und gaben sie bis zum Ende nicht mehr
ab, auch wenn sie am letzten Gerät Reck noch kleine Konzentrationsmängel zeigten, reichte der Vorsprung sicher aus. Leonid
Arkajew in der Pressekonferenz: "Meine Jungen waren hier
übernervös, haben sich dann aber hervorragend gesteigert! Dieser
Wettkampf hat gezeigt, dass das europäische Männerturnen einen sehr
hohen Standart hat!"
...die
Sensation: Silber für die Schweiz!
Einen
wahrhaften Höhenflug vollführten die Schweizer Riege. Ihr
bester Turner Niki Boeschenstein sagte danach: "Wir haben von
Anfang an keine Fehler gemacht und es war ein traumhaftes Gefühl, als
wir merkten, dass der Start gut war. Das Schweizer Team turnte von allen
Mannschaften das stabilste Programm, was bei dem EM-Modus 3/3 (ohne
Streichwert) von wahrhaft "silberner" Bedeutung war. Der
Schweizer Trainer Bernhard Fluck sagte: " Überwältigend! Erstmals
als verantwortlicher Juniorentrainer dabei zu sein, un dann gleich
Silber... aber ich muss sagen, der Teamgeist meiner Mannschaft hat zu
diesem Erfolg geführt"!
Dieses Abschneiden hatten die Schweizer Jungen übrigens bereits mit
ihrem Sieg beim traditionellen Vierländerkampf in Schottland wenige
Wochen vor dieser JEM gegen Frankreich, Deutschland und Großbritannien
angedeutet.)
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... noch (fast) noch besser als vor zwei Jahren: Wieder Bronze für
Deutschland!
Auch Deutschlands Junioren-Riege starte am
Pauschenpferd fehlerlos, der Berlner René Piephardt als
Bester sicherte sich mit einer 9,3 gleich die Finalteilnahme an diesem
Gerät.
An den Ringen
wurde generell am härtesten gewertet. Robert Weber begann da zunächst
mit schwachen 7,837 Punkten, danach folgten stabilere Übungen von
Piephardt und Fabian Hambüchen, allerdings fanden sich die Deutschen
erst einmal auf Rang 7 wieder...!
Jetzt wussten
die Jungen: Sie mussten powern! Das gelang auch René
Piephardt am Sprung sehr gut, auch wenn sein Tsukahara gestreckt mit
ganzer Drehung nur einen Ausgangswert von 9,3 hatte. Mathias Fahrig
steuerte dann mit dem gleichen Sprung die gar erste Neunerwertung bei
(9,087). Dann aber kam Fabian Hambüchen irgendwie beim Absprung schief
vom Brett ab, erwischte den Stütz nicht richtig - und statt des
geplanten Rondatsprungs mit Doppeldrehung (AW 9,7) schaffte er nur eine
Schraube, der Ausgangswert diese Sprunges betrug nur 8,7, somit gingen
empfindliche 7,775 ins Mannschaftsprotokoll ein... Platz fünf und von
einer Medaille noch ziemlich entfernt Dass sich die Jungen hier nicht
hängen ließen, war bemerkenswert.
Anmerkung:
Glück gehabt!!
Irgendwie drohte den deutschen Junioren am Sprunggerät gar der
fatale Absturz auf Rang 13, denn beim Sprung von
Hambüchen hatte man nur den Stütz einer Hand auf dem
Gerät gesehen. Einarmiger Stütz aber ist lt. Reglement
verboten und müsste mit 0 Punkten bewertet werden. Da man sich
aber im Kampfgericht darüber nicht so recht einig war, der
Wettkampf inzwischen weiterlief, die Siegerehrung schon
stattgefunden hatte..... war da letztendlich nichts mehr zu
kippen... Glück gehabt!!!! |
Na endlich:
Barren wurde das Supergerät der Deutschen, obwohl es für
alle das schwierigste Gerät ist. Hier holten sie das beste
Geräteresultat heraus.
René Piephardt brachte mit seiner Übung als Starturner die nötige
Ruhe ins Team: 8,937 (AW 9,3).
Fabian Hambüchen steigerte auf 9,087 (AW 9,4) und der Titelverteidiger
Waldemar Eichorn setzte mit seinem Vortrag (AW 9,7) noch eins drauf:
9,275. Das bedeutete zu diesem Zeitpunkt bereits Rang vier und Bronze in
Sicht...!

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<< Am Reck erwies
sich René Piephardt als glänzender Startturner: 9,075 (AW
9,5) und sicherte sich auch hier die Finalteilnahme.
Waldi Eichorn bekam
8,95 (AW 9,3), aber dann erwischte es Fabian Hambüchen bei seinem
gestreckten Jägersalto mit Drehung - er verfehlte die Stange um eine
Winzigkeit - Flugteil weg -0,2; Bonifikation weg - 0,2 und statt eines
Ausgangswertes von geplanten 9,6 wurden maximal nur 9,2 anerkannt, dann
noch der Sturz und am Ende 8,325 Punkte.
Aber andere Mannschaften kamen
eben auch nicht ungeschoren über die Geräte und somit bedeutete dies
Reckresultat doch den dritten Platz - vor dem letzten Gerät Boden.
<< René
Piephardt - als bester Deutscher auf Rang zwei der
Einzelwertung und nicht ohne Hoffnungen auf eine
Mehrkampfmedaille am Samstag, und e steht auch im Reckfinale am
Sonntag! |
Jetzt galt es am
Boden einen ca. halben Punkt Vorsprung abzusichern!
Wieder begann René Piephardt mit einer sicheren Übung (AW 9,3):
8,737.
Mathias Fahrig, gut und sicher (AW 9,6): 8,875 Punkte, Steigerung.
Fabian Hambüchen turnte seine erste Reihe ein wenig erleichtert (AW 9,5
statt 9,8), sicherte damit die viel bejubelte Bronzemedaille ab und
schaffte mit 9,115 Punkten gar noch den Sprung ins Bodenfinale, und
erreichte als 12. auch das Mehrkampffinale.
Bronze und 7
Finalplatzierungen - deutsche Juniorenleistungen, die doch wieder ein
wenig auf die Zukunft des Männerturnens hierzulande hoffen lassen!
René Piephardt:
"Es hat leider nicht alles geklappt, aber wir haben extrem
gekämpft und am Ende hat es mit Bronze doch noch geklappt."
Auf eine Zwischenfrage bei der Pressekonferenz, ob die Deutschen ohne Fehler denn Gold holen wollten, antwortete Piephardt sehr geschickt:
"Gold...? In erster Linie wollten wir hier unsere eigene
Leistungsvermögen bestätigen ...das war die Hauptsache!"
Deutschlands Auswahltrainer Andreas Hirsch betonte
die kämpferische Leistung seiner Truppe und betonte, dass sehr
junge Alter seiner Athleten, denn sowohl Waldemar Eichorn als auch
Fabian Hambüchen können auch in zwei Jahren noch einmal im
Juniorenbereich starten.
Bericht: Eckhard Herholz
nach Informationen von Jens Milbradt
Fotos: Massimo Cogliati (ITA)
>> 26.
EUROPAMEISTERSCHAFTEN 2004, Ljubljana
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