19. Dezember 2012  
Jesewitz/ Leipzig  
Artistic Gymnastics

KONDOLENZEN (I) zum Tode des Turn-Olympiasieger Klaus Köste

Fassungslos und mit großer Bestürzung nahm die deutsche Turnfamilie die Mitteilung zur Kenntnis, dass der Leipziger Turn-Olympiasieger von 1972 (München, Sprung), zweimalige Reck-Europameister und 34-fache Deutsche Rekordmeister Klaus KÖSTE in seinem Heimatort Jesewitz im Norden Leipzigs völlig überraschend nach Herzversagen am Freitag, den 14. Dezember verstorben ist.
Eine Welle von Beileidsbekundungen erreichte auch unsere GYMmedia-Agentur.
Auf Vorschlag der Akademischen Turn-Riege zu Leipzig, der Klaus KÖSTE bis zuletzt angehörte, und unter Zustimmung sowie zur Entlastung seiner Familie, haben wir eine KONDOLENZSEITE eingerichtet, auf der wir gern Ihre Kondolenz einfügen würden.
(Der Familie Köste stellen wir natürlich alle Zusendungen in gedruckter Form zur Verfügung, auch wenn wir nicht alle Beileidsbekundungen öffentlich darstellen können.)
  ++ Redaktion GYMmedia INTERNATIONAL)

... weitere K O N D O L E N Z E N
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* Siegfried FÜLLE:

... noch immer kann ich die schreckliche Nachricht kaum glauben - schrecklich, wenn man Freunde verliert.
Mit Klaus Köste war ich sehr eng zusammen. Erst in der gemeinsamen Trainingsgruppe an der DHfK in Leipzig, dann als Sportler in Auswahlmannschaften bei Olympia, EM, WM, später als sein Trainer in der Vorbereitung auf Großereignisse.

Ein paar Jahre älter als er, schrieb Klaus mir zu einem meiner letzten Geburtstage eine folgende Karte:

... meinem langjährigen Freund und
    Trainingskameraden Klaus KÖSTE:

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In Frankfurt von Deinen Eltern behütet und zum Turnen erzogen,
in Leipzig von Deiner Familie geliebt, von Trainern und Turnfreunden zum Olympiasieger geformt und begleitet,
hast Du ein Leben lang für das Turnen gewirkt.
So wirst Du in meiner und vieler anderer Turner verehrender Erinnerung bleiben!

* Dein Turnfreund Matthias BREHME
   - Vize-Europameister (Pauschenpferd)
   - vierfacher Bronzemedaillengwinner bei Olympia ('68, '72)
   - mehrfacher Deutscher Turnmeister

... ein erschütterter Eberhard Gienger!
"Kennengelernt haben wir uns bei Wettkämpfen in einer Zeit, als noch kalter Krieg zwischen den Blöcken herrschte. Schon da war Klaus für sich eine wohltuende Persönlichkeit, die nicht die Distanz pflegte, sondern die Unterhaltung suchte, auch wenn sich damals Diskussionen um politische Fragen ausschlossen. Zur Wende gingen wir ohne Zögern aufeinander zu, nachdem wir Turner uns als erster Sportverband wiedervereint hatten und ich mit Klaus Köste per Fallschirm live in einer Fernsehsendung symbolisch in die Deutsche Turn-Einheit gesprungen waren. Dann taten wir uns sogar geschäftlich zusammen und gründeten gemeinsam die "Turnshow Leipzig" unter seiner Leitung. Hier lernte ich ihn auch als geradlinigen Geschäftspartner kennen, selbst zu Zeiten, als es schwieriger wurde ...!
Die Art und Weise seines Auftretens - immer positiv denkend und optimistisch - imponierten mir sehr! Grundsätzlich ist mir dabei egal, welche andere politische Überzeugung jemand hat, wenn der Mensch dahinter von geradlinigem , ehrlichen Charakter ist. Erstrangig zählt für mich der Mensch.
Seiner Frau Sabine, seinen Kindern Tanja, Michael und Matthias, wünsche ich die gleiche Stärke, wie Klaus Köste sie hatte. Ich bin mir gewiss, die ganze deutsche und internationale Turnfamilie steht ihr bei der Bewältigung der Trauer zur Seite!"

