Rudi Kratochwille |
Jörg Niebuhr: |
Jörg Niebuhr über seinen Nachfolger:
„Meines Erachtens ist Rudi Kratochwille die Idealbesetzung für diesen Posten. Er hat bereits 11 Jahre in Niedersachsen als Landestrainer im Kunstturnen gearbeitet, war viele Jahre als internationaler Kampfrichter im Einsatz und in den letzten 15 Jahren als Verantwortlicher für den Leistungssport beim Landessportbund Niedersachsen tätig. Damit hat er sowohl das fachliche Know-How als auch Erfahrung auf allen Gebieten rund ums Turnen und auch seine zahlreichen Kontakte werden ihm bei seinen zukünftigen Aufgaben sicherlich hilfreich sein. Nachdem er beruflich nun in den Ruhestand (Anm. d. Red.: genau genommen in die Freistellungsphase der Vorruhestandsregelung) geht, hat er nun die Zeit, sich wieder mehr dem Kunstturnen in Niedersachsen zu widmen. Und wir sind froh, ihn für dieses Amt gewonnen zu haben“
Rudi Kratochwille - höchste Turnkompetenz
In Turnerkreisen ist „Rudi“ für alle, die schon länger dabei sind, ebenfalls kein Unbekannter.:
Von 1969 bis 1978 arbeitete er als Sportlehrer beim TK Hannover im Kunstturnen und war einer der entscheidenden Initiatoren des erfolgreichen Bundesligateams.
Von 1977 bis 1980 war er als Sportlehrer an der Hannoveraner Leibnitz-Schule angestellt und agierte danach bis 1991 als Landestrainer des LSB Niedersachsens bzw. des NTB.
Kratochwille's Ex-Schützling Andreas AGUILAR, 1988, ein Jahr vor seinem WM-Titel |
Rudi Kratochwille gilt als der "Entdecker" des späteren Ringe-Weltmeisters Andreas Aguilar (WM Stuttgart, 1989), den er dann mit 16 Jahren an den leider viel zu früh verstorbenen Uli Ott übergab.
Ehrenamtlich engagierte er sich 1976 bis 1986 als Landeskunstturnwart, war danach bis 1991 Bundes-Jugendfachwart und damit zuständig für die Jugendnationalmannschaften und nochmals in Niedersachsen von 1993 bis 1996 Landeskunstturnwart - und dies trotz seines sportartenübergreifenden Amtes als Leistungssportreferent beim niedersächsischen LSB seit 1991.
Bereits in den 80er-Jahren hatte er mit dem Internationalen Messe-Cup in Hannover den ersten Wettkampf kreiert, bei dem Turner, Turnerinnen und Gymnastinnen gemeinsam ein Team bildeten und der auch Mitte der 90er Jahre im damaligen Fernseh-Vertrag mit dem Deutschen Sportfernsehen eine großflächige und attraktive TV-Live-Präsenz erfuhr.
GYMmedia befragte Rudi Kratochwille nach den Intensionen als neuer NTT-Präsident:
GYMmedia: - "Herr Kratochwille, was waren Ihre Überlegungen, die zur Übernahme dieses Amtes führte?
R. Kratochwille: - "Zunächst habe ich noch immer Lust auf Turnen!
Und zum zweiten: Wir haben hier in Niedersachsen durch die engagierte Arbeit meiner NTT-Kollegen ein paar hoffnungsvolle Talente und Eigengewächse, wie Max Wittenberg-Voges, Andreas Toba und einige andere sowie das Nationalmannschaftsmitglied Robert Weber, die wir weiter in Richtung nationale und internationale Spitze entwickeln wollen. Das reizt mich schon. Wie schon mal in den 80er Jahren, als um die Japtok, Aguilar und Co. ein gutes spitzensportliches Umfeld bestand, gilt es jetzt, die neue NTT-Struktur weiter zu entwickeln. Da möchte ich gern mithelfen."
GYMmedia: - "Welche Prioritäten setzen Sie dabei?"
R. Kratochwille: - "Durch meine bisherige Funktion als Leistungssportreferent habe ich nicht nur große Erfahrungen, sondern auch gute Verbindungen, die ich nun weiter für das Kunstturnen einsetzen möchte. Ich denke da besonders an die Medien, die wieder stärker auf das Kunstturnen im Lande aufmerksam gemacht werden müssen. Hier sollten wir uns aber als Sportart vor allem selbst mit unseren Wettkämpfen besser präsentieren. Da sind neue Konzepte nötig, nur dann kommt man auch wieder an Sponsoren ran.
So hat es 1996 z.B. zum letzten Mal eine Deutsche Meisterschaft in Hannover gegeben....
Und auch auf dem Gebiet der Gestaltung und Präsentation unserer Bundesliga-Events möchte ich Veränderungen initiieren. Ich freue mich auf die bevorstehenden Aufgaben!"
Mit Rudi Kratochwille sprach Eckhard Herholz, GYMmedia
(c) gymmedia