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OB Tiefensee
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"Ich
bin so glücklich..."
Herr
Tiefensee, beim Deutschen Turnfest 1998 in München sagten Sie,
das Deutsche Turnfest 2002 in Leipzig solle am Beginn des neuen
Jahrtausends neue Akzente setzen. Ist dieser Anspruch jetzt aus
Ihrer Sicht erfüllt worden?
Wolfgang
Tiefensee: "Ich denke, das können die Teilnehmer, Gäste
und auch Medienvertreter am besten einschätzen. Aber ich höre
von überall, dass es uns gelungen ist, die ganze Stadt zum
Gastgeber zu machen, alle einzubeziehen, vom Schüler, über die
vielen freiwilligen Helfer, die Hoteliers bis zu jedem Bürger auf
der Straße. Zum zweiten freut es mich, dass besonders viele
Jugendliche, etwa 20.000, dabei waren – das heisst, dass es dem
Deutschen Turner-Bund und der Stadt gelungen ist, die Angebote für
Jugendliche attraktiv zu machen. Dann hatten wir ja dieses von
niemandem geplante Zusammentreffen mit den Wave Gotiks – eine
beidseitige kulturelle Begegnung ganz besonderer Art. Natürlich
gehören zur Charakteristik dieses Turnfestes die bezaubernde
Gala, eine traumhafte Eröffnungsfeier und viele andere attraktive
Veranstaltungen. |
Unbedingt
erwähnen muss man die Turnfest-Akademie, die nicht nur aktuelle Trends
vorstellte, sondern sich auch sportwissenschaftlichen und soziologischen
Themen widmete. Also, alles in allem meine ich, es ist uns schon gelungen,
einige neue Aspekte einzubringen."
Das Motto
"Neues entdecken" bezog sich ja vorwiegend auf die Entdeckungen
der Turnfestteilnehmer in Leipzig. Hat die Stadt Leipzig auch für sich
"Neues entdecken" können beim Turnfest?
Tiefensee: "Ja
unbedingt. Wir haben schon einige Großveranstaltungen ausgerichtet, waren
Gastgeber des Evangelischen Kirchentages, hatten die Hauptversammlung des
Deutschen Städtetages hier, auch ähnliche Konferenzen. Dieses Turnfest
hatte eine andere Dimension, und wir haben hier unmittelbar gespürt, dass
diese Stadt in der Lage ist, ein guter Gastgeber zu sein. Das hat meine
persönliche Erfahrung bestätigt, die besagt, dass man die Einwohner der
Stadt und des Umlandes bei allem einbeziehen muss. Wissen Sie, ich bin so
glücklich über diese Menschen hier – und auch ein bisschen stolz. Es
ist gut und wichtig, wenn die Logistik einer solchen Veranstaltung
funktioniert und die Bedingungen gut sind – aber das wichtigste bei
allem bleiben die Menschen."
Auch die Teilnehmer und Gäste waren restlos begeistert von den
Leipzigern und ihrer Gastfreundschaft. Wie machen Sie das als
Oberbürgermeister, eine solche Stimmung hinzubekommen?
Tiefensee:" So etwas kann man nicht verordnen, das kommt von
innen. Das ist der Menschenschlag hier, der freundlich und offen ist
gegenüber Gästen. Und es hat mit den Veranstaltungen einen gewissen
Dominoeffekt: Wenn es Spaß macht, wenn alles klappt und die Resonanz gut
ist, dann spricht sich das rum – und die Freundlichkeit überträgt sich
auf die nächsten Gäste..."
Leipzig bewirbt sich für die Olympischen Spiele 2012 – hat das
Turnfest dafür etwas bewirken können?
Tiefensee:" Das Turnfest steht für sich. Aber natürlich
nehmen die Teilnehmer ein positives Bild mit nach Hause und das NOK, die
Präsidien der Verbände und andere Gremien werden das schon bemerken. Und
da wir die geforderten Pflichtkriterien sehr gut erfüllen, trägt dieser
Eindruck, den das Turnfest hinterlässt, sicher zum positiven
Gesamteindruck unserer Bewerbung bei." (Quelle: Turnfest-Info)
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