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Sorgen um Stadion
und neues Führungs-Team
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Leipzig.
Die offizielle Mitteilung liest sich nicht sonderlich
aufregend.
Das Organisationskomitee bedankt sich darin im Namen seines
Präsidenten Werner Luchtmeier bei Gudrun Steinbach
für die geleistete Arbeit.
Es wird versichert, dass die Geschäftsführerin auf eigenen
Wunsch ausscheidet.
Das kann sein. Verwunderlich ist allerdings der Zeitpunkt.
Schließlich ist nur noch ein gutes halbes Jahr Zeit bis zur
Eröffnung des größten nationalen Breitensportfestes in Leipzig.
Genug zu tun gibt es ohnehin. |
Immerhin bereitet den Verantwortlichen der Umbau des Zentralstadions
große Sorgen. Obwohl offiziell weiter davon ausgegangen wird, dass
das Stadion bis zum 18. Mai fertig oder richtiger nutzbar sein wird, muss
das Organisationskomitee die Vorbereitungen zweigleisig treffen. So gibt
es einen Plan A für die Galas in der neuen Schüssel und einen Plan B für
diese Sportfesthöhepunkte auf dem Ersatzort Festwiese.
"Das Stadion ist mein größtes Problem", bekennt Luchtmeier.
Blamieren möchte man sich nicht. Bundeskanzler Gerhard Schröder und
Innenminister Otto Schily haben sich angesagt, den Gästen soll bei dem
Galas eine überzeugende Show mit vielen Stars geboten werden. Doch
welcher von ihnen gewonnen wird, richtet sich eben auch danach, ob das
Stadion rechtzeitig fertig wird.
Zum Rücktritt von Gudrun Steinbach möchte sich Luchtmeier nicht
äußern. Erst vor wenigen Wochen hatte er der bis dahin alleinigen Geschäftsführerin
gleichberechtigt Volker Mattausch zur Seite gestellt. Der Führungsstil
der Chefin, ihr Umgang mit Sponsoren waren nicht unumstritten. "Ich
dachte", so Luchtmeier, "mit dieser Doppelspitze wären die
Probleme gelöst."
Der Präsident hat sich wieder für eine Doppelspitze entschieden
und setzt nun auf Hans-Joachim
von der Heide.
Der 61-Jährige ist bereits im Ruhestand und wird am 1. Dezember seine
Arbeit in der Geschäftsstelle in Leipzig aufnehmen. "Er ist ein
ausgezeichneter Fachmann im Bereich Finanzen und Controlling",
versichert Luchtmeier und verweist auf die entsprechenden Tätigkeiten von
der Heides in Hannover.
Die beiden kennen sich seit langem, der 66-jährige Luchtmeier war viele
Jahre lang Chef eines Bankhauses in der Landeshauptstadt Niedersachens.
Der Steinbach-Nachfolger soll sich um "den Innenbetrieb" kümmern,
während Mattausch vor allem die Zusammenarbeit mit den Partnern übernehmen
soll.
Zu klären gibt
es noch einiges.
So stellen die Leipziger Schulen während des Turnfestes den Teilnehmern
ihre Räume als Unterkunft zur Verfügung. Da es kein
"unterrichtsfrei" gibt, sind in diesem Zeitraum Klassenfahrten
geplant. Somit werden Leipziger Schüler das Turnfest in ihrer Stadt nur
vom Hörensagen kennen ...
Winfried Wächter/LVZ |