Erste Standpunkte
und Anwendungshinweise zum Sprungtisch "Pegases"
1.
Anlauf |
- Der Sprungtisch ist leicht angeschrägt,
dadurch können Turnerinnen und Turner die Stützfläche während des
Anlaufes besser einsehen, die Aufnahme des Stützes gedanklich
vorausnehmen (antizipieren).
- Die lang gezogene, abgerundete
Vorderseite ist abgepolstert und bietet dem Sportler besseren Schutz
bei technischem Fehlverhalten im Absprung. Der untere farbliche Teil
der Abrundung entwickelt keine Kraftwirkung und ist deshalb und aus
Gründen der Sicherung der Belastbarkeit für die Turnerinnen und
Turner nicht als Stützfläche beabsichtigt.
- Die lippenförmige Abrundung der
Vorderseite dient der Sicherheit beim evtl. Vorbeilaufen am
Sprunggerät und bietet dem Sportler gute Sichtmöglichkeiten für die
Landefläche.
(Im Einvernehmen mit Turnern und Trainern der Weltklasse hat der
Autor hierzu andere Auffassungen als Vertreter des Testinstitutes der
FIG. Die seitlich gerade nach unten gezogene Vorderseite verhindert
die soeben angesprochenen Sicherheitsabsichten.
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2. Stützfläche |
- Die Federwirkung ist analog dem
bisherigen Sprungpferd - also keine Trampolinwirkung.
- Breite und Länge bieten Turnerinnen und
Turnern beste Sicherheitsbedingungen für technisch einwandfreie
Ausführung bisher üblicher Sprungstrukturen.
- Bei einer Anlehnung an die technischen
Auffassungen des Männerturnens gegenüber den "Kasamatsu- und
Tsukahara-Techniken", könnte bei diesen Sprungstrukturen ein
bedeutender technischer Entwicklungsschub für das Frauenturnen und
den turnerischen Nachwuchs einher gehen.
- Die Sprungstrukturen "Absprung und
Drehung" (Breiten- und Längenachse) vor Aufnahme des Stützes (-
wurde vor 20 Jahren schon praktiziert, wegen ungenügender
Stützfläche u. damit unzureichender Ausgiebigkeit der 2.Phase zu
wenig honoriert) könnte erneut als Sprunggruppe gültig werden.
(Siehe Code de Pointage Männer 2001).
- Die Stützfläche bietet die Möglichkeit
einer schulterbreiten Stützaufnahme. Dies ist die Gewähr, dass die
Kraftlinien des Stütz-Abdruckes in den Körper (Körperschwerpunkt
KSP) gehen und nicht wie bisher, oberhalb der Schulter, teilweise aus
dem Körper treten und die Schulter einseitig fehl belasten.
- Den Turnerinnen "muss"
empfohlen werden, die bisher üblichen Techniken bei den
Handstandsprüngen vorwärts und rückwärts sowie den Kasamatsu- und
Tsukaharasprüngen aufzugeben.
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Kein
Stützen gegen die Kante des Sprunggerätes (wie bisher beim quergestellten Sprungpferd)
Stützverhalten der Hände - leichte Einwärtsdrehung erforderlich |
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 Beide
technischen Merkmale verhindern die Hochbelastung der Gelenke (Hand,
Ellenbogen, Schulter) sehr und bieten somit den Turnern -
insbesondere aber den Turnerinnen - mehr Schutz vor Über- oder
Fehlbelastungen und damit vor Einschränkungen der Belastbarkeit.
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3. Die Nutzung des
Sprunggerätes "Pegases" für den turnerischen Nachwuchs |
Die Einführung des neuen
Sprunggerätes wirft bei einigen Trainern des weiblichen Nachwuchses
Bedenken auf: Das Gerät sei zu lang! Diese Bedenken mögen durchaus
zunächst ihre Berechtigung haben, in der Trainingspraxis allerdings
sind sie nicht haltbar. Warum? |
1. |
Im
Zusammenhang mit dem langfristigen Leistungsaufbau der Turnerinnen
und Turner stehen im Alter von 6 - 9 Jahren andere Aufgaben der
Entwicklung der Leistungsvorausetzungen im Vordergrund, als über
das Sprunggerät zu springen
(Anlauf, Absprung, Drehtechniken). |
2. |
Auch bisher
sprangen die Kinder (Jungen und Mädchen) nicht über das
Wettkampfgerät der Männer und Frauen ( - sie nutzten Kasten,
Mattenstapel u.a. als Wettkampfgerät). |
3. |
Im
Gegensatz zum bisherigen Sprungpferd (min. Höhe 1,10m) lässt sich
nun der Sprungtisch auf 0,95m stellen. |
4. |
Es ist aber
notwendig, nicht gegen die Vorderkante zu stützen, sondern die
annähernde Mitte des Sprunggerätes zu benutzen. |
5. |
Im
Test-Video (- folgt in Kürze an dieser Stelle!) ist ersichtlich,
wie Turner und Turnerinnen (9 Jahre - Amateure) nach 15 Minuten
Training, das Sprunggerät ohne Probleme nutzen. |
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D. Hofmann /Janssen &
Fritsen December 2000 |
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