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Wattenscheid
ungefährdet, „Fissi“ rettet Berlin-Gruppe
Im Gruppenwettkampf der Deutschen
Meisterschaften war man natürlich vor allem gespannt auf den
Auftritt der Nationalmannschaft, die für den TV Wattenscheid 01
startete.
War Bundestrainerin Carmen Weber
beim gestrigen Mehrkampf noch sehr unzufrieden mit dem Auftritt
ihrer Mädchen, die viele Gerätverluste in Kauf nehmen mussten,
so konnte sie heute etwas relaxter sein. „Es war heute bis auf
kleinere Fehler in Ordnung, allerdings muss man deutlich sagen,
dass wir von der Weltspitze weit entfernt sind. Das wiederum ist
erklärlich, denn wir haben in nur neun Monaten aus dem Nichts
eine völlig neue Gruppe aufgebaut, die sich nun erst in den Wettkämpfen
bewähren muss. Eine Gruppe zu Weltniveau zu führen, ist ein
hartes Stück Arbeit für alle Beteiligten und ein langer Weg; da
kann man keine Wunder erwarten.“ Sie sagte dies auch im Hinblick
auf die in sechs Wochen stattfindenden Gruppen-Weltmeisterschaften
in New Orleans (USA). „Dort kommt es uns darauf an, so stabil
wie möglich zu turnen und uns gut zu präsentieren. Nach der WM
kommen andere Gymnastinnen hinzu, die sich jetzt schon parallel
auf ihren Gruppeneinsatz vorbereitet haben“, so die
Bundestrainerin, die in ihrer Arbeit durch die erfahrene
Gruppentrainerin Ursula Lenz unterstützt wird. Die Choreographien
der Gruppe sind originell und ansprechend, dem schwierigen
Reglement notgedrungen angepasst und dennoch attraktiv. Die Gruppe
turnte heute in folgender Besetzung: Daniela
Kunze (Leipzig), Veronika
Kraus (Wattenscheid), Pia Böttcher
(Bremen), Lilli Bloch, Luisa
Schöfer (beide Berlin), Anja
Baake (Halle).
Reserve: Maria Wolf (Halle) und Michelle Naumann (Rehlingen).
Doch auch wenn der Sieg dieser Leistungsträgerinnen ungefährdet
war, so sollen die Leistungen der anderen Gruppen, die unter
anderen Bedingungen trainieren, gewürdigt werden:
>> Die Mädchen von Bremen 1860,
die zweimal den Silberrang in den Finals erreichten, die Gruppen
des TV Dahn und der RSG Saar (jeweils einmal Dritte), die allesamt
mit soliden Leistungen, ansprechenden Choreographien und viel
Ausstrahlung für ihre Sportart in der ARENA warben.
>> Die
Gruppe des BTV Olympia aus Berlin hat eine bekannte Übungsleiterin:
Jeanine Fissler, mit der Gruppe Vierte der Olympischen Spiele
2000. Doch heute hatte sie einen ganz anderen Job. Vor der zweiten
Übung verletzte sich Franziska Stutika aus ihrer Gruppe – und
Fissi sprang ein, turnte ohne Vorbereitung die Übung mit, und
rettet damit den Berliner Wettkampf. (S.
Schmeißer)
RESULTATE
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TV
Wattenscheid 01
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