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update: 28-Oct-2003

NTT- Niedersächsisches Turn-Team

Wettkampfsaison 2003: 1. BUNDESLIGA

- PRESSESPIEGEL -

- NTT- / GYMmedia-Service - 

 
PRESSESPIEGEL:  
28-Oct-03 > Stuttgarter Zeitung "Junge Wilde und ein alter Mann"
27-Oct-03 > Stuttgarter Nachrichten "Der Jugendstil kommt an"
13-Oct-03 > Süddeutsche Zeitung "Spiel zwischen den Geräten"
13-Oct-03 > Stuttg. Nachrichten "KTV-Turner starten erfolgreich"
13-Oct-03 > Lausitzer Rundschau "SCC wurde nie ensthaft gefordert"
     
 1. Wettkampftag, Saison 2003                (>> Siehe: TABELLE/RESULTATE/ANSETZUNGEN )
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Spiel zwischen den Geräten

Ein neues Punktesystem macht die Kunstturn-Bundesliga spannender 
– der FC Bayern gewinnt gegen die TG Saar 44:34

Turnen als Planspiel
Uli Hager (Foto, li) ist ein Perfektionist. „Turnen ist ein Planspiel“, sagt der Abteilungsleiter des FC Bayern, „Am Ende steht immer die Frage: Was können wir besser machen?“ Ein paar Tage vor dem Start in die Bundesligasaison versammelte Hager deshalb alle Athleten und Trainer des Aufsteigers in der Turnhalle, „um das mal durchzuspielen. Jeder hat seine Rolle. Jeder muss diese Rolle erfüllen.“ Die Simulation aber nahm ein böses Ende. 
„Da hat gar nichts geklappt“, erzählt Hager – als wäre er ein Intendant nach der Generalprobe. Seine Worte klingen wie eine Theaterkritik. „Wir waren nicht leidenschaftlich, nicht konzentriert genug.“ 

"Das ist eine Sensation!"
Bei der Premiere jedoch zeigten sich die Akteure text- und vor allem stilsicher. „Das ist eine Sensation“, sagt Hager nach dem ersten Auftritt in der Bundesliga. Bayern München siegte 44:34 gegen die favorisierten Gäste von der TG Saar.

44:34 – das klingt nicht nach einem konventionellen Turnergebnis. Doch ab dieser Saison wird in der Deutschen Turnliga ein neues Punktesystem eingesetzt.
Score-System heißt es – ganz im Stile der Zeit: modern, anglophon, action-lastig. Dabei werden für das jeweilige Ergebnis nicht mehr die einzelnen Noten zusammengezählt. Statt dessen entscheiden Duelle Mann gegen Mann, Turner gegen Turner über Sieg oder Niederlage. Pro Gerät und Mannschaft werden drei Athleten eingesetzt, die jeder gegen einen Gegner turnen. Gegen welchen, kann der zuständige Trainer unmittelbar vor dessen Start bestimmen. Je nach Differenz der ermittelten Wertungen erhält der bessere Turner bis zu fünf Punkte für sein Team; beträgt der Abstand nicht mehr als einen Zehntelpunkt, bekommt jede Mannschaft einen Zähler.

Der erste Darbietung des neuen Systems beginnt durchwachsen. 
Der Videobeamer bringt nicht genug Leistung, die Zuschauer können die Namen der Athleten nicht erkennen, schwächlich schimmert der Spielstand an der Wand. Nach 40 Minuten und drei Geräten steht es 25:21 für die Bayern. Wenig später 28:29 für die Gäste. Es ist der Wettkampf in Echtzeit. Uli Hager bezeichnet sich als „knallharten Verfechter des neuen Systems.“ Die Dynamik des Wettkampfs verändert sich. Früher ging es bei jeder Übung um die bestmögliche Wertung. Jetzt geht es nicht mehr um Perfektion, sondern um das Besser-Sein. Auch auf niedrigem Niveau ist ein Sieg möglich. Ein Kampfsieg, so nennt man das beim Fußball, eine Vokabel, die zum Turnen noch kaum passt.
Hager aber sagt: „Es ist keine lange Rechenübung mehr, sondern ein hin- und herwogendes Spiel.“

Die Vorentscheidung am Samstag fällt erst am vorletzten Gerät, dem Barren. Die TG Saar setzt wegen Verletzungsproblemen nur drei Turner ein. Der FC Bayern spielt quasi in Überzahl. „Das sind dann fünf Punkte für den FC Bayern“, ruft der Hallensprecher in sein Mikrofon. Und dann: „Die Kampfrichter werten noch. Warum werten die noch? Warum?“ 
Auch Hager hadert mit dem Langmut der Offiziellen: „Die Kampfrichter müssen noch schneller werden. Das ist nicht mehr zeitgemäß.“


Marcel Nguyen (FCB)

Dann endlich blinken die geforderten fünf Punkte auf der Anzeigentafel auf. Es steht 39:29. Diesen Vorsprung kann selbst Sergej Charkow nicht mehr aufholen, der Star der TG Saar, dreimaliger Weltmeister am Barren, mittlerweile 33 Jahre alt. Hager ist erstaunt: „Ich hätte nicht gedacht, dass der noch so gut ist.“

Der beste Turner des Tages aber ist Jewgeni Sapronenko, der lettische Weltklasse-Mann des FC Bayern. Auch im Duell der ausländischen Spitzenkräfte liegt der FC Bayern also vorne, den entscheidenden Vorteil aber sieht Uli Hager in der „hohen Leistungsdichte der Mannschaft“ und den überzeugenden Vorstellung von Talenten wie dem 16-jährigen Marcel Nguyen.

