

Impressions of 02-06-2000

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World Championships
Sports Aerobics
2nd to 4th June 2000, Riesa

Sportstadt Riesa

                 


Gregory Alcan (FRA) mit dem Ausdruck seines GYMmedia -online Auftrittes 



Aus Riesa berichten 
Sonja Schmeißer, Gritt Ockert, 
Hans-Jürgen Zeume, 
Haiko Breitner, Angela Geisler

 

Das bulgarische Damen-Trio, Ludmilla, Krassimira und Galina - allesamt einstige Gymnastinnen -  beim letzten Training vor ihrem Qualifikationswettkampf mit Betreuerin Milena Darnitschkowa



Hat gut lachen: Claudius Moldovan (ROM) bei der Wahl zum Aktivensprecher Aerobic mit FIG-Vizepräsident Hans-Jürgen Zacharias  
                                           

Tammy Zontendyk, Aerobic-Botschafterin aus Afrika:

30 Stunden pro Woche für die Aerobic  

Tammy Zontendyk vertritt den afrikanischen Kontinent in Riesa. Sie ist in Durban zu Hause, trainiert aber in Johannisburg – und sie ist eine der erfahrensten Wetttkämpferinen auf den WM-Bühnen der FIG-Titelkämpfe. 1996 in den Haag war sie 15., 1997 in Perth 5., 1998 in Catania 6. Und warum fehlte sie 1999 in Hannover? "Ich hatte Probleme an der Wirbelsäule im mittleren Bereich, habe einen Monat mit dem Training ausgesetzt und das ganze vorige Jahr keine Wettkämpfe bestritten." 



Tammy im GYMmedia-Gespräch 
Ein großes Problem für eine Aerobic-Sportlerin ist das Training der Landungen im Liegestütz nach virtuosen Sprüngen und solchen mit artistischen Drehungen. "Im Training behelfen wir uns, indem wir vom Handgelenk bis zum Oberarm aufwärts Manschetten tragen. Das gibt uns Sicherheit." Tammy, nur 1,53 m groß, 48 kg schwer, vertritt den spritzigen Typ in der Aerobic. Sie war zehn Jahre Gerätturnerin und hat danach als Tanzsportlerin ihr Glück probiert ehe sie 1994 den Weg zur Aerobic fand. Damals war sie schon 19 Jahre alt.

In Südafrika gibt es derzeit nur acht "professionelle Aerobic-Sportlerinnen, 200 bis 300 betreiben den Sport in Studios. Wir stehen erst am Anfang, und wir denken auch noch nicht wie Vietnam oder China daran, uns um eine Weltmeisterschaft zu bewerben." Und warum nicht? "Es fehlt uns am Geld. Alles bekommen die Fußballer für ihre WM.-Bewerbung 2006."
Tammy selbst verdingt sich als Physiotherapeutin und Aerobic-Trainerin. So bleibt ihr ausreichend Zeit, fünf Stunden am Tag für den Aerobic-Wettkampf zu trainieren." Und wieviele Tage in der Woche? "Sechs." Sie läßt offen, an welchem Tag sie sich frei nimmt.
Nicht offen läßt sie, mit welchen Hoffnungen und Zielen sie nach Riesa zu den WM gekommen ist. "Das erste Ziel ist es, unter den besten acht zu sein und ins Finale zu kommen, und als zweites hoffe ich, vielleicht eine Medaille zu gewinnen." Es wäre ihre allererste.
Sie gelten als Geheimtipp: 

Argentinier wollen heute 
gut aussehen



Sind seit 1995 bei WM dabei und zusammen 90 Jahre alt - kein Alter für die Aerobic...

