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09-May-2001

Visite im WM-Ort Gent:

"Die Turn-WM beflügelt uns!"
- VTL will Flandern auf der Weltkarte des Turnsports etablieren -

   

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Dirk van Esser

Am Rande eines Gent-Besuches aus Anlass der Errichtung eines modernen Trainingszentrums im Vorfeld der 
35. Turn-Weltmeisterschaften Ende Oktober in Flandern (Belgien) gab der Generalsekretär der "Vlaamse Turnliga" (VTL) und Technische Direktor des WM -Organisationskomitees,
Herr Dirk van ESSER GYMmedia-Chef Eckhard Herholz das folgende Exclusiv-Interviev:

: Herr Esser, keine 200 Tage mehr bis zur Eröffnung der ersten Turn-Weltmeisterschaften des neuen Jahrtausends. Wie ist der Stand der Dinge...?

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van ESSER: So wie schon die aller erste WM der Turngeschichte 1903 in Antwerpen, so starten wir auch in dieses Jahrhundert mit einer Weltmeisterschaft auf belgischem Boden, das ist Ansporn und Verpflichtung zugleich. Sie konnten sich ja bereits ein Bild über die zu erwartenden Bedingungen vor Ort in der "Topsporthal Vlanderen" machen. Nicht nur die Bedingungen des Umfeldes sondern die Wettkampfarena selbst wird in einem hervorragenden Zustand sein. Derzeit befindet sich noch ein großflächiges Leichtathletik-Areal im Innenraum. Die ca. 5.000 Zuschauer pro Veranstaltung, für die rundum eine extra hohe Tribüne errichtet wird, werden ganz dicht an den Geräten und Akteuren dran sein. Das verspricht beste Sicht von allen Plätzen.
Derzeit läuft bereits der Ticketverkauf und z.B. gibt es für das Mehrkampffinale der Frauen nur noch 1.000 Karten! Wir gehen davon aus, dass wir eine ausverkaufte Veranstaltung haben werden. Viele Bestellungen haben wir bereits aus den Niederlanden und aus den USA  Deshalb mein Tipp an alle Interessenten - auch in Deutschland: Sobald als möglich die Tickets reservieren, Sie wissen ja, - wer zu spät kommt...! 
Momentan aber konzentriert sich unser VTL-Team auf die Lösung der logistischen Probleme...?

Today: Track and field Arena

... wo liegen da Ihre Prioritäten?


WM Halle 2001: Topsporthal Vlanderen

van ESSER:  Gent ist zwar besonders mit seinem historischen Stadtkern ein architektonisches und kulturgeschichtliches Kleinod, aber uns fehlt momentan ein richtiges großes Hotel. Das wird leider erst im nächsten Jahr gleich neben der "Topsporthal Vlanderen" gebaut, und kommt dann vielen Sportarten und Veranstaltern zu Gute. So müssen wir unsere Gäste auf mehrere kleinere Hotels verteilen. Daraus wiederum ergeben sich umfängliche Transporte, die wir lösen müssen - und werden: 

 Vom Hotel zum täglichen Training auf dem Ausstellungsgelände der Flanders Expo, z.B. oder dann zur Wettkampfhalle selbst und zurück. Aber solche Probleme haben wir schon des öfteren gelöst.


Training hall, Flanders Expo

Obwohl wir noch ein recht junger Turnverband sind, haben wir mit Erfolg den Weltcup 1990 in Brüssel, die RSG-WM 1992, das Europacup-Finale 1993 oder auch hier in Gent 1999 die Sportakrobatik-Weltmeisterschaften organisiert, nicht zu vergessen die aller 2 Jahre stattfindende GYM Gala - zuletzt mit allen Olympischen Stars vor über 10.000 Zuschauern in Antwerpen!

