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Cologne/Germany

Olympiasieger Helmut Bantz wird heute 80

Der "Hecht" von Melbourne


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  In seiner Kindheit war Helmut Bantz zunächst auch auch ein begeisterter Schwimmer,  Wasserspringer und Stabhochspringer. Der barbarische zweite Weltkrieg verhinderte die Austragung der Olympischen Spiele 1940 und 1944. An ihnen wollte auch der deutsche Turner Helmut Bantz teilnehmen. 

1948 fanden sie in London statt und die englische Riege betreute der deutsche Kriegsgefangene Helmut Bantz. „Die Olympiahose der Engländer hängt als Erinnerung an diese Spiele noch heute in meinem Schrank.“ Obwohl Deutschland von den Spielen ausgeschlossen war, bot man dem Deutschen an, bei der Eröffnungsveranstaltung mit ins Olympiastadion zu marschieren. Bantz lehnte ab.

Die akkurat mit Leukoplast an der Schläfe befestigte Brille 
war sein Markenzeichen >>>


Helmut Bantz, 1956

... heute zur Feier, am 14.September, in Köln:

V.l.n.r.: Hans-Jürgen Herrmann, Olympiasieger Klaus Köste, Hans-Jürgen Zacharias, und der Jubilar


V.l.n.r.: Günter Jakobi, Klaus Zschunke, Hardi Frenger, der Jubilar, Philipp Fürst

1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne turnte er dann in der deutschen Olympiariege. Bei der WM 1954 in Rom wurde er zunächst Vize-Weltmeister beim Pferdsprung und am Reck, Leistungen, die damals relativ wenig Beachtung fanden: Am gleichen Tag wurde Deutschland in Bern Fußball-Weltmeister. Bei den Europameisterschaften 1955 in Frankfurt a. M. wurde Bantz Europameister am Barren. Unvergessen aber bleibt sein herrlicher Hechtsprung über das Pferd in der Olympiastadt Melbourne. 36jährig gewann er die Goldmedaille. 

Am 14. September feiert der Pferdsprung-Olympiasieger von1956 Helmut Bantz seinen 80. Geburtstag. Der lebensfrohe Rheinländer, der bis 1984 Dozent an der Deutschen Sporthochschule Köln war, gehört auch heute noch zu den bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Turnern. 

Beim Rheinischen Turnerbund war er von 1970 bis 1986 Oberturnwart, danach bis 1992 Beisitzer im Präsidium. Seine Geburtsstadt Speyer hat ein Stadion nach ihm benannt.

<<< Olympisches Gold 1956, gemeinsam 
       mit Walentin Muratow, vor Juri Titow

Auch das runde Leder hat den späteren Dozenten an der Kölner Sporthochschule immer fasziniert. Generationen von Trainern, wie Erich Ribbeck, Jupp Heynckes oder auch Günter Netzer wurden von ihn konditioniert, da er bei seinem Freund Hennes Weisweiler in Mönchengladbach zeitweise als Konditionstrainer arbeitete.  Doch die allergrößte Leidenschaft des 18-fachen Deutschen Meisters gehörte immer dem Gerätturnen.

Neben vielen Ehrungen und Auszeichnungen erhielt Bantz 1998 in der Alten Oper zu Frankfurt/Main „als besonders engagierte Persönlichkeit des Sports“ den Georg-von-Opel-Preis für "Die stillen Sieger" (siehe GYMmedia-Reportage vom 30. November 1998).

Heute  lebt er als pensionierter Hochschullehrer in Köln (Pujlheim-Brauweiler) in einer Straße, die den Namen Friedrich Ludwig Jahn trägt. 
Helmut Bantz erfreut sich guter Gesundheit, obwohl ihm seine eingeschränkte Beweglichkeit, bedingt durch eine Unterschenkelamputation vor einigen Jahren, zu schaffen macht.
Zuletzt nahm er im Sommer 2001 an einem Traditionstreffen internationaler Turngrößen in Ingelheim mit Teilnehmern aus 13 Ländern teil.


Helmut Bantz mit seiner Gattin

E.Herholz/GYMmedia

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