DEUTSCHES TURNFEST LEIPZIG 2002, Marketingclub, LVZ, 6.4.2000

Leipzig. Zwei Tage vor Eröffnung des 31. Deutschen Turnfestes kam es gestern im Zentralstadion zu einer dramatischen Zuspitzung. Die Beschäftigten der insolventen Holzmann AG stellten wegen finanzieller Streitigkeiten mit der Besitzgesellschaft EMKA die Arbeiten ein.
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.... so sieht das Zentralstadion momentan aus (aktueller Bauzustand)

Damit ist die Austragung der Galas am 23. und 24. Mai gefährdet. Um die Turnfest-Höhepunkte dennoch stattfinden zu lassen, beauftragte die Stadt am Mittag das Leipziger Unternehmen Forßbohm & Söhne. Bis zu 75 Mitarbeiter sollen das Stadion im Drei-Schicht-Betrieb über Pfingsten fertig stellen. Als die Firma am Nachmittag einen Holzmann-Kran abbauen wollte, kam es zum offenen Konflikt. Die Holzmann AG verwies auf ihre Eigentumsrechte und rief wegen Sachbeschädigung die Polizei.

Nach Angaben der Besitzgesellschaft stehen nur wenige Arbeiten aus. Auf den Oberrängen müsste noch teilweise betoniert, Gerüste abgebaut und Schutt beseitigt werden. Die Kosten dafür wurden mit 200 000 bis 300 000 Euro angegeben.

Laut Stadt-Kämmerer Peter Kaminski finden die Galas "trotz aller Probleme" statt. Der Innenbereich werde bereits morgen fertig sein, so dass die Proben nicht gefährdet sind. Für Mittwoch den Tag der öffentlichen Generalprobe sei dann die Übergabe der Ränge geplant.

Kaminski und die Besitzgesellschaft kritisierten die ihrer Meinung nach zuletzt gesunkene Arbeitsmoral der "Holzmänner", die auf das Verhalten der Insolvenzverwaltung zurück ginge. Diese droht weiterhin, für die behördliche Abnahme nötige Unterlagen nicht herauszugeben, bis alle offenen Rechnungen beglichen sind. Insolvenzverwalter Rainer M. Bähr wies gestern Behauptungen der Besitzgesellschaft zurück, sie habe sämtliche Holzmann-Forderungen erfüllt. Unbestreitbar seien 724000 Euro fällig, Holzmann habe alle Bauleistungen pünktlich und vertragsgerecht erbracht.

Nach wie vor ist unklar, wie die Abnahme-Dokumente zusammengestellt werden können. Möglicherweise müssen andere Methoden zur Prüfung der Statik und Sicherheit herangezogen werden.

(Quelle: LVZ, 16-Mai-2002)