31.Deutsches Turnfest, Leipzig 2002, Presse, LVZ

Geschichten vom Turnen, Sport und Spiel seit 1844 in Dresden zu sehen

Ausstellung. Das gab es im Dresdner Stadtmuseum bisher nicht. Ein Turnraum im Miniformat mit Barren, Ringen, Trapez und Pferd. Alle "Folterinstrumente" sind versammelt. Der Unterricht kann beginnen. Die Ausstellung "Sport frei" bietet erstmals einen Rückblick auf 150 Jahre Dresdner Sportgeschichte.

Die Elbmetropole, als Kunst-, Kultur- und Wirtschaftsstandort gefeiert, ist auch Sportstadt. Sportler wie Rudolf Harbig, Helga Voigt, Ingrid Krämer oder Forberger, Rühle, Grahn und Schubert vom Vierer ohne Steuermann des SC Einheit Dresden blieben bis heute im Gedächtnis. 107 Sportarten werden in Dresden in 341 Vereinen betrieben. 1844 wurde der Dresdner Turnverein gegründet, der dritte in Sachsen nach Falkenstein und Plauen. Ein sportlicher Höhepunkt für die Stadt war das VI. Deutsche Turnfest 1885. Am damaligen Stübelplatz am Großen Garten stand die Festhalle. 108 Meter lang, 36 Meter breit, 35 Meter hoch. 18 000 Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands kamen in die Stadt. Gigantisch. Es gab ein Wettturnen an Reck, Barren und Pferd, "volkstümliche" Übungen mit Hoch- und Weitspringen sowie einarmigem Gewichtheben. Sogar die Dresdner Schüler samt Turnlehrern boten ein Programm. Auch dem Wintersport widmet sich die Schau. Eislaufen auf dem Zwingerteich, im Großen Garten, auf der zugefrorenen Elbe, Skilaufen im Erzgebirge, Rodeln. Märchenhaft muten die Sportgeräte aus alten Zeiten an - hölzerne Schlittschuhe. Etwa 1880 wurden die ersten Radfahr-Vereine gegründet. Erstmals fanden Radrennen statt, am Birkenwäldchen und in Reick. Der Bogen wird bis zur Friedensfahrt geschlagen. Zu den Höhepunkten der Dresdner Sportgeschichte gehören die Fußballerfolge in den 40er und 70er Jahren. Achtmal wurde Dynamo Dresden DDR-Meister. Zeitig etablierte sich der Schwimmsport. Zwischen 1830 und 1947 gab es im Stadtgebiet 29 Bäder. Bergsteigen, Autorennen auf der "Spinne", Schach - die Schau lässt nichts außer Acht.