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"Beim
dritten Anlauf endlich den Olympiatraum erfüllen":
Zimmermann: „Längere Zeit haben Zweifel genagt, ob mir die seit Jahresbeginn neuen Wertungsvorschriften entgegen kommen. Und ob die Motivation reichen wird. Aber jetzt bin ich überzeugt, dass ich bis Athen 2004 vorne mitmischen kann.“ Thomas Zimmermann, 28-jähriger HSZ-Sportsoldat aus Weiler (V), wird am kommenden Wochenende beim ersten Weltcup der neuen Saison in Paris an den Start gehen: „Der Weltcupauftakt ist für alle eine besondere Herausforderung. Nach Olympia in Sydney wurden die Wertungsvorschriften neu überarbeitet. Jetzt sind alle gespannt, wie gut die Konkurrenz zu diesem frühen Zeitpunkt der WM-Saison (28. Oktober bis 4. November 2001 in Ghent, Anm. d. Red.) schon in Form ist, beziehungsweise die Küren angepasst hat". Österreichs
Nummer 1 turnt in Paris an den beiden
„Parade“geräten Pauschenpferd und Sprung. Am Pauschenpferd hat
Zimmermann seine Übung total
umgestellt: „Noch habe ich nicht die Stabilität des
Vorjahres und werde mit einem Ausgangswert von ‚nur’ 9,80
antreten. Aber in meinem Trainingsrucksack steckt bereits wieder eine
10,00“. Anders die Situation am Sprung. Zimmermann: „Mein Roche, so
heißt der Überschlag mit zweieinhalb Salti vorwärts, klappt
jederzeit. Er hat zwar jetzt nur noch einen Ausgangswert von 9,80
Punkten statt bisher 10,00. Aber die Qualifikation für Weltcup-,
EM- oder WM-Finali ist weiterhin möglich“. Zimmermanns
nächste Station im Weltcup wird vom 29. März bis 1. April das
traditionelle Turnier
der Meister in Cottbus sein. Rund
um Ostern stehen zwei wohlverdiente Wochen Urlaub auf dem Programm,
dann beginnt schon „mit Vollgas“ der konkrete Formaufbau für
die Weltmeisterschaft in Ghent.
Was
bewegt einen 28-jährigen österreichischen Kunstturner, der
Sportler des Jahres 2000 in Vorarlberg geworden, 30-facher
Staatsmeister, 9-facher WM-Teilnehmer, 6-facher EM-Teilnehmer
(davon 2x im Finale) ist, seine Kariere fort zu setzen ?
Was motiviert ihn, sich täglich in der Turnhalle zu schinden, sich
in der dünnen Luft des weltweiten Spitzensports
zu bewegen und sich gleichzeitig an der HAK Bregenz
(Fernunterricht) für die Zeit danach vorzubereiten ? Der
gelernte Werkzeugmacher Thomas Zimmermann holt mit
seiner Antwort weit aus: „Anfang
1999 habe ich begonnen, gemeinsam mit der Schweizer
Nationalmannschaft in Magglingen unter der Leitung von Dr. Peter Kotzurek
zu trainieren. Den angestrebten Olympiaquotenplatz bei der WM im Herbst
1999 habe ich zwar leider verfehlt. Nach genauer Analyse bin ich aber
sicher, dass der Weg der richtige war, nur einfach die Zeit zu kurz. Meine
Ergebnisse 2000 haben ja gezeigt, was möglich ist. Nun ist abgesichert,
dass ich weiter konsequent und systematisch unter den Topbedingungen in
Magglingen trainieren kann. Speziell beim Sprung sind die Schweizer
Trainer allen anderen Nationen voraus, was zuletzