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vor der letzten und entscheidenden Gruppe
.... war nach dem 3. Durchgang sowohl Griechenland als auch die
Schweiz an Deutschland vorbei gezogen. Es führten weiter Rumänien vor
Spanien ... Deutschland momentan auf Rang 5 -
die besten 8 Nationen der letzten EM starteten jedoch ab 19.00 Uhr in der
Europahalle zu Amsterdam:
1.
ROM 112,772 2. ESP 107,497 3. GRE 103,296
4. SUI 102,584 5. GER 102,386; 6. CZE 102,135;
7. BEL 101,784......>> Team-Resultate
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nach der 1. GRUPPE:
Rumänien führt - Spanien mit Steigerung - Deutschland
enttäuschend!
Ungewöhnlich, diese erste Startgruppe für Rumänien, aber ohne
Teilnahme zur letzten EM in Patras 2002 wurden sie reglementsgerecht in
diese Vormittagsgruppe gemeinsam mit den Spanierinnen (- ebenfalls nicht
in Patras dabei), mit Finnland und Deutschland gesetzt.
Von Anfang an trat da ein möglicher Top-Aspirant auf den Titel auf:
Gestartet am Stufenbarren, machten sie in Folge kaum einen größeren
Fehler und erreichten mit 112,772 Punkten auch ein Top-Resultat. Dabei
beeindruckte besonders Catalina Ponor am
Balken mit 10er-Ausgangswert und der bisherigen Höchstnote von 9,700
Punkten und war auch Beste am Boden (10,0) mit 9,662. Einzig Daniela
Safronie aber machte einen vollen Mehrkampf und steht auch
momentan an der Spitze mit 37,524 Punkte.
Moreno - Pech am
Boden
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Spanien startete unglücklich am Balken - keine Wertung
über 8,900 Punkte und 3,4 Punkte schlechter als das
dominierende Spitzenteam Rumänien (28,824), das hier den
Höchstwert setzte.
Trotz einer Ex-Weltmeisterin Elena
Gomez am Boden (10,0 AW und 9,562) blieben sie hier
ebenfalls unter ihren Möglichkeiten:
<< Patricia Moreno -
zwar elegant und ausdrucksstark - fasste aber beim Doppelsalto
gebückt nach 2 Temposalti auf und landete ihre 2 1/2-Schraube
am Ende im Sitz und erhielt nur 8,087 Punkte.
Zu diesem Zeitpunkt lagen sie gar noch hinter Deutschland auf
Rang drei.
Danach allerdings fingen sie sich:
Sprung endete mit 27,312 wieder im Erwartungsbereich (Rang 2)
und das beste Resultat erreichten sie am Stufenbarren mit 28,187
Punkten wo Sara Moro mit
9,375 begann und Elena Gomez
und Tania Gener je 9,400
Punkte hinzufügen konnten. |
Den
denkbar schlechtesten Start jedoch hatte Deutschland am Morgen....
Als
Allererste der Konkurrenz stand die Kölnerin Daria
Bijak vor dem Sprunggerät. Schon rein optisch machte
sie auf den Betrachter nicht den Eindruck eines
Top-Trainingszustandes. Prompt landete ihr Überschlag, Salto vw.
gestreckt mit viel zuwenig Drehimpuls aus dem Stütz heraus und
dadurch fehlender Breitenachsendrehung steifbeinig im Sitz und
führte zu einer äußerst schmerzhaften Überstreckung in den
Kniegelenken - das frühe Aus für sie im Wettbewerb, wo
sie eigentlich noch am Balken eingeplant war. |
Daria Bijak: Gute
Besserung...!
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Lisa
Brüggemanns erster
Rondatsprung-1/2-Drehung-Überschlag mit
1/2-Dr und Salto rw. gestreckt (9.8) brachte 9,175 Punkte fürs
Teamresultat. Ihr zweiter Versuch (Überschlag, Salto, 1/2 Dr.) war
weder schwierig noch ausgiebig genug, und ließ kaum Abdruck im Stütz
erkennen.
Yvonne Musik steigerte sich dann mit
"Luconi" (9,7) 9,287, und Deutschland lag
überraschend nach dem ersten Gerät vor den Spanierinnen ...siehe oben.
Zu diesem Zeitpunkt wusste Yvonne noch nicht, was ihre Sprungwertung am
Ende wert war....
Musik, Gunne:
Nervosität im Team....
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Am
Stufenbarren begann Yvonne Musik mit Handstand, dann
Felge mit Wechsel zum oberen Holm... turnte den Gienger-Salto
verhalten und auf Sicherheit... stand nach 2 Riesenfelgen ihren
Salto-gehockt mit 1/2-Dr. gut, mit nur 1 kleinen Schritt rw. -
gute Startübung (9,8) - und erhielt 9,00 Punkte.
