Weltmeisterschaften
Rhythmische Sportgymnastik

Gruppe

Sevilla, 8. - 10. Mai 1998

Premiere in Sevilla

Vom 8. bis 10. Mai 1998 ist Sevilla (Spanien) Gastgeber für Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik, die es bisher in dieser Form noch nie gab: Erstmals gehen ausschließlich Gruppen an den Start, es gibt keine Wettkämpfe im Einzelklassement. Zwar hatte man seitens der FIG auch die WM 1996 schon als "Gruppen-WM" bezeichnet, jedoch ein recht attraktives Mäntelchen darumgehängt, indem man die weltbesten Einzelstarterinnen zu einer "kleinen WM" eingeladen hatte.

Nun also - nach den Einzel-Weltmeisterschaften 1997 in Berlin - ein Gruppenwettstreit, der zweifellos attraktiv genug sein wird, den Einzel-WM künftig Konkurrenz in der Zuschauergunst zu bieten. Mindestens das...

Wie werden die Siegerehrungen in Sevilla aussehen?

In Bochum, beim Grand Prix Turnier im April, gewannen in der Übung mit 5 Bällen die Griechinnen vor Weißrußland und Deutschland.

Wer sind die Favoriten?

Schwer zu sagen, denn nach den Olympischen Spielen, die ja für die weltbesten Gruppengymnastinnen der letzte große Vergleich waren, hat sich ein Großteil der Gruppen personell verändert. So, wie die deutsche Gruppe auch: Keine Gymnastin der '96er Besetzung ist mehr dabei.

Geht man aus von den Resultaten dieser Saison, so wird es richtig spannend werden. Olympiasieger Spanien gewann den bis Mitte März größten Gruppenwettkampf - in Thiais (Frankreich) - vor Rußland, Bulgarien und Weißrußland. Das mag so überraschend nicht scheinen; aber 14 Tage zuvor hatte die griechische Gruppe in Funchal (Portugal) sowohl Rußland als auch Weißrußland besiegt! Die junge deutsche Gruppe hatte dort im Finale mit 5 Bällen sogar die Weißrussinnen auf Platz 4 verweisen können! In Paris, im Rahmen des Turniers France Telekom, präsentierten sich Rußland, Bulgarien und Frankreich - durchaus mit ansprechenden Übungen, jedoch allesamt noch ziemlich instabil.

Beim internationalen DTB-Pokal (Grand Prix) in Bochum Mitte April überzeugten die Weißrussinnen und wiederum die junge griechische Gruppe unter der Leitung der ehemaligen russischen Nationaltrainerin Marina Fateewa. Es wird also außerordentlich spannend - und ganz sicher sehr attraktiv für die Zuschauer!

Mit anspruchsvollen Vorträgen und ausgefeilter Technik - die Gruppe aus Weißrußland. Sie haben wohl eine der attraktivsten Übungen mit Reifen und Band, sind Mitfavoriten für das Gerätefinale.


Schaffen sie die große Überraschung?Auf jeden Fall wollen sie eine Medaille: Die griechischen Gruppengymnastinnen, hier noch im Trainingsoutfit. Die größten Chancen bestehen im Finale mit den Bällen.

Die deutsche Nationalgruppe machte bei den ersten Turnieren eine gute Figur. Zur Stammbesetzung der Gruppe, die unter Leitung von Bundestrainerin Carmen Weber beim TV Wattenscheid trainiert, gehören folgende Gymnastinnen: Susan Benicke (Halle), Jeanine Fissler (Berlin), Anne Jung (Großzimmern), Anna Knödler (Söflingen), Selma Neuhaus (Isselhorst), Annika Seibel (Dahn) und Maxi Zoyke (Leipzig). In den letzten Wochen neu hinzugekommen ist Ellen Jäckel (Schmiden - in Sevilla am Start).

Die deutsche Gruppe. Anne Jung (4. von links) ist Kapitän, und ihr Team hat sich viel für die WM vorgenommen. "Wir eröffnen die Weltmeisterschaften, müssen als erste an den Start", sagte sie GYMmedia in Bochum. Und dann: "Naja, warum nicht - dann haben wir's wenigstens hinter uns..."

Die teilnehmenden Nationen in der Startreihenfolge
zurück zur WM-Übersicht

back to homepage

GYMmedia-Infoservice, 5/98, Schmeißer