* Eberhard GIENGER
  - Mitglied des Bundestages
  - Ex-Turn-Weltmeiter, Olympia-Dritter, 3-facher Europameister (- am Reck 1973 gemeinsam mit Klaus Köste)
  - 34-facher Deutscher Turnmeister (- und Rekordhalter, mit Klaus Köste gemeinsam!)
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... aus der ehemals berühmten Leipziger Turnschule...:
Erika ZUCHOLD:
"Betroffen und tief erschüttert war ich, als mir mein Mann die traurige Botschaft überbrachte ... noch immer begreife ich nicht, dass Klaus von uns gegangen ist. Erst kürzlich habe ich ihn noch beim 13. Internationalen Pokal in der Leipziger Sporthalle Brüderstraße als launigen Moderator erlebt und mit ihm gesprochen. Ich kenne Klaus, seitdem ich meine sportliche Laufbahn als 12-jähriges Mädchen begonnen habe. Wir haben zusammen geturnt, gekämpft, Wettkämpfe bestritten, sind durch Höhen und Tiefen gegangen und haben Rückschläge wieder aufgeholt.

** Mit großer Betroffenheit mussten wir erfahren, dass unser lieber, langjähriger Sportsfreund, Olympiasieger 1972 im Turnen, Klaus Köste von uns gegangen ist. Wir können dies nicht in Worte fassen und sind unendlich traurig. Es ist auch für uns sehr schmerzhaft einen so wunderbaren, bescheidenen und liebenswürdigen Sportkameraden, wie Klaus es war, so plötzlich zu verlieren. Er hatte noch so viel vor und war noch so begeisterungsfähig. Die höchste Anerkennung zollte er uns mit seiner tollen Moderation noch vor einer Woche in Schwarzenberg und bereicherte unser Programm. Es fällt uns schwer in diesen schmerzlichen Stunden die passenden Worte zu finden, um seine große Persönlichkeit zu umschreiben. Klaus war und ist für uns ein Vorbild in jeder Lebenslage. Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie in diesen schweren Stunden. Danke Klaus, dass wir Dich hatten!
* Regine SCHREIER, SAV Schwarzenberg
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** Ich habe Klaus Köste in meiner damaligen Funktion als Pressesprecher des Deutschen Turner-Bundes Anfang der 90 er Jahre kennen lernen dürfen. Vom ersten Zusammentreffen an - ich meine es war 1992 in Freyburg an der Unstrut - war ich von seinem liebenswürdigen und humanen "Mensch-Sein" beeindruckt.
Er hat nach der Wende die Bitternis erfahren müssen, wie ein gewissenloser, selbstgefälliger Journalismus Menschen ver- und beurteilt, ohne dem Betroffenen die Chance zu geben, die Komplexität der Gemengenlage erläutern zu können. Wir haben viele Telefonate geführt, in denen er seine Betroffenheit zum Ausdruck gebracht hat. Aber - das war wiederum beeindruckend - er wollte sich von diesen Anfeindungen nicht niederdrücken lassen und wurde kein verbitterter Mensch.
Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Seele von Klaus nicht im Nichts enden wird, sondern, wie es der hl. Augustinus einmal beschrieben hat, "zu der Quelle kommen wird, von der uns jetzt nur der Tau benetzt."

Wolfgang Staiger, ehemaliger Pressechef DTB
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* Die traurige Meldung erreichte uns am Samstag kurz vor Beginn einer Trainertagung in Oberhof, wo wir mit den Spitzentrainern des Männerturnens um Cheftrainer Andreas Hirsch das Olympiajahr 2012 auszuwerten gedachten. In tiefer Betroffenheit legten wir zur Beginn der Konferenz eine Schweigeminute ein, waren doch die meisten selbst in ihren zuvor sportlichen dann beruflichen Trainerkarrieren aufs Engste mit Klaus KÖSTE im Kontakt gewesen. Er war ein großer Olympionike, den auch ich nach der politischen Wende näher kennenlernen durfte. Immer habe ich bedauert, dass den DDR-Turn-Olympiasieger nach den politischen Veränderungen nicht jene volle Wertschätzung zuteil wurde, die ihren oft hart erarbeiteten Leistungen angemessen wären. Der Deutsche Turner-Bund wird das Andenken des großen deutschen Olympiasiegers in ehrenvollem Gedenken bewahren!
Wolfgang WILLAM, Sportdirektor des DTB
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" Als Turner der Folgegeneration des Klaus Köste hat er als Olympiasieger 1972 schon mein Leben beeinflusst, da war ich 14 Jahre alt und gewann Spartakiademedaillen. Was war das für eine elegante Erscheinung, mit seiner Fußhaltung, seiner Technik...! Später beeindruckte mich der Klaus als Freund und als Kenner der Materie. In erster Line waren es jedoch seine Bodenhaftung, seine unvergleichliche Fähigkeit sich mit Jedermann auf Augenhöhe zu unterhalten. Der warmherzige Mensch, der fehlt uns nun sehr...!"
Andreas HIRSCH, Cheftrainer Männerturnen, DTB
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* Klaus Köste war schon irgendwie das Vorbild meiner Jugend, später dann der sportliche Gegner in fairer sportlicher Auseinandersetzung im Sport. Sein unvermittelter Tod macht mich nun sehr betroffen!
Vor mir war er ja in der DDR der erfolgreichere Athlet. Mir hat sehr imponiert, wie das Leipziger Duo -  mit dem Ex-Turner, und späterem Trainer Siegfried Fülle und seinem Ex-Kumpel und dann Schützling  - Teambildung betrieben haben. Die zogen zwar auf viel höherem Niveau durch, aber auch mit einem Höchstmaß an Menschlichkeit im Trainer-Athletenverhältnis. Dass gelang uns damals in Potsdam nicht so.
 Ich habe zunächst immer in dem Köste erstrangig den zu schlagenden Gegner gesehen ... falsch! Die waren viel cleverer als ich, zogen ihr Ding durch. Erst als ich mich davon befreite und mich auf eigene Stärken besann, lief es besser.
Mit Klaus Köste führte ich zwar auch so manchen Disput, aber was das Bleibende ist, ist die Vorbildrolle in meiner Jugendzeit, und seine Eigenschaften als Mensch und unermüdlicher Kämpfer für die Turnerei.
Er bleibt ein großer Athlet des deutschen Turnens!