EM-Neuling Heike Gunne
starte mit guten Handstanddrehungen, dann fehlte allerdings der
Giengersalto .... und sie endete mit ihrem Tsukahara- gehockt - die 9,4 Ausgangswert brachten
so aber nur 8,350 Punkte. |
Lisa
Brüggemann erreichte beim ersten Sprung nicht die
Handstandphase am unteren Holm, dann aber kam der Jägersalto gut, kam
mit durchgängigen Spannungsproblemen aber bis zum Abgang Tsukahara geh.
durch und zum Stand - und erhielt für 9,9 AW am Ende 9,15 Punkte.
Trotzdem ist besonders an diesem Gerät der große Abstand des deutschen
Frauenturnens aus technischer Sicht und aus Sicht der konditionellen und
koordinativen Möglichkeiten am allerdeutlichsten!
Soweit so gut.
Was dann folgte war ein ziemliches Desaster und kann nicht mehr mit dem
Verletzungschock vom ersten Gerät erklärt werden:
Am Balken stieg Heike
Gunne nach technisch schlechtem gymnastischen Spreizsprung
mit ganzer Drehung ab, musste ihren Hocksalto vw. korrigieren und
erhielt für eine inhaltlich magere Übung (9,0) nur 7,812 Punkte.
Yvonne Musik starte mit Rondat,
Spreizsalto zwar sicher, vermied dann beim gleichen Sprung wie Heike
gerade noch den vorzeitigen Abstieg vom Gerät... dann aber, nach
einarmig gestützem Spreiz-Flick-Flack kam der Sturz in der Zweier-Kombi
beim Spreizsalto rw.. Den Hocksalto stand sie nur mit
Ruderbewegungen der Arme und bei AW 9,4 waren die 8,100 Punkte
absolut untermaßig!
Lisa Brüggemann - mit gleichem
Angang wie Yvonne- merkte man die Nervenbelastung ziemlich an. Sie
blieb zwar auf dem Gerät, aber ihrer Akrobatik und auch der Technik
ihrer Sprünge und Elemente fehlte es insgesamt an Reife, Höhe und
Ausgiebigkeit: 8,937 Punkte für 9,5 Ausgangswert und am Ende ein
Balkenresultat von 24,225 Punkten - gerade mal einen halben Punkt von
der finnischen Mannschaft entfernt - und weit weg von den enteilten
Spanierinnen.
Das war wohl nix!
Am Boden erwischte es die deutschen
Mädchen noch ärger. Mit 5 Übertreten der Mattenbegrenzung standen sie
den deutschen Juniorinnen am Vortag nicht nach (- vielleicht sollte man
zu Hause im Training auf 11x11m-Matten trainieren...).
Heike Gunne -
nach Doppelsalto gestr. außerhalb, (8,550) ... Yvonne
Musik zu Beginn nach Doppel-Twist ebenso, den sie fast
gestürzt hätte, dann nochmals draußen nach der Dreifachschraube mit
weitem Side-Step und am Ende der Übung bei der 2 1/2-Schraube... (9,4)
- 8,125.
Brüggemann -
vielleicht im Mehrkampffinale...?
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Lisa
Brüggemann begann zwar dynamisch mit einem sehr
hohen Doppeltwist gebückt - aber landete zum 5. Mal
draußen... ihre 2 1/2-Schraube, direkt verbunden mit Salto vw.
gestreckt gelang ihr nur sehr flach und die löbliche und
schwierige Absicht eines neuerlichen Doppeltwistes (gehockt) am
Ende der Übung landete im Sitz. Dadurch notierte man bei
Aberkennung der Schwierigkeiten nur einen erschreckenden
Ausgangswert von 9,0 Punkten und einen Endwert von 7,550, ihr
Mehrkampfresultat als beste deutsche Turnerin liegt bei 34,812, Yvonne
Musik erreichte 34,512. |
Am späten Abend nach
der Teamentscheidung konnte sich wenigstens Yvonne Musik über die nach
langer Zeit wieder erste Finalplatzierung (Sprung) freuen:
Am Sonntag steht nach 14 Jahren, seit Bärbel Wielgoß 1990 in Athen (4.
Balken), erstmals wieder eine deutsche Turnerin in einem
EM-Gerätefinale - ein schöner persönlicher Erfolg für Yvonne und
ihren Trainer Dieter Koch.
Zuvor stehen mit Lisa Brüggemann (15.) und Yvonne Musik (17.) zwei aus
dem deutschen Team in der Mehrkampfentscheidung am Samstag.
Erstes
Fazit:
Während man sich noch gern an die kämpferischen deutschen Teams der
Weltmeisterschaft von von Gent (2001) und von Anaheim (2003) erinnert,
wo die Turnerinnen nahezu ihre individuellen Leistungsoptima erreichten,
waren sie diesmal weit davon entfernt.
Zudem hatte man den Eindruck, dass all zuviel mehr gar nicht möglich
sei, denn es schienen nicht technische, sondern vielmehr akute
Leistungsvoraussetzungen zu sein, die fehlten.
Wenige Monate vor dem Großereignis Olympia kam man hier in Amsterdam zu
dem Schluss, dass das deutsche Frauenturnen noch weiter an den untersten
Rand des europäischen Mittelmasses zurückgefallen sei.
Eckhard Herholz
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