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Mit
ziemlich gemischten Gefühlen hatte Nationaltrainer Rainer Hanschke
die Gerätefinals bei den Deutschen Schüler- und Jugendmeisterschaften
im Sportforum Chemnitz verfolgt:
„Bei einigen Turnern sind positive Ansätze zu erkennen. Aber
wir müssen noch schwer arbeiten,“ meinte er zu den Leistungen der 17-
und 18-Jährigen, die sich schon mal für höhere Aufgaben empfehlen
wollten. Einen guten Eindruck haben bei ihm aber vorwiegend die jüngeren
Jahrgänge hinterlassen, bei denen er „einige viel versprechende
Talente“ ausgemacht hat.
Alle
Geräte waren hart umstritten, mehrmals teilten sich zwei
Turner einen Platz auf dem Siegertreppchen. Wie erwartet waren Fabian
Hambüchen (13/14) und Waldemar Eichorn (15/16) die eifrigsten
Medaillensammler: Sechs bzw. 4 Titel waren ihre goldene Bilanz! Doch
auch sie mussten dem anstrengenden Wochenende Tribut zollen: Beide
wirkten nicht mehr so souverän wie am Samstag beim Mehrkampf, den sie
nach Belieben beherrscht hatten. „Da haben
sich schon Ermüdungserscheinungen bemerkbar gemacht,“
lautete der Kommentar von Jugendnationaltrainer Andreas
Hirsch. |
Stützwaage: Waldemar Eichorn
(TV Dillingen)
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Schmunzelnd fügte er hinzu: „So hat es auf Platz
eins auch Überraschungen gegeben, und das macht die Sache schließlich
insgesamt spannender.!“
Der
Kräfteverschleiß machte auch vor dem Mehrkampfsieger in der
Altersklasse 17/18, René Piephardt,
vom SC Berlin keinen Halt. Obwohl an allen Geräten für das Finale
qualifiziert, verzichtete er auf einen „dritten Sechskampf in drei
Tagen“ - trotzdem: Zwei Titel und zweimal Bronze sind eine stolze
Ausbeute! Auch wenn die Leistung der
Turner unter dem Strich stimmte, gibt das kleine Starterfeld bei den
"ältesten Jugendlichen" Grund zur Beunruhigung.
„Wir müssen uns schon überlegen, weshalb
wir so wenige Teilnehmer haben und weshalb so viele mit dem Turnen aufhören,“
fragte sich Hans Müller, Chef des
Veranstalters KTV Chemnitz, selbstkritisch. Eine Antwort aber konnte er
auch nicht geben.
Stolz darf Müller darauf sein, wie sein
Verein die Meisterschaften organisiert hatte. Bestens in Erinnerung sind
auch noch die 65.Deutschen Meisterschaften 1999, ebenfalls in Chemnitz.
Auch der Ausrichtung einer größeren internationalen Veranstaltungen
sei die KTV Chemnitz nun gewachsen.
Müller: „Wir sind dafür nun eine der ersten Adressen.!“
(R.Linder)
>>> Vereinsbilanz:
Die Medaillen gingen an
insgesamt 16 der 63 beteiligten Vereine.
- Herausragend erneut
die TSG Niedergirmes (Hessen), die allein 9 Goldmedaillen
durch die Brüder Hambüchen (Fabian 6, Christian 1) sowie durch
Rainer Gunne (2) holte.
- Der SC Berlin folgte
mit 4x Gold und holte dabei Medaillen in 3 Altersklassen (außer AK
12).
- Die 4 Goldmedaillen
der TV Dillingen gingen allein auf's Konto von
Junioren-Europameister Waldemar Eichorn.
- Auf Rang vier der
Vereinsbilanz kam der Gastgeber KTV Chemnitz mit 2x Reckgold in den
Altersklassen 13/14 und 15/16.
- Neben Berlin gelang es
nur noch der KTG Heidelberg ebenfalls in 3 Altersklassen Medaillen
zu erkämpfen, darunter die 2 goldenen in der AK 17/18.
.....ausführliche
Übersicht:
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