Wolfgang THÜNE, Vize-Weltmeister Reck (1974)
- Olympia- und EM-Dritter, mehrfacher Deutscher Meister (DDR / BRD)
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* Ich hatte das Privileg, Klaus Köste kurz nach der Wende kennen zu lernen. Ich bin einer der drei Engländer, der zusammen mit Stewart Matthews und Paul Luxon und mit unseren sechs Weltmeistertiteln im Trampolinturnen viele gemeinsame Schauturnen mit Klaus und seiner Truppe genossen haben.
Klaus und seine Frau waren außerdem bei unserer Hochzeit in Leipzig dabei. Sein Tod reißt eine Lücke, die nicht so schnell zu füllen sein wird. Er war zusätzlich zu seinen sportlichen Erfolgen eine großartige Persönlichkeit. Wir werden ihn sehr ermissen.

* David PITTAWAY, Trampolinweltmeister, Großbritannien
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** Wieder ist ein ganz Großer des Turnsports gestorben!
Als Kinder haben wir zu ihm aufgesehen und die Anerkennung für seine sportliche Leistung und auch er als Mensch werden mir stets in Erinnerung bleiben. Den Angehörigen mein herzliches Beileid

Michael STEINBERG
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** Auf der Autofahrt nach Berlin erreichte mich am Samstag die schreckliche Nachricht vom unerwarteten Tod meines sportlichen Vorbildes Klaus Köste. Gemeinsam in einer Trainingsgruppe unter Jochen Nonast beim SC DHFK Leipzig lernte ich Klaus als guten Freund und Kumpel schätzen. Wir haben als Leipziger zusammen mit Matthias Brehme und Siegfried Fülle uns auf die Olympischen Spiele in München 1972 vorbereitet. Persönlich hat er mich und meine Frau Steffi als Trauzeuge in einen neun Lebensabschnitt begleitet. Ich bin sehr traurig, in ihm einen Freund so früh und unerwartet zu verlieren. Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden auch bei seiner Familie, vor allem seiner Frau Sabine. Ich werde Klaus stets in guter Erinnerung behalten.
* Achim RÜHLE, Ex-Nationalmannschaftsturner (DDR)
  - ehemals SC DHfK Leipzig
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Zum Leipziger Schauturnen noch, letzte Woche, hatte mir Gattin Sabine das Buch "Sportler über H.F. Oertel - Nennen Sie ihre Söhne Waldemar" mitgebracht, in das Klaus im Krankenhaus noch eine Widmung (das tat er immer bei seinen Buchgeschenken an mich) geschrieben hatte, die ich zitieren möchte:
"Ein Freund ist einer,
der alles von dir weiß und dich trotzdem liebt.
Liebe Karin, lieber Walter In diesem Büchlein wird so viel von Freundschaft, Zuneigung, Achtung voreinander geschrieben, dass es viel Freude macht, diese Seiten immer mal wieder durch zu lesen. Dabei wünschen wir Euch viel Spaß.

Eure nun fast ältesten Freunde Klaus & Bine Köste, Dez 2012
... nun soll er plötzlich nicht mehr sein? Fassungslos!"


* Walther BERNASCH & Familie, Leipzig
... im Namen auch vieler Mitglieder der TuG