* Deutsche
WM-Teilnehmer stehen fest
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Von den
Deutschen Aerobic-Meisterschaften 1999
berichtet
Gritt Ockert
(GYMmedia) |
In der gut besuchten
Georg-Friedrich- Händel-Halle (fast 2000 Zuschauer) waren Deutschlands Aerobic-Sportler
zu bestaunen. Insgesamt starteten 441 Aktive aus 54 Vereinen um die Titel. Für
den Erwachsenenbereich stellten diese Meisterschaften gleichzeitig die
Qualifikation für die diesjährigen Weltmeisterschaften in Hannover dar.
Es wurden Titel in den Kategorien Einzel Damen, Einzel Männer, Paar, Trio und Team
vergeben. Wie erwartet gingen die besten Plazierungen nach Halle, München und Berlin...
Einzel Damen / Women's
individual
Alle Erwartungen auf einen Sieg erfüllte Janka Daubner vom
SV Halle,
die souverän den Sieg bei den Damen holte. Mit der höchsten Wertung von
21,3 (!) Punkten turnte sie sich als Lokalmatadorin in die Herzen der Zuschauer.
Mit ihrer Übung nach Musik des Musicals "Cats" und einem originellen
Katzen-Kostüm zeigte sie einprägsam, was Sport-Aerobic ausmacht: Dynamische Bewegungen,
Kraft, Beweglichkeit und Anmut - aber auch, dass Sport-Aerobic neben den sportlichen
Anforderungen vor allem Show bedeutet. Janka zu ihrem Erfolg: "Wenn alles gut geht,
peile ich zur WM eine Medaille
an. Das hängt aber auch von der Tagesform ab." Auf Platz zwei landete Anke
Beranek (SSV Ulm), letztes Jahr Dritte der Deutschen Meisterschaften vor Mandy Skroch (TSV
Berlin), die erstmalig in der Erwachsenen-Kategorie startete.
Einzel Herren / Men's
individual
Den Titel bei den Herren holte sich wie schon im letzten Jahr
Adalberto Medeiros da Silva (PSV München) vor dem Hallenser Chris Harvey. "Jetzt, wo
ich mich für die WM qualifiziert habe, muß ich noch einiges tun. Noch mehr an der
Choreografie arbeiten, Armbewegungen optimieren und auf korrekte Körperhaltung
achten", so Adalberto. "Ein Platz unter den ersten zehn bei den WM müßte schon
drin sein." Chris Harvey, der diese Saison erstmals im Einzel am Start war: "Ich
freue mich, dass die Deutsche Meisterschaft so gut gelaufen ist. Um bei der WM erfolgreich
zu sein, muss ich noch höhere Schwierigkeiten
in die Übung einbauen. Welchen Platz ich da belegen könnte, kann ich nicht sagen,
da ich bisher nur im Paar Weltmeisterschafts-Erfahrung habe."
Paar/Pair
Von den nur drei gestarteten Paaren machten den Sieg der TSV
Unterföhring und der TSV Tempelhof/Mariendorf unter sich aus. Die beiden Münchner
Beatrice Steidle und Thomas Uttenhofer siegten mit ihrer Übung nach "Cabaret"
vor den Berlinern. "Bei unserem Start zur WM wollen wir natürlich den Abstand zu
Weltspitze gering halten und auf jeden Fall besser abschneiden, als im letzten Jahr",
sagt Beatrice. Dana Schröter und Carten Rabe, präsentierten nach mitreißender
"Grease"-Musik eine saubere, souveräne Übung. Carsten: "Das wird unser
allererster Start bei einer Weltmeisterschaft. Da wir bei den Berlin Aerobic Open unter
Teilnahme von europäischen Spitzen-Athleten auf Platz sechs landeten, hoffen wir bei der
WM auf einem vorderen Platz bzw. unter den ersten zehn zu sein."
Trio:
Den zweiten Deutschen Meistertitel holte sich der SV Halle in
der Kategorie
Trio vor dem PSV Unterföhring und dem TSV Tempelhof/Mariendorf. Die Hallenserinnen
Marie-Catherine Bösa, Janka Daubner und Sandra Schlüter überzeugten mit einer technisch
sauberen Darbietung, mit hoher Synchronität der Bewegungen und origineller Musik. Auch im
Kostüm wurde das Thema "Mein kleiner grüner Kaktus" nach Musik der Comedien
Harmonists umgesetzt. Entäuschte Dritte im Bunde war das Team aus Berlin. Jana Radtke:
"Bei einem starken Teilnehmerfeld des internationalen Turniers in Berlin landeten wir
auf Platz drei. Bei den Deutschen Meisterschaften hatten wir gehofft, auf dem zweiten
Platz zu landen und uns für die WM zu qualifizieren."
Team:
In dieser Kategorie, die noch nicht bei den
Weltmeisterschaften vertreten sein wird, siegte TK Hannover vor SG 67 Halle-Neustadt und
TSV Tempelhof/Mariendorf. "Bei den Weltmeisterschaften hat das deutsche Team, das
sich heute qualifiziert hat, gute Chancen. Die Männer könnten im guten Mittelfeld
landen", resümiert Anke Becker, Fachkommission Aerobic im DTB. "Die stärksten
Kategorien sind Damen Einzel und Trio. Besonders Janka hat höchste Chancen, ganz weit
vorn zu landen. Um im internationalen Niveau mithalten zu können, müssen wir noch mehr
an der Technik und an den Choreografien arbeiten. Es fehlen vor allem Trainer für diese
Sportart, darum
wird es im Juni die erste Trainer-C-Ausbildung im DTB geben."
>>Die deutschen WM-Teilnehmer / German WCh team |
Zitate
Gudrun Steinbach,
Präsidentin Landesturnverband Sachsen-Anhalt:
"Aerobic hat sich zu einem neuen Trend im Sport entwickelt. Damals, 1983, als die
Bewegung bei uns noch Pop-Gymnastik hieß, hätte ich nie gedacht, was für eine rasante
Entwicklung diese Sportart durchmachen würde. Ich habe zu anderen Sportlerinnen immer
gesagt, hier wird es nie Wettkämpfe geben. Ich habe es mir nie träumen lassen, daß wir
hier in dieser wunderschönen Halle gesamtdeutsche Meisterschaften ausrichten. Darum bin
ich umso mehr stolz, daß hier in der Stadt Halle so eine Veranstaltung durchgeführt
wird."
Georg-Friedrich-Händel-Halle
am Salzgrafenplatz
(erster Konzertsaal-Neubau im Osten Deutschlands, eingeweiht im Oktober 1998,
künftiger Hauptereignisort der Händelfestspiele)
Dr. Klaus Peter Rauen,
Oberbürgermeister der Stadt Halle:
"Diese Halle war von Anfang an nicht nur als Konzerthalle geplant, sondern auch für
andere Veranstaltungen gedacht. Darum bin ich stolz, hier einen sportlichen Wettkampf
anbieten zu können. Halle ist eine Sportstadt, und wir freuen uns über Besuch aus allen
deutschen Ländern. Ich wünsche mir, dass diese junge Sportart noch viele Freunde in
ihren Bann zieht. Wenn diese Veranstaltung der Sportart einen weiteren Auftrieb gibt,
wäre das gute Sache."
Halle / Saale
Händelstadt - Sportstadt |
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