Horst Kunze, 
Präsident des Technischen Komitees Trampolin der FIG

Für die weltbesten Trampolinturnerinnen und -turner ging in Dessau ein bedeutendes Wettkampfjahr zu Ende, dessen Höhepunkt zweifellos die olympische Premiere in Sydney war. 

Wie beurteilt der TK-Präsident dieses Weltcup-Finale?
Der Termin hier war - wie das Finale der Turner auch - nicht gut geplant. Nach so einer langen Saison mit dem Höhepunkt Olympische Spiele im September ist es einfach kaum möglich, das Leistungsniveau so lange zu halten. Es gab Absagen, hauptsächlich im Tumbling, und man hat es zum Teil auch an den Leistungen gesehen, vor allem in den Synchronwettbewerben, dass die Kondition einfach nicht mehr reicht. Andererseits muss man die Aktiven für das, was sie leisten, bewundern - wir hatten ja im November auch noch die Europameisterschaften, und wenn ich sehe, wie überzeugend beispielsweise die Olympiasiegerin Irina Karawajewa auch hier wieder aufgetreten ist... Es ist erstaunlich! 

Die olympische Premiere in Sydney darf man als gelungen bezeichnen - was hat sie der Sportart selbst gebracht?
Einen großen Entwicklungsschub! Seit bekannt war, dass Trampolin olympisch ist, setzte eine rasante Leistungsentwicklung ein: Alle wollten nach Sydney, und das bewirkte eine durchschnittliche Steigerung des  Schwierigkeitsgehalts der Übungen um einen halben Punkt bei den Männern, bei den Frauen sogar um einen ganzen Punkt! Außerdem kommen neue Länder zum Trampolinturnen, wie China, andere - wie Österreich - kehren zurück, und ich hoffe natürlich, dass es künftig noch mehr werden. 

Welche Trampolin-Highlights dürfen wir im Jahr 2001 erwarten?
Im Juni wird es das erste Weltcupturnier der neuen Serie in Hannover geben, dann schon in Vorbereitung der Weltmeisterschaften im Juli 2001 in Odense (Dänemark). Die Europameisterschaften finden nun immer in den geraden Jahren statt, die nächsten also erst im Jahr 2002.