Das ist die Frage, die sich beim Trio
immer wieder stellt - denn erlaubt ist alles Trio Men, Trio Women, Mixed Trio - so
lauteten wahrscheinlich die Kategorien, wenn man sie trennen würde. Aber vielleicht macht
gerade dieser interessante Mix die Attraktivität dieser Kategorie, die viele Aerobic-Fans
am liebsten sehen. In der Qualifikation dominierten die Damen-Trios, was die Quantität
angeht - aber auf den ersten Plätzen sah es anders aus. Platz 1 bis 4 gingen an die
Herren, erst auf Platz 5 folgte mit der Mannschaft Bulgarien 2 ein weibliches Trio vor den
Rumäninnen. Trotz Punktebonus haben es die Damen schwer, gegen die sportliche Power der
Männer anzukommen.
Gruppenbild mit Dame: Brasilien, jeweils auf Platz 2
Die Franzosen, in Deutschland bekannt und gefeiert bei den internationalen Turnieren
von Hannover und Berlin, präsentierten sich in Bestform. Wobei es diesmal so scheint, als
ob in dieser Konkurrenz die bessere Show über die gleichwertigen Schwierigkeiten
triumphiert: Sowohl die Franzosen als auch die Brasilianer forderten das Publikum zu
wahren Begeisterungsstürmen, weil sie so originell und witzig daherkamen. Schwierigkeiten
zeigten die anderen auch... Das wird ein Finale!! Kommen doch am Sonntag noch die
ungarischen Titelverteidiger dazu, und die sind von besonderer Güte. Andras Tatar, einst
selbst ein sehr erfolgreicher Aerobic-Athlet, heute Kampfrichter und im ungarischen
Aerobic-Verband für Internationales zuständig, sagt nicht ohne Stolz, daß das Trio im
vergangenen Jahr die Weltmeisterschaften aller vier Aerobic-Weltverbände gewonnen hat.
Die Ungarn werden auch aus anderen Gründen mit Interesse von ihren Kollegen und der
Fachwelt erwartet, macht sich doch an ihnen derzeit die Diskussion um die generelle
Weiterentwicklung der Sport-Aerobic fest. (Lesen Sie dazu morgen ein Interview auf den
WM-Seiten).
Mein kleiner grüner Kaktus...
"Ich habe große Hochachtung vor Janka, seit ich gehört habe,
dass sie solche
Probleme mit dem Knie hat", sagte Andras, nachdem er ihr Beifall für den Auftritt
gezollt hatte, und damit stand er nicht allein. Eine Stunde nach ihrem Einzelstart tanzte
die Hallenserin wieder auf der Bühne des Kuppelsaals, und das mit einer seit drei Wochen
andauernden Knieverletzung.
... nochmal ganz tief durchatmen... und los!
Viel Beifall gab's für den "Kleinen grünen Kaktus" bzw. für die drei
Damen, die den berühmten Schlager der Comedien Harmonists vertanzten. Janka
Daubner, Sandra Schlüter und Marie-Catherine Bösa kamen auf Platz 10 dieser sehr
hochklassigen Konkurrenz und waren denn auch zufrieden: "Jede von sich kann erstmal
sagen, daß es gelungen war, nun müssen wir mal ins Video gucken, wie es mit der
Synchronität aussah...", meinte Marie-Catherine nach dem Wettkampf. Sandra:
"Wir waren hier schon überrascht über die Stärke der Konkurrenz, es sind nochmal
10 Trios gegenüber der WM im vorigen Jahr dazugekommen. In der Weltspitze sind es im
wesentlichen schon dieselben geblieben, aber insgesamt hat das Niveau sehr
angezogen."
Das zweite deutsche Trio schlug sich achtbar mit einer guten, temperamentvoll
vorgetragenen Übung nach dem Fußball-WM-Song. Sie wurden 21. im 34er Starterfeld.
Drillinge?? Drillinge!
Sie sind süße 17 Jahre jung und gleichen sich nicht nur aufs Haar. - Die Drillinge
aus Neuseeland sind auch eine Augenweide auf dem Parkett. Joana, Danica und Kelly Aitken
wirbeln synchron von einer Seite zur anderen. Wollten die drei aus Oakland schon immer
zusammen Aerobic machen? "Ja, auf jeden Fall", versichert Danica. "Vor drei
Jahren haben wir zusammen damit angefangen und können uns nichts besseres vorstellen. Wir
haben schon verschiedene Meisterschaften mitgemacht, wie die vom NAC oder den
Suzuki-Cup."Bei einer FIG-Weltmeisterschaft sind sie erstmals dabei. "Wir wollen
unter den ersten zehn sein, aber das wird sicher schwer, bei der großen Konkurrenz",
meint Kelly - oder war es doch wieder Danica? Egal, sie machen (und sagen) eh´ alle das
gleiche... Alle drei gehen noch zur Schule, wollen danach sich auch weiter mit dem Sport
beschäftigen und die Aerobic im eigenen Land voranbringen. Danica: "In Neuseeland
ist diese Sportart schon weit verbreitet. Allein an unserer Schule machen über Hundert
mit. Und wir wollen natürlich eine gute Plazierung von der WM nach Hause
mitnehmen..."
Die Finalteilnehmer am Sonntag, 06. Juni 1999
Frankreich, Brasilien, Rumänien 2,
Korea, Bulgarien 2,
Rumänien,
Russland, Schweden 2, Ungarn,
Deutschland 2 (Wild Card) |
Titelverteidiger:
ATTILIA KATUS
TAMAS KATUS
ROMEO SZENTGYORGY
(HUN)
Favoriten:
Frankreich
Korea
Deutsche Teilnehmer:
Marie-Catherine Bösa
Sandra Schlüter
Janka Daubner
(25/18/25, SV Halle)
Nicole Gentile
Stefanie Mensing
Marion Streichsbier
(22/18/19, TSV Unterföhring/München) |