Zum heutigen Training erschienen sie mit freiem Oberkörper, die drei Männer vom argentinischen Trio. Luciano Jantus, Fernando Rolla und Jorge Alfredo Fillon haben nämlich nicht nur gut klingende Vornamen, sie sehen außerdem noch wahnsinnig gut aus. Von Kopf bis Fuß durchtrainiert mit Waschbrett-Bauch, können sie sich sehen lassen.
In ihrer Übung dreht sich alles um den Sport. "Unser Thema sind die Olympischen Spiele, wir stellen in unserem Vortrag die verschiedenen Sportarten vor, wie lauf, Wurf, Sprung", so Jorge Alfredo. Der 31jährige ist nicht das erste Mal bei Aerobic-Weltmeisterschaften: "Alle drei waren wir schon 1995 in Paris dabei, belegten den 6. Platz. Danach mußten wir lange verletzungsbedingt aufhören. Jetzt sind wir endlich wieder dabei und wollen ganz vorn mitmischen. Wenn wir nicht gewinnen – kein Problem. Die Konkurrenz ist sehr groß." Jorge Alfredo ist bei diesen Weltmeisterschaften zweimal am Start, belegte gestern bei den Mixed Pairs mit Partnerin Lorena Veronica Luisio Platz 10.
Heute bei den Qualifikationen der Trios werden die Karten neu gegeben. Vielleicht überzeugen die drei ja dennoch. Ihre Stärken: Allein durch ihre Herkunft haben sie das Temperament im Blut. Sie sind sehr ausdrucksstark , bringen von Hause mehr rüber als manch andere Trios im Teilnehmerfeld. Und selbstbewußt sind sie ohnehin. "Wir haben auch unser Hobby zum Beruf gemacht", so Fernando (29), "sind als Sportlehrer und Fitness-Trainer.
Also, man wird gespannt sein und hinsehen, wenn die drei die Aerobic-Bühne betreten. Vielleicht entpuppt sich der Geheimtipp ja als Favorit für das Finale?



Anfrage aus China 

Eine Frage, Herr Präsident...
... was müssen wir tun, um eine Aerobic-Weltmeisterschaft in China auszurichten? Der junge Mann aus China wollte eine Antwort von Hans-Jürgen Zacharias, FIG-Vizepräsident, anlässlich der Wahl des Aktivensprechers. Das Prozedere ist -zunächst - einfach: Ein Brief an die FIG genügt - allerdings ist lange vorgebucht: 2002 und 2004 sind schon vergeben bzw. beantragt, der nächste freie Termin ist 2006. 
Die Bewerbung der Sportart Aerobic für das olympische Programm steht für das Jahr 2008 an. Eine der Bewerbungsstädte: Peking.

Übrigens, wo sind denn ...
die Männer vom berühmten ungarischen Trio? Von der Aerobic-Family wird das Trio Katus/Katus/Szentgyorgyi vermisst - die sympathischen Ungarn waren im Vorjahr in Hannover knapp an einer Medaille vorbeigerutscht, zählen zur absoluten Weltspitze. Wie wir aus der ungarischen Delegation erfuhren, pausieren sie ein Jahr, widmen sich Studium, Marketing und Geldverdienen - und wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein.
Das Tigerkostüm erregte die Neugier auch des Publikums. Die Urwald-Musik und das "Tarzan"-Gebrülle "Jonny Weissmüllers" schreckte selbst den Letzten auf den Rängen auf. Mit Spaß und Humor, mit viel Freude und hohem Einsatz setzten sich Klaus Haeberle und Anke Beranek auf der Riesaer WM-Bühne in Szene. Zu den Favoriten gehörten die beiden Deutschen im Mixed-Wettbewerbe nicht. Nahezu fehlerfrei war ihr Vortrag, Riesenapplaus und danach einige Interviews. Und das aus diesem anderen Grund:
Klaus Haeberle ist nämlich der älteste Teilnehmer der Riesaer WM, geboren am 3. Januar 1963, seine Partnerin hat noch ein interessanteres Geburtsdatum. Sie wurde am 24. Dezember, Heiligabend 1969, geboren. "Genau um 20.51 Uhr." Wer die Idee für den "Tarzan" hatte? "Die kam von ihr." Jeden Tag haben sich beide mit einem dreistündigen gemeinsamen Training auf die WM vorbereitet. Er hat im vergangenen Jahr noch in der zweiten Kunstturn-Bundesliga für den bayrischen TSV Pfuhl geturnt. Sie war früher auch einmal Kunstturnerin und ist heute Landestrainerin in Baden-Württemberg für Aerobic. Ihr Verein ist der SSV Ulm.

Wie kommen ein Bayer und eine Schwäbin so schnell und dann auch noch tagtäglich zueinander, obwohl sie in zwei verschiedenen Bundesländern zu Hause sind? Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Unsere beiden Städte und unsere beiden Bundesländer werden nur durch die Donau getrennt." So Klaus Haeberle, der mit seinem und seiner Partnerin WM-Premiere sehr zufrieden war. "Unser Ziel war es, locker und mit viel Humor und ohne Fehler aufzutreten. Das ist uns gelungen."

Klaus Haeberle, 
ältester WM-Teilnehmer: 
Tarzan
mit Jane 


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31-05-2000 
-schm-