* Koreaner
dominierte das 41köpfige Starterfeld
Kommentar
Die Männerkonkurrenz hatte schon eine schlechte Nachricht, ehe sie
begann: Titelverteidiger Jonathan Canada humpelt sichtlich verletzt durch die Kuppelhalle
und muss den Kampf um Medaillen am Sonntag den anderen überlassen.
Die Konkurrenz bei den Männern war so vielfältig wie der bunte Fahnenteppich im
Hintergrund der Wettkampfbühne. Doch einer dominierte das Starterfeld der 41(!) Männer:
Der Vizeweltmeister des Vorjahres, der Koreaner Kwan-Soo Park. Er kann alles: Präsentiert
höchste Schwierigkeiten mit technischer Feinheit und vergißt dabei die Show keineswegs.
Als er auftrat, bebte der Kuppelsaal vor Begeisterung. Der Punktabstand zu den
nächstfolgenden bestätigte den optischen Eindruck: Das Finale Einzel Männer hat einen
Top-Favoriten! Immerhin war er schon 1996 und 1997 Weltmeister - da war die Frage zur
Pressekonferenz, welches Ziel er denn hat, schon fast eine rhetorische...
Doch nicht nur die Favoriten sorgten für Highlights in
diesem Qualifikationswettkampf: Was wäre eine WM beispielsweise ohne die furiosen
Showeinlagen von Alvaro Jorge aus den Niederlanden? Und wer hätte mongolische Athleten
bei einer Aerobic-WM vermutet?
Lange lagen die beiden Russen, Stanislav Marchenko und
Wladislaw Oskner in Führung. Tragik am Ende: Der Dritte der WM 1998 - Marchenko -
verpaßte das Finale denkbar knapp. Es gab drei achte Plätze, und er blieb draußen.
Olivier Florid (FRA), Birgir Johannsson (ISL) und
Stanislav Marchenko (RUS) zählten zweifellos zu den Favoriten schon im Vorfeld, ob man
das von Claudio Franzen sagen konnte?
Im Outfit eines Panks gehörte sein Vortrag zu den
originellsten und hochwertigsten des Tages - die Fans können ihn im Finale wiedersehen.
"Posterman" Chris: Gute Vorstellung,
doch Adalberto war besser
"Doch, ich bin zufrieden. Die Atmosphäre war
einfach gut, so konnte ich mich gut reinsteigern. In dem Saal hier ist das wunderbar, da
spürt man sogar bei voller Konzentration ein Feedback. Natürlich ist nie alles perfekt,
und ein paar kleine Fehler hatte ich natürlich - aber insgesamt: okay!" Chris
Harvey, der Mann auf dem WM-Poster, sah sich nach seinem frühen Start in Ruhe seine
Konkurrenten an. Nach den Favoriten befragt, wollte sich der Deutsche Vizemeister kaum
festlegen:
Das wird sehr eng werden. Das Niveau bei den Männern ist so hoch, dass
letztlich Kleinigkeiten entscheidend sein werden. Die besten unterscheiden sich so
minimal, daß ein kleiner Ausführungsfehler schon alles entscheiden kann - wie beim
Turnen..." Einen Namen nannte er dann doch: "Ich glaube, der Koreaner ist sehr,
sehr stark." Von den beiden Deutschen war Adalberto Medeiros da Silva wiederum der
bessere, so daß er am Sonntag im Finale die Wild-Card in Anspruch nehmen kann. |
Titelverteidiger:
Jonathan Canada, ESP
(1999 verletzt)
Aufregung vor dem Start:
Top-Favorit Park
Favoriten:
Kwang-soo Park (KOR)
Olivier Florid (FRA)
Deutsche
Teilnehmer:
Chris Harvey
( 30, SV Halle)
Adalberto Madeiros da Silva
(29, PSV München)
|
Wladislaw Oskner (Weltmeister 1998 im Mixed Pair),
einstiger Turner:
"Zwar freue ich mich, daß wir beide (Stanislav
Marchenkov d.A.) im Moment die Konkurrenz anführen. Aber erstmal abwarten, die guten
Leute kommen noch! Ich bin nicht neu in der
Einzelkonkurrenz, war schon 1997 Siebter bei der WM. Was sich seitdem verändert
hat? Enorm viel - das Niveau ist viel höher geworden, mehr Artistik größere
Schwierigkeiten, vieles , was aus dem Turnen kommt." |
Finalteilnehmer
Individual men am Sonntag, 06.04.1999
St.nr. |
Name |
Nation |
1. |
Medeios da Silva, Adalberto |
GER |
2 |
Garcia, Octavio |
ESP |
3 |
Kolev, Marian |
BUL |
4 |
Franzen, Claudio |
BRA |
5 |
Nomura, Ken-ichiro |
JPN |
6 |
Ikin, Anthony |
AUS |
7 |
Johannsson, Birgir |
ISL |
8 |
Florid, Olivier |
FRA |
9 |
Park, Kwang-Soo |
KOR |
|
Finale knapp verpaßt:
Stanislav Marchenko |
|