Vater und Sohn: Einzelkämpfer für Tunesien 

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 March 22nd >> Qualification

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Mohamed Habib Bouallegue im Interview mit  GYMmedia-Mitarbeiterin 
Lisa Worthmann 

Nachdem er sich bei seinem Sprung im letzten Jahr beim Turnier der Meister so schwer verletzt hat, ist man in Cottbus froh darüber, dass Wajdi Bouallegue aus Tunesien wieder als Turner beim Turnier der Meister begrüßt werden kann. Sein Vater und Trainer Mohamed Habib Bouallegue berichtet, dass dies sein erster Wettkampf nach einjähriger Verletzungspause ist. So startete er dann auch erstmal nur an zwei Geräten, Boden (24.) und Pauschenpferd (16.). Auch wenn noch nicht alles rund lief, sind Trainer und Turner mit dem Resultat doch zufrieden. Mohamed Habib Bouallegue ist der Meinung, dass der Weltcup ein sehr wichtiger Wettkampf für sie ist, da im Teilnehmerfeld von Cottbus sich die gesamte Turnwelt präsentiert. Dies gibt sowohl dem Turner als auch dem Trainer die Möglichkeit, viel Neues zu lernen und Erfahrungen zu sammeln.

Die Bedingungen für das Turnen in Tunesien sind nicht einfach. Der 20jährige Wajdi Bouallegue vom Verein Medjerma Sport aus Tunis ist momentan der einzige Turner, der auf internationalem Niveau mitturnen kann und somit sind Vater und Sohn „Einzelkämpfer“ für Tunesien. Bei den tunesischen Meisterschaften im letzten Jahr gewann Wajdi den Mehrkampf und alle Gerätefinals. 

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Außer ihm gibt es in Tunesien allerdings noch einige hoffnungsvolle Nachwuchstalente, die in 5 verschiedenen Zentren trainieren. 
Wajdi trainiert ca. 23 – 25 Stunden pro Woche neben seinem Studium. Die Tatsache, dass der Vater auch gleichzeitig der Trainer ist, ist nicht immer leicht für die beiden, aber sie meistern die Situation trotzdem mit Erfolg.
Laut Mohamed Habib Bouallegue ist der Schwierigkeitsgrad der Übungen seines Sohnes auch im internationalen Vergleich schon ganz passabel. Was allerdings fehlt ist die nötige Erfahrung, um die Übungen dann bei internationalen Wettkämpfen fehlerfrei zu präsentieren. Dies sei vor allem ein psychologisches Problem und um daran zu arbeiten, sollte man an möglichst vielen großen Wettkämpfen teilnehmen. Hierfür allerdings fehlen in Tunesien oft die finanziellen Mittel. Trotzdem ist sich Mohamed Habib Bouallegue sicher, dass sich das tunesische Turnen im Aufwind befindet. – Also darf man gespannt sein, welche Leistungen von tunesischen Turnern in den nächsten Jahren zu bewundern sein werden! 
 


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