update:30-Dez-01

Begegnung mit der Turnmutti Oksana Tschussowitina

- Mit der Vize-Sprung-Weltmeisterin aus Usbekistan unterhielten sich 
Hans-Jürgen Zeume und Karl-Heiz Zschocke (Übersetzung) -

 

Obwohl ihre internationale Karriere schon Ende der achtziger Jahre begann, sie bereits 1991 Weltmeisterin (Boden, Indianapolis) und 1992 Olympiasiegerin (Team URS, Barcelona) wurde, gestaltete die nunmehr 25 Jährige aus der usbekischen Hauptstadt Taschkent das vergangene Jahr 2001 zu ihrem erfolgreichsten:
Sie wurde in Gent Vize-Weltmeisterin am neuen Pegases-Sprungtisch, holte sich 3 Weltcupsiege (Stuttgart Boden, Glasgow Sprung und Stufenbarren) und kam 2001 insgesamt zehn Mal aufs Weltcup-Treppchen!!

Oksana Tschussowitina (25)  ist bereits jetzt eine der herausragendsten internationalen Persönlichkeiten der Turn-Weltgeschichte!

Eigentlich wollte sie schon nach der Geburt ihres Sohnes aufhören, aber dann haben sie die neuen und supermodernen Geräte von
Janssen&Fritsen zum Weitermachen animiert........

Oksana, wer betreut denn Ihren Sohn , wenn Sie auf Reisen sind?

Oksana:  Er ist bei der Großmutter und bei seinem Vater.

Wie heißen denn Vater und Sohn?

Oksana:  Mein Mann heißt Bachadir Kurbanow, ist Ringer im griechisch-römischen Stil und hat auch an den Olympischen Spielen in Sydney teilgenommen und einen fünften Platz dort belegt. Unser Sohn heißt Alischer. Das bedeutet soviel wie "der Löwe".

  Dürfen wir ein paar Angaben zu seiner Geburt erfahren?

Oksana:  Er wurde am 18. November 1999 in Taschkent geboren, er wog damals bei der Geburt 3100 Gramm und war 51 Zentimeter groß.

  Ist schon zu erkennen, ob er mal ein Ringer oder ein Turner wird?

Oksana:  Er turnt noch nicht, aber er läuft sehr gut.


Oksana bei ihrem WM-Silbersprung am neuen Sprungtisch "Pegases" in Gent.

Welche Motive haben Sie selbst, noch immer zu turnen?


Oksana:  Für mich ist es erst einmal sehr wichtig, Mutter zu sein. Aber mir gefällt das Turnen sehr! Ich habe gute Trainer, dann macht natürlich alles noch mehr Spaß. Wenn alles stimmt zwischen der Turnerin und der Trainerin, dann kann man mit dem Turnen fortsetzen.

Svetlana Kuznetsova (Trainerin, Foto rechts): 
"Oksana ist ein Beispiel dafür, dass man als junge Frau auch normal leben kann. Mutter zu sein hindert nicht, das Turnen  fortzusetzen. Und das mit Erfolg! Oksana gibt dem Turnen soviel, da brauche ich als Trainerin nicht zu drängen."

Können Sie sich noch an den ersten Tag in der Turnhalle erinnern, die sie nun als junge Mutter betraten. Welches Motiv hatten Sie?

Oksana:  Ich wollte eigentlich nur meinen Körper wieder in Form bringen. Doch dann sah ich die neuen Geräte von
Janssen&Fritsen, die wir über die Olympische Solidarität bekommen hatten. Als ich diese Geräte sah, war das Motiv da, weiterzumachen. Ich fühlte, dass es sich lohnen würde, sich ein drittes Mal  für Olympische Spiele vorzubereiten.


.. mit ihrer Trainerin und besten Partnerin Swetlana Kusnetzowa

  Sie haben die Welt als Turnerin kennen gelernt. Erinnern Sie sich noch, wohin Sie Ihre aller erste Reise führte....?

Oksana:  Das war 1989 zum Turnier der Meister nach Cottbus. Es war zudem mein aller erster internationaler Start! Ich war gerade erstmal 14 Jahre alt. Ich kann mich aber noch sehr gut erinnern, dass da Brandy Johnson aus den USA da war, und wir waren direkte Rivalinnen am Boden. Und damals turnte auch noch Sylvio Kroll..... und in diesem Jahr sah ich nun in Cottbus seinen Sohn turnen....!

Wenn Sie mal mit dem Turnen aufhören werden , welchen Beruf haben Sie selbst?

Oksana:  Ich habe die Hochschule für Körperkultur in Taschkent abgeschlossen und helfe heute schon meiner Trainerin bei der Schulung des Nachwuchses. Ich betreue einer Gruppe von acht Turnerinnen. Sie sind sieben bis acht Jahre alt.

<< Foto, links:
Hinter Olympiasiegerin Jelena Samolodschikowa (RUS) stand Oksana Tschussowitina im Winnersfinal des WEltcups von Cottbus 2001, 12 Jahre nach ihrem ersten internationalen Einsatz an gleicher Stelle!

Wie sieht Ihr Tagesablauf aus, wenn Sie mal zu Hause sind....?

Oksana:  Mich weckt mein Sohn zwischen halb 8 und 8 Uhr. Er sagt nur, er wolle frühstücken. Erstes Training für mich ist von 9 bis 11 Uhr, dann gehe ich mit meinem Sohn spazieren. Dann gibt es Mittag und Hausarbeit. Das zweite Training folgt zwischen 16.30 und 18.30 Uhr. Den "kleinen Löwen" bringe ich dann zwischen 21 und 21.30 Uhr ins Bett. Er hat übrigens nie einen Nuckel oder so etwas gebraucht und geht von sich aus schlafen.

  Und sehen Sie Ihren Mann, der ja selbst trainiert, dann wohl kaum?

Oksana:  Mein Mann ist große Klasse! Er bringt mich zum Training und holt mich auch dort wieder ab. Um unseren Sohn kümmert sich auch unsere Kinderfrau Sibo.

Was gibt es sonst noch Neues von Sohnemann?

Oksana:  Alle seine Zähne sind nun da...!

Was für eine Haarfarbe hat er?

Oksana:  Schwarze Haare natürlich, wie der Vater!

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Oksana:  Mein Mann will z.B. auch an den Olympischen Spielen 2004 in Athen teilnehmen. Ich selbst sage zu diesem Thema momentan noch nicht ja oder nein....!

Wenn Klarheit darüber herrscht, wo wird man es zuerst erfahren?

Oksana:  Natürlich im Internet, bei www.gymnastica.com/teamuzb und dann garantiert auch bei www.gymmedia.com

  Das GYMmedia-Interview führte Hans-Jürgen Zeume (Übersetzung: Karl-Heinz Zschocke)

(E-Mail-adresse des Turnzentrums (Oksana Tschussowitina/Svetlana Kuznetsova):    zu_gym_lana@tkt.uz )  
.

 

.