Ludwig Schweizer



  Das Labor gehört zum Institut für Sport- und Sportwissenschaft (IfSS) der Universität Freiburg. Seit mehr als 15 Jahren werden am Turngeräte-Prüflabor GYMLAB des IfSS Turngeräte auf Sicherheit und Funktionalität überprüft, bevor sie bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften zum Einsatz kommen. Unter der Leitung von Ludwig Schweizer werden Prüfverfahren entwickelt und durchgeführt, ohne die die Sportgeräte nicht für den Einsatz zugelassen werden.
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Geräteprüfung Sprungtisch
Bei der Entwicklung der Normvorschriften standen vor allem Sicherheitsüberlegungen für die Aktiven im Vordergrund
(v.a.: breitere Stützfläche für die Männer, längere Stützfläche für die Frauen, besserer Aufprallschutz, ergonomischere Gestaltung der Stützfläche usw.).
Das Ermöglichen von spektakuläreren Sprüngen durch katapultartige Abdruckunterstützung war  n i c h t  der Grund für die Einführung der Sprungtische. Im Übrigen zeigten auch Vorversuche mit Prototypen in verschiedenen Leistungszentren recht einheitlich, dass Aktive eine ausgedehnte, zeitliche Verzögerung der Energierückgabe an den Abdruckstellen durch extreme Verformungswege nicht wünschen.

Die Normprüfung für die FIG umfasst erstens die Einhaltung der vorgeschriebenen Oberflächenprofile im Längs- und Querschnitt. Keine der in den letzten Jahren entwickelten Prototypen war in dieser Beziehung nach Meinung der FIG-Experten optimal. Das von den FIG-Gremien beschlossene, jetzt gültige Oberflächenprofil zwang alle Hersteller zu teilweise erheblichen Änderungen. Des weiteren wird die Stützfläche mit einem geeigneten Prüfgerät hinsichtlich der funktionellen Eigenschaften (Elastizität und Härte) geprüft: Die Stützfläche muss dämpfend wirken, um die Schulter und Handgelenke zu schonen. Die Energierückgabe muss möglichst gleichartig an den möglichen Abdruckstellen auf dem Tischkörper gewährleistet sein. Die Zulassung eines Sprungtisches für Wettkämpfe der FIG ist nur dann möglich, wenn sowohl das Oberflächenprofil als auch die Messergebnisse aus den funktionellen Eigenschaftsprüfungen innerhalb vorgegebener Toleranzen liegen.   Ludwig Schweizer

Turngeräteprüflabor GYMLAB - Gymnastic Equipment Test Laboratory
Das Labor war weltweit die erste Einrichtung dieser Art und arbeitet mit dem internationalen Turnerbund (FIG), dem Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN) und der Europäischen Normungskommission (CEN) zusammen.

Die Erfahrungen und Erkenntnisse von GYMLAB werden international beachtet und beeinflussen wesentlich die Entwicklung von neuen Turn- und Sportgeräten. Mit Hilfe des Freiburger Labors wurden 1988 in Tokio und 1997 in Los Angeles zwei weitere Prüfinstitute für die FIG eingerichtet, die mit den selben Messgeräten ausgestattet wurden.

 

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