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Bernd Jäger
(FRG)
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An Leistungssteigerung durch Verbesserung der Elastizität
hatte man vor dem Ersten Weltkrieg noch nicht gedacht.
Dies geschah im deutschen Turnen erst mit dem Beginn
des sportlichen, das heißt des olympischen und internationalen
Kunstturnens während der Vorbereitung auf die Olympischen
Spiele 1936 durch die beiden Olympiakandidaten Ernst
Winter (Frankfurt/Main) und Richard
Reuther (Oppau). Doch sollte man sich die damaligen
Reckkonstruktionen nicht zu steif vorstellen: Schon
bei den Olympischen Spielen 1908 in London zeigte ein
Turner den Doppelsalto, wenn auch nach vielen Riesenfelgen
rückwärts!
Alexander
Tkatschew's
(URS) Kontergrätsche von '77
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Alberto
Braglia aus Italien, der weltbeste Turner seiner
Zeit, turnte in Stockholm 1912 ebenfalls an einem guten Reck,
an dem er seine vielbewunderte Turnkunst zeigen konnte.
Hatte die Verspannung bisher nicht in Höhe der variablen Reckstange
angesetzt, wurde später die Recksäule mit in den Federungsprozeß
einbezogen.
<<< Mit dem Jäger-Salto begann '74 die Entwicklung
der Flugelemente am Reck
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Denn, so Richard
Reuther im Jahre 1953, der im Normenausschuss
den Deutschen Turnerbund vertrat:
"Es muss so sein, dass
sich die Gesamtkörperelastizität an dem Gerät hemmungslos entfalten
kann, ohne dabei Schaden zu nehmen. Das Gerät muss so aufgebaut
sein, dass es dem Turner den schwungvollen Turnstil aufdrängt.
Es muss in seiner Gesamtkonstruktion eine elastisch federnde
Einheit bilden, in der um so mehr Gegenkräfte ausgelöst werden,
als Kräfte von außen auf sie einwirken."
Eberhard
Gienger >>>
Der Weltmeister von '78' ist der
Erfinder des beliebten Gienger-Saltos ('77)
Wesentlich
bei der Entwicklung der "Fliegerei" am Reck war auch
die Erfindung des Bulgaren Stojan Deltschew, dessen gegrätschter
Salto vorwärts mit halber Drehung eigentlich die Vorlage für
Gienger war. "Irgendwie bekam ich das Ding, den Deltschew-Salto,
nicht hin und plötzlich entstand dann meine eigene Version!",
so Gienger.
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In
den "Gerätenormen" von 1979 hat sich noch
einiges geändert, um der weiteren Entwicklung des Reckturnens Rechnung
zu tragen. Dies betrifft vor allem die Reckhöhe und eine damit verbundene
Veränderung der (Doppel-)Verspannung. Von 1906 bis 1965 hatte das Reck
ein Höchstmaß von 2.550 mm, nun war die Maximalhöhe 2.750 mm mit 5 mm
Toleranz. Künftig konnte ein langer Turner trotz dickerer Bodenmatten,
die gerade für die neuen Flugteile unter dem Reck sehr wichtig geworden
waren, am gleich gut verspannten Gerät seine Übungen absolvieren wie
ein kleinerer Turner am Normalreck von 2.550 mm Stangenhöhe. Der Sicherheit
des Turners galt folgende Bestimmung: "Die Reckstange muß bei mittiger
Belastung mindestens das 8-fache Körpergewicht eines Turners aushalten
und darf dabei nicht brechen oder verbiegen."
Ralph Büchner
Reckturnen auf höchstem Niveau - der Weltmeister
von '91
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Das
Reck hat eine lange und inhaltsreiche Geschichte
und jeder Teil davon hat seine eigene.
Diente alles zunächst der besseren Handhabung und höherer Sicherheit,
so dann auch, als das Gerätturnen ein Hochleistungssport wurde,
vor allem zur Leistungssteigerung. Sei es, dass geniale Turner
Übungsformen vorturnten, die anderen an den vorhandenen Geräten
nicht nachvollziehbar waren, oder dass Trainer, Turner und Konstrukteure
durch Neukonstruktionen erst den Weg für noch kühnere Schwünge
und Flüge freigaben, von denen viele meinen, sie seien das Schlusskapitel
des Reckturnens:
Jari Tanskanen
>>>
Der Überraschungs-Weltmeister in Lausanne 1997
am 'Königsgerät'
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Jägersalto,
Deltschewsalto, Tkatschew-Grätsche, Gienger-, Gaylord-,
Kovacs-Salt1 - inzwischen auch
mit zusätzlichen Drehungen als das Non-Plus-Ultra des modernen
Turnens erfordern Reckkonstruktionen modernster Art.
Hervorragende Materialeigenschaften ermöglichen überhaupt erst
ein der Dynamik des menschlichen Bewegungsablaufes angepasstes
Turnen am Reck.
Dabei kommt es auf das abgestimmte Zusammenspiel der Eigenschaften
von Reckstange, -säulen und -verspannung an.
Freie Flüge
mit oder ohne 360 Grad-Drehung um die Breitenachse zum Wiederfassen
der Reckstange erfordern ein technisch perfektioniertes
Gerät.
Janssen&Fritsen stellt
den Athleten zur 35. Weltmeisterschaft im belgischen Ghent
eine solche harmonische Konstruktion zur Verfügung, die man
mit Recht als "das König der Geräte" bezeichnen
darf
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Zusammengestellt
von:
Florian Schmid-Sorg
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Sources/Quellen:
"Der Vorturner", 1927/28; "Das Turnjahrhundert
der Deutschen", Götze/Herholz: Beckmanns Sportlexikon
A-Z, Leipzig, Wien 1933; "Geschichte der Turngeräte",
J. Göhler/R. Spieth; "Mondsalto", gymbooks Verlag
1994, A. Götze/J. Uhr; "FlickFlack...", Sportverlag
Berlin, A .Götze/H.-J. Zeume; "The History of British
Gymnastics", 1988 by BAGA; Katalog J&F
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