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12-FEB-2002

Pöcking, Oberbayern / Germany

Im Guinnessbuch der Rekorde:
Centa Schnatterer - älteste Rhönradturnerin der Welt

Centa Schnatterer und Gudrun Rappenglück lieben ihr Rhönradturnen

 

Ort und Gemeinde Pöcking sind eingebettet in noch intakter Natur westlich des Starnberger Sees im oberbayerischen Fünfseenland.

Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus der Mitte des 12. Jhds..

Die Anlage als Straßendorf ist im alten Kern Pöckings noch erkennbar, darin die Ende des 17. Jhds. an- und ausgebaute alte Pfarrkirche des Heiligen Ulrich mit dem hübschen Zwiebelturm und bemerkenswertem Stuck im Inneren.

Pöcking ist mit seinen Ortsteilen auf nun mehr knapp 5500 Einwohnern von einem bäuerlichen Dorf angewachsen zu einem modernen Wohn- und Siedlungsort, dessen Wahrzeichen der mächtige Turm der 1957 eingeweihten neoromanischen katholischen Pfarrkirche Sankt Pius und die spitze Turmnadel der 1968 konsekrierten evangelischen Pfarrkirche Heilig Kreuz sind.
... und inzwischen wird Pöcking gar im "Guinnessbuch der Rekorde" erwähnt, und das hat die folgende sportliche Bewandtnis:

Die älteste Rhönradturnerin der Welt...
Sie ist eine gebürtige Pöckingerin, allerdings liegt das Ereignis ihrer Geburt ehrfurchtsvolle 81 Jahre zurück. 

Nicht etwa, dass sich Centa Schnatterer im zarten Kindesalter bereits für das Rhönradturnen interessiert hatte: Otto Feick hatte sein "Rhönrad" ja erst in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erfunden. Nein, erst mit 58 Jahren entdeckte sie ihre Liebe zu diesem Sport. In diesem Alter beschäftigen sich die meisten wohl eher mit Ruhestands- und anderen Regelungen, als sich stattdessen kopfüber ins koordinativ und konditionell anspruchsvolle Rhönrad zu stellen!
Centa Schnatterer war es auch, die in ihrem Heimatort die Rhönradgruppe durch die Initiative der ehemaligen Berlinerin Gudrun Rappenglück mit aufbauen half und seither ihrem SC Pöcking&Possenhofen zur Verfügung steht.

Mit ihren 81 Jahren ist sie nunmehr die älteste aktive Rhönradturnerin der Welt und steht mit diesem Status auch offiziell im "Guinnessbuch der Rekorde 2001", dass im September diesen Jahres erscheinen wird.
Anfang des Jahres 2002 verblüffte sie in der ARD-Sendung "Fliege" die Zuschauer nicht nur mit ihren erstaunlichen Fähigkeiten, sondern flocht auch Gastgeber Jürgen Fliege ins Rad, der in seinem vergleichsweise "zarten" Alter gegenüber der agilen Turnerin ganz schön alt aussah und froh war, wieder nach kurzem Test auf eigenen Füßen zu stehen!

An der Seite der Centa Schnatterer steht in Pöcking auch Gudrun Rappenglück
Die Mit-Sechzigerin, die aus Berlin stammt, hatte 1946 auf der
Schlossinsel in Berlin-Köpenick eine Rhönrad-Vorführung gesehen und damals beschlossen, dies zu ihrem Sport zu machen. Damals waren die Räder noch nicht beschichtet wie jetzt und rollten auf Beton; später dann in der Halle, als diese wieder in schwierigen Zeiten zur Verfügung stand. Mit dem Wegzug aus Berlin war für Gudrun Rappenglück dann lange Jahre Schluss, umzugs- und familiär bedingt. Freunde in Berlin hatten ihr allerdings zum Abschied ein Rhönrad geschenkt, dieses begleitete sie dann im weiteren Leben.
Nach Hausbau 1968 in Pöcking am Starnberger See und konnte sie dann zunächst auf eigener Terrasse rollen. Später, als dann eine neue Schule mit Turnhalle gebaut wurde, fing diese Sportart hier an. 
Centa Schnatterer sah es und fragte: Was ist denn das für ein Gerät...? 

Und so lernte sie mit 58 Jahren das Rhönrad kennen und war immer mit Begeisterung dabei. Beide fingen damals mit einfachen Übungen an, konnten sich aber mit Hilfe fremder Trainer allmählich steigern. Centa Schnatterer war bei den Turnfesten in Frankfurt (1983; 1.Platz) mit dabei, in Berlin (1987; 1.Platz), Dortmund und zuletzt in Hamburg '94 sowie bei den Bayrischen Landesturnfesten in Coburg (1982; 3.Platz), Memmingen (1986; 1.Platz) und  Bamberg (1989; 1.Platz). 
Natürlich fanden und finden auch Vorführungen statt. Centa ist auch heute noch immer da - auch beim Training mit Kindern und Jugendlichen und wenn sich ein Kind mal weh tut, nimmt sie es in den Arm und tröstet es.
Das hilft immer! Centa ist die gute Seele vom SC.Pöcking&Possenhofen, Abteilung Rhönrad und gedanklich immer dabei.


...ca. 170 Lebensjahre in diesen 3 Rhönrädern!
In Pöcking - kein Problem

(Eckhard Herholz 
nach Informationen von Gudrun Rappenglück
und Barbara Baumer
(C) gymmedia

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