Dem neuen Score-System jedenfalls verdanken sie den Auftaktsieg nicht. „Wir haben das nachgerechnet“, sagt Hager. „Wir hätten auch so gewonnen.“ Allerdings hätte man wohl nur „vier oder fünf Zehntelpunkte Vorsprung gehabt“. An die Zahlen 44:34 auf der Anzeigentafel muss man sich erst noch gewöhnen.
Nur Hager ist bereits angekommen in der schönen neuen Welt.
Er sagt: „Über das alte Wertungssystem denke ich gar nicht mehr nach.“

Tobias Moorstedt / Süddeutsche Zeitung

(Hervorhebungen, Zwischenzeilen und Fotos: GYMmedia)

 

Stuttgarter Nachrichten, 13.10.2003
KTV-Turner starten erfolgreich    Spannung pur - bis zum letzten Duell
Stuttgart (jüf) - Die Kunstturnvereinigung EnBW Stuttgart ist mit einem hart erkämpften Sieg bei der KTV Straubenhardt in die Turn-Bundesliga gestartet. Nach dem neuen Punkte-System lautete das Ergebnis 47:38. Nach Gerätepunkten hatte Stuttgart mit 10:2 die Nase vorne.
Der neue Modus erfüllte für die 1000 Zuschauer auf Anhieb seinen Zweck. In dieser Saison zählt erstmals der direkte Vergleich Mann gegen Mann - und prompt herrschte bis zum letzten Duell am Reck zwischen Alexei Grigoriew und Thomas Andergassen knisternde Spannung in der Halle. Andergassen setzte sich durch - und sicherte den Sieg für den Titelverteidiger. "Die Zuschauer wurden blendend unterhalten", sagte Stuttgarts Trainer Klaus Nigl, "aber nach dem alten Modus hätten wir klarer gewonnen." Gut in Form präsentierte sich Waleri Belenki. Er überzeugte am Pauschenpferd, am Barren sowie beim Sprung.
Nigl: "Er war wie immer eine unserer Stützen." ... <<<

SCC wurde nie ernsthaft gefordert

Turn-Bundesliga: 66:7-Erfolg gegen MTV Urberach / Juckel und Ziesmer in Aufbauphase
Der SC Cottbus Turnen hat zum Bundesliga-Auftakt den ersten Schritt in Richtung Final-Four-Turnier gemacht. Der amtierende deutsche Vizemeister bezwang am Samstag in eigener Halle vor 150 Zuschauern den MTV Urberach souverän mit 66:7 und 212,30:197,55 Punkten (12:0 Gerätepunkte).

Der Vergleich wurde erstmals nach dem neuen «score points» -Wertungssystem ausgetragen, in dem stärker der Vergleich Mann gegen Mann Einfluss findet.
Der letztlich ungefährdete Auftakterfolg darf indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass insbesondere die beiden Weltmeisterschafts-Teilnehmer des SCC, Ronny Ziesmer und Robert Juckel, weit von ihrer Bestform entfernt waren. Das war wiederum keine Überraschung, stehen beide doch nach einer längeren Urlaubsphase erst seit zwei Wochen wieder im Trainingsprozess. «Beide haben einige Inhalte weggelassen. Auch konditionelle Probleme waren am Wettkampfende unübersehbar» , sagte SCC-Trainer Christian Adolf. Ziesmer turnte im Sechskampf unter diesen Umständen «normale» 52,55 Punkte, Juckel kam auf 52,35 Zähler. Schon ab heute beginnt dann für das SCC-Duo mit einem ersten Lehrgang im Bundesleistungszentrum Kienbaum bei Berlin der Countdown in Richtung der Olympischen Spiele 2004.
Trotz WM-Teilnahme zeigte sich Roman Zozulia in seiner dritten Saison im SCC-Trikot wieder von seiner Glanzseite. Der WM-Neunte im Mehrkampf kam im Sechskampf auf stattliche 56,35 Punkte, zeigte insbesondere am Pauschenpferd (9,65) und am Königsgerät Reck (9,55) mit vielen Schwierigkeiten gespickte Übungen.
Der MTV Urberach war eigentlich von Beginn an klar auf der Verliererstraße. Möglicherweise wäre der Wettkampf etwas enger verlaufen, hätten die Hessen nicht auf Fabian Hambüchen verzichten müssen. Der dreifache deutsche Meister des Jahres weilt derzeit wie die SCC-Nachwuchsturner Philipp Boy und Marco Simon bei einem Lehrgang der Junioren-Nationalmannschaft in Kanada. Boy und Simon kehren in dieser Woche zurück und sind am nächsten Wochenende beim SCC-Auftritt beim FC Bayern München dabei. Beide sollen Juckel und Ziesmer entlasten, kündigte SCC-Cheftrainer Christian Adolf bereits an, der sich vor allem über die Höhe des Sieges freute: «Das hatte ich so nicht erwartet.»
Geteiltes Echo gab es für das «score system» . «Ich finde es Unsinn» , sagte Adolf, während SCC-Präsident Wolfgang Wollgam die neue Wertung lobte: „Vor allem geht es zügiger voran.“ In der Tat: Rund 100 Minuten dauerte der Wettkampf netto. Mehr Zuschauer lockte er aber (noch) nicht. Der SCC-Auftritt machte indes schon Appetit auf mehr – inklusive Erreichen der DM-Endrunde.

Von Thomas Juschus / Lausitzer Rundschau

>> GYMmedia-Bericht:  1.Wettkampftag     (11-Oct-2003)    >> Ergebnisse/Tabelle: 1. Wettkampftag  

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