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Vierter
Grand Prix unter dem Vorzeichen der Olympischen Spiele
Das vierte Grand Prix Turnier des Jahres 2000 in Moskau (RUS)
brachte auch nach der Urlaubspause keine Überraschungen - wenn man mal
davon absieht, dass im gesamten Turnier nicht eine einzige 10 vergeben
wurde...
Die Grand Prix Punkte teilten sich auf den Plätzen 1 -3 - wie in letzter
Zeit schon oft - die beiden Russinnen Alina Kabajewa (Sieg mit Seil,
Reifen und Ball, 3. Band) und Julia Barsukowa (Sieg mit Band, 2. Seil und
Ball) sowie die Weißrussin Julia Raskina (2. Reifen und Band, 3. Seil und
Ball). Nur einmal wurde ein Medaillenrang von diesem Trio abgegeben - 3.
mit Reifen wurde Tamara Jerofejewa (UKR).
Sehr gut auch das Abschneiden von Edita Schaufler (GER) mit den Plätzen 5
(Band), 6.(Reifen) und 7 (Seil).
Im Zeichen der unmittelbaren
Olympiavorbereitung schaute die Fachwelt sehr interessiert auf die
Mehrkampfergebnisse, die laut Grand Prix Modus jedoch nur als
Qualifikation gewertet werden.
Welt- und Europameisterin Alina Kabajewa
unterstrich bei diesem Heimspiel noch einmal ihre Favoritenrolle für
olympisches Gold. Es könnten von ihrem Leistungsvermögen her auch Julia
Raskina, Julia Barsukowa oder Irina
Tschaschina - aber alle Weichen sind für Alina gestellt, die
zweifellos eine außergewöhnliche Gymnastin ist, woran alle
Wertungsskandale der jüngsten Zeit nichts ändern. Ob sie dem Druck in
Sydney standhalten wird, ist eine andere Frage, sie hat zuweilen Nerven
gezeigt - und bei Olympia ist diesmal nicht zu erwarten, dass eine 10
trotz Patzer vergeben wird.
Jelena
Witritschenko ist die andere außergewöhnliche Gymnastin auf
der Welt-Gymnastikbühne. Nach diesem Moskauer Grand Prix muss man
endgültig fürchten, sie in Sydney nicht im Starterfeld zu sehen, denn
nur zwei ukrainische Gymnastinnen dürfen starten. Platz 11 im Mehrkampf
her oder hin: Das Problem besteht darin, dass die beiden Ukrainerinnen
Tamara Jerofejewa und Anna Bessonowa (5. und 6. des Mehrkampfes) dem
gültigen Reglement mehr entsprechen als Jelena Witritschenko mit ihrer
künstlerischen Ausstrahlung. Und nur darauf werden sich die
entscheidenden Damen berufen. Was es für ein Verlust wäre, wenn die
überaus populäre Jelena als Identifikationsfigur für die RSG - denn
nichts weniger ist sie für alle, die die Sportart von außen betrachten -
bei Olympia nicht dabei wäre, darüber machen sich offensichtlich leider
auch nur Außenstehende Gedanken...
Grand Prix okay - in Richtung
Olympia Stabilität, Stabilität, Stabilität... Das wird sich
Edita Schaufler sagen, die mit ihrem 12. Mehrkampfplatz
natürlich gar nicht zufrieden war - aber ein Gerätverlust (Ball) ist
eben in so einem Feld nicht mehr zu kompensieren. Außerdem: Bitte nicht
vergessen, dass es Editas 3. (!) Wettkampf nach der langen
Verletzungspause war, und sie bei ihrem zweiten Auftritt gemeinsam mit Lena
Asmus (in Moskau 13. des Mehrkampfes) Bronze bei den
Europameisterschaften geholt hatte. Also: Alles Gute für die weitere
Olympiavorbereitung den Beiden vom TV Wattenscheid.
Sie werden, wie die gesamte Weltspitze,
vom 18. bis 20. August in Thessaloniki (GRE) bei einem
internationalen Turnier starten, das ein Ersatz für das abgesagte
Weltcup-Turnier von Bochum (GER) ist und die letzte Probe für die
Olympischen Spiele sein wird.
Die "Angebetete" ist ein richtiger Promi:
Amina Zaripowa, mehrfache Weltmeisterin vergangener Jahre,
begeisterte bei der Show des Grand Prix. Die
25jährige ist ihrer Sportart treu geblieben und arbeitet als Trainerin im
Team von Irina Winer
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Alina orientalisch:
Außergewöhnlich auch in der
Show
Teamgefährtin mit Olympia-Ambitionen: Julia Barsukowa gewann mit Band
Kesse Show und temperamentvoll wie gewohnt:
Die "ewige Zweite"
Julia Raskina aus Weißrussland
Wieder vorn dabei. Edita Schaufler
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