COMPETITION III: EVENT Finals MEN  / Männer

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High bar / Reck 

Nat SV pts. maras_HB_winner.jpg (15528 Byte)
Vlasios Maras
Vlasios Maras GRE 10 9,737
Rizzo, Philippe AUS 10 9,725
Alexander Beresch UKR 10 9,725
4 Igor Cassina ITA 10 9,550
5 Andrej Lipski UKR 10 9,525
Christoph Schaerer SUI 9,6 8,812
7 Jari Mönkkönen FIN 9,5 8,737
8 Iwan Iwankow BLR 8,7 7,300

Kommentar:
Wer nicht mehrere Flieger beherrscht, hat fast schon verloren. Der Kovacs-Salto, oftmals mit Schraube, gehört zu jeder Übung. Weitere Kombinationen aus Tkatchow-Konter und Gienger-Salto sind sowohl Höhepunkte als auch beliebte Punktelieferanten. Eine förmliche Renaissance erlebt der Jäger-Salto in Form des "Winklers", also mit ganzer Drehung. Ansonsten wird endlos gedreht vom "Endo" mit halber Schraube bis zum "Stalder" mit ganzer oder Riesenfelge mit zwei Schrauben. Ein anderer Abgang als ein Doppel-Doppel-Tsukahara scheint undenkbar. 
Bester in der Qualifikation war der Finne Jani Tanskanen mit 9,587 Punkten - aber sein Landsmann Jari Mönkkönen ersetzt ihn..
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Andrei Lipski (UKR): Der junge Ukrainer turnt solide, aber keineswegs brillant. Seine beiden Knüller sind Kovacs-Salti, einer davon mit Schraube. 9,525 Punkte (AW: 10)

Alexander Beresch (UKR): Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk geht Beresch zu Werke. Seine Kovacs-Salti, davon einer mit Schraube, sind ebenso auf den Punkt geturnt, wie er seine Stalder im Handstand dreht. Ein perfekter Doppel-Doppel-Tsukahara-Abgang in den sicheren Stand krönt diese gelungen Kür, die mit 9,725 Punkten (AW: 10) nicht zu hoch bewertet ist.

Iwan Iwankow (BLR): Fliegt gleich beim Kovacs gebückt an der Stange vorbei. Sein zweiter Anlauf endet mit dem selben Ergebnis (7,3 Punkte bei einem Ausgangswert von 8,7). Der dominierende Mann der Qualifikation und des Mannschaftsfinales wird vom Publikum mit großem Applaus verabschiedet.

Igor Cassina (ITA): Der Italiener bietet die perfekte Flugshow an mit zwei Kovacs-Salti mit Schraube, einer gestreckt, der andere gehockt. Weitere Flugelemente sind ein Kovacs-Salto und eine Woronin-Bücke. Setzt sich mit 9,55 Punkten (AW: 10) zunächst auf Platz zwei fest.

Philippe Rizzo (AUS): Ohne spektakuläre Elemente außer einem Winkler erhält der Nachrücker für den Koreaner Kim mit 9,725 Punkten (AW: 10) eine unverdient gute Note. Liegt gemeinsam mit Beresch auf Platz eins.

Vlasios Maras (GRE): Eine tolle Körperhaltung kennzeichnet die Kür des Griechen, der einen perfekten Pegan in seine Übung einbaut und mit 9,737 Punkten (AW: 10) in Führung geht - zweifelsfrei eine Überraschung und Bereicherung dieses Finals!

Jari Mönkkönen (FIN): Der Finne verkorkst seine Übung ziemlich, als er bei einer Riesenfelge in den Ell-Griff den Halt verliert und sich nur noch mit einer Hand an der Stange festhalten kann. 8,737 Punkte (AW: 9,5)

Christoph Schärer (SUI): Der Eidgenosse kann seine Medaillenträume begraben, als er beim Winkler die Reckstange verpasst und auf die Matte knallt. Auf einen zweiten Versuch hat er anscheinend keine Lust und gibt sich mit 8,812 Punkten (AW: 9,8) zufrieden.

Der Sieg des Griechen Maras ist eine kleine Sensation - im Vorjahr in Bremen stand er noch im Juniorenbereich (Bronze im Mehrkampf, Vierter am Reck) - beispielgebend für das deutsche Männerturnen, wo es offensichtlich nicht gelingt, mit Junioren sofort den Leistungssprung in den Seniorenbereich zu vollziehen!
Dass Beresch zu den weltbesten Reckturnern gehört, steht außer Frage, aber dass mit ihm Rizzo und nicht Cassina die Silbermedaille teilt, ist schon eine fragwürdige Überraschung.
(Sieht man einmal von der dominierenden Rolle des Ausnahmeathleten Andreas Wecker ab (Gold 1995, 
6. Platz 1991), so erreichten seit Ralf Büchners WM-Sieg vor 10 Jahren keine weiteren deutschen Reckturner jemals mehr ein WM-Finale am Königsgerät...!)

  (Report: Reinhard Linder;Eckhard Herholz;
Translations: Nora Schuler;
Fotos: Don Johnson;
Web editors: Eckhard Herholz/Sonja Schmeisser

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