Einst
jüngster Olympiasieger der Turngeschichte...
Selbst
heute noch stockt einem der Atem, wenn man sich das Video seiner
olympischen Bodenkür in Seoul 1988 anschaut. Superschwierig,
technisch-exakte Eleganz, höchste Dynamik - so wurde Sergei
Charkow - damals im sowjetischen Gold-Team - als nicht mal
18-Jähriger der jüngste Turn-Olympiasieger der Geschichte.
Zur WM 1993 in Birmingham brachte er am Reck als Champion mit
unglaublichen 6 Flugelementen das Publikum zum Rasen. |
Charkow 1988
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Und
nachdem er - eingewandert nach Deutschland - bereits Deutscher Meister
war, holte ihn sein Ex-Chef, russischer Nationalcoach und Turnpräsident
Leonid Arkajew für 1996 noch einmal heim ins russische Turn-Reich, um im
Georgia Dome zu Atlanta erneut Olympiasieger mit der russischen Auswahl zu
werden....
Powerman Charkow
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Längst
ist der perfekt deutsch sprechende ehemalige Moskauer im Saarland
zu Hause. Seine Schüler lieben inzwischen den engagierten und
berühmten Sportlehrer, der in der ersten Bundesliga für die TG
Saar weiterhin Leistungsträger ist.
In vielen Shows verzückte er sein Publikum: Ob bei der DTB-Gala
mit Konter-Grätschen-Rekordversuchen oder zuletzt in Bientzle's
"Night of Champs-Shows - so in Monaco beim "Laureus
World Sports Award" - überall bewundert man den
extrovertierten Superathleten ob seiner außergewöhnlichen
Leistungen. |
Nun,
am ersten Dezember-Wochenende 2003, tritt er sogar noch einmal in
einem Europacup-Endkampf auf: Sein Ex-Kollege aus Russland und
heutiger Trainer in Lille (Frankreich) Dmitri Wassilienko versicherte sich
seiner Hilfe im EC-Halbfinale
in Charlerois (Belgien), um gegen den einzigen deutschen EC-Vertreter,
den NTT-TK Hannover anzutreten. Dabei musste der unermüdliche Sergei
außer Pauschenpferd gar an 5 Geräten powern...
"Kleiner
Mann liebt große Sachen"
Dillingen.
Olympiasieger Sergej Charkow fühlt sich im Saarland sehr wohl.
So wohl, dass der am 17.11.1970 in Moskau geborene Kunstturner nun schon
seit neun Jahren mit Ehefrau Tatjana und seinen beiden Kindern Sascha und
Nikita in Dillingen wohnt.
Seit der sympathische Russe 1994 das Saarland erstmalig betreten hatte,
verliefen Sport sowie Berufs- und Familienleben weiter nach seinen
Vorstellungen.
Papa Sergei mit Sascha
und Nikita
|
Damals
sagte er: „Ich bin kleiner Mann, habe kleine Frau, kleines Kind
und kleinen Hund. Aber ich liebe große Sachen:
Großes Auto, großes Haus und großes Geld.“ Anfang diesen Jahres
(2003) kaufte er sich ein Haus in Dillingen/Pachten und fährt einen
Peugeot 406. Nur das große Geld fehlt noch. Aber auch das wird der
zielstrebige und pflichtbewusste 33-jährige Diplomsportlehrer wohl
noch erreichen.
Nach der Einbürgerung im April 1997 erhielt Charkow eine Anstellung
an der Grundschule Wiedheck in Brebach-Fechingen als Sportlehrer.
Heute unterrichtet er Sport zusätzlich noch an drei weiteren
Grundschulen (Fechingen, Bischmisheim und Dillingen), ist beteiligt
an dem AOK-Gesundheitsprojekt für Grundschulen „Fit und gesund,
die 7 Bausteine der Fitness“ und hat bereits für das Jahr 2004
neue Pläne: Er möchte eine Nachwuchsturnriege in Dillingen
aufbauen. Die Motivation erhält er durch seine beiden turnbegabten
Söhne Sascha (8 Jahre) und Nikita (knapp 2 Jahre). |
Dies
alleine ist jedoch nicht der einzige Grund.
Charkow ist der Meinung, dass Kinder ihre Zeit in einem Verein
sinnvoll nutzen und dem leistungsorientierten Turnen widmen sollten,
anstatt auf der Straße zu verbringen. Derzeit fehlt des in Dillingen an
kompetenten Nachwuchstrainern für Kunstturnen, die pädagogisch, fachlich
und mit Engagement diese Aufgabe bewältigen können.
Es
ist kein Wunder, dass sich das turnerische Können des TG
Saar-Erstbundesligisten auf seine Kinder auswirkt. Der achtjährige
Sascha beherrscht bereits grundlegende Turnübungen mit Perfektion
und auch der kleine Nikita macht schon bessere Rollen vorwärts
als er laufen kann. Die sportlichen Erfolge Charkow's sind endlos
und nicht nur in Fachkreisen bekannt: Er wurde Olympiasieger mit
der Mannschaft der ehemaligen UdSSR und am Boden 1988 in Seoul,
Weltmeister am Reck und Vizeweltmeister im Mehrkampf 1993 in
Birmingham sowie Olympiasieger mit der Mannschaft Russlands 1996
in Atlanta.
Mit der Deutschen Nationalmannschaft errang er 1998 den dritten
Platz bei den Europameisterschaften. Insgesamt wurde der siebenmal
Deutscher Meister, viermal Vize-Meister und landete etliche Male
in den Gerätfinals auf dem dritten Platz. |
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Auch
in diesem Jahr war Sergej Charkow auf nationaler Ebene nicht
wegzudenken. Er wurde Deutscher Vize-Meister am Barren und errang den 3.
Platz am Reck. Wie schafft man es, nach 26 Jahren intensiven
Hochleistungssport, noch so fit zu sein? Der Grund, so Charkow, liege in
einer nahrhaften und gesunden Kost sowie seinem außerordentlich starken
Willen zu Höchstleistungen. Ehefrau Tatjana betonte, dass die Kraft nur
von tierischem Eiweiß kommt, also häufiges Essen von Fleisch gut für
eine körperliche Fitness ist. Bei Familie Charkow stehen also jeden Tag
drei warme Mahlzeiten an. Wichtig in Sergej Charkow's - für Turner schon
"hochbetagtem" Alter - ist es aber auch, auf seinen Körper zu hören:
„Man muss wissen, wo die Grenze der Belastbarkeit ist.“ Doch diese
Grenze überschritt der Olympiasieger schon oft. Insgesamt 8 Operationen
musste er wegen seiner Turnerei über sich ergehen lassen.
In
den letzten drei Jahren aber war alles gut gegangen und auch in den
weiteren Wettkämpfen versucht Sergej Charkow seine Wettkampferfahrung
auszuspielen und als Aktivensprecher seine Mannschaft psychisch gut auf
ihren Gegner einzustellen.
(Quelle: Presse-Info TG Saar vom
7.11.2003; Material: SZ, Saarbrücken)
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