Neben der unmittelbaren WM-Vorbereitung setzen Sie aber noch andere Akzente, wie wir sahen...!

van ESSER:  Ja, da ist uns diese WM auch ein wenig "Mittel zum Zweck": Wir errichten nämlich hier das größte Turnzentrum der BeNeLux-Staaten, natürlich mit den entsprechenden Nebeneinrichtungen, wie einem Internat, z.B.. Die Ausstattung kommt von keinem Geringeren als vom "Offiziellen WM-Geräteausstatter", die Firma "Janssen&Fritsen", das sichert schon mal die Qualität! Zum andern werden wir bereits ab September mit insgesamt 8 hauptamtlichen Trainern arbeiten. Im kommenden Jahr wird zu dem Gesamtkomplex zusätzlich zum Sporthotel noch ein "Haus des Sports" errichtet, in welches auch die Vlaamse Turnliga einziehen wird. 
Unser Ziel ist, das Kunstturnen in Flandern stärker und zu entwickeln und am Weltspitzenstand auszurichten. Wir wollen Flandern mit auf der Weltkarte des Turnsports etablieren!  Dabei erhalten wir eine große Unterstützung von der Provinz Ost-Flandern, der Stadt Gent und dem Flämischen Sportministerium BLOSO, allesamt auch Partner der kommenden WM.

In welchen zeitlichen Dimensionen sehen sie ihre Ziele?

van ESSER:  Vor einem Jahr haben wir z.B. mit dem Frauenkunstturnen angefangen. Dort arbeitet Dominique Verlent als Trainerin bereits mit hervorragenden Talenten zwischen 10 und 12 Jahren. Vielleicht ist bereits eines der Mädchen 2004 in Athen dabei. Zutrauen würde ich das z.B. der Angje van Walleghem, die sollte nächste Woche in Charleroi bei den Belgischen Juniorenmeisterschaften schon Meisterin werden können. Bei den Jungen gefällt mir momentan der 17jährige Martin Callewaerts ganz gut. Wichtig aber ist erst einmal die leistungssportliche Professionalisierung unserer Methoden!


Was erwarten Sie von der medialen Resonanz der WM in Belgien selbst?

van ESSER:  Natürlich finden an den Finaltagen die Übertragungen live im Flämischen Fernsehen statt, davor gibt es aber auch zeitversetzte Tagesberichte. Und international: Ich weiß von der FIG, die die TV-Rechte verantwortet, dass z.B. bereits jetzt 21 TV-Sender Kommentatorenplätze bestellt haben. Das ist ganz gut, glaube ich. Gut wirkt auch unser Maskottchen "GYMBO", den wir zur letzten Olympic GYMgala in Antwerpen kreiert haben. 
Wie startet Belgien selbst bei diesem "Heimspiel"?

van ESSER:  Wir versuchen, zwei Mannschaften auf die Beine zu stellen, aber noch ist das nicht sicher. Das hängt ab von den Leistungen zu den Qualifikationen - die letzte davon im August - und von zwei Länderkämpfen.

Was sagt der Technische Direktor zur Finanzlage vor der Weltmeisterschaft?

van Esser: Nennen Sie mir einen OK-Chef, der sagt: Ich habe genug Geld...! Aber wir bekommen noch alles geregelt. Sehr vorteilhaft wirken sich bereits jetzt die medien- und publikumsfreundlicheren Beschlüsse des ersten FIG-Councils aus, und wir spüren, dass die in Gent bereits zum ersten Mal greifen werden. Ohne paralleles Turnen im Mehrkampf lässt sich ein solcher Wettbewerb eben viel besser im Fernsehen zeigen, die Erwärmung stört den Ablauf nicht, da sie in der attraktiven Erwärmungshalle stattfinden wird. Nehmen Sie z.B. unser GYMfinale 2001, das wir Mitte Mai hier in Gent durchführen: Nach den Belgischen Meisterschaften im Mehrkampf aller Disziplinen starten dort nur die jeweils 2 Besten pro Disziplin im Turnen, der Gymnastik, Trampolin, Akrobatik und turnen den Meister am oder mit dem jeweiligen Gerät aus: Prompt hat sich zu diesem konzentrierten Highlight das Fernsehen angesagt und kommt mit Ü-Technik und 5 Kameras....wir müssen neue Wege gehen, dann bekommt man Fernsehen, Publikum und auch wieder Sponsoren!


TV-gerecht:
Belgische GYMfinals: Nur die beiden besten kämpfen um die Meistertitel!

Herr van Esser, wir wünschen Ihrem WM-Team viel Erfolg in den letzten Monaten vor der Weltmeisterschaft und freuen uns sehr auf die erste WM des neuen Jahrtausends in Gent!

Das Gespräch in Gent führte
Eckhard Herholz
GYMmedia Berlin

   GYMmedia besuchte das neu entstehende     Flämische Turnzentrum, das zur WM als 
        Erwärmungshalle dienen wird.

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09-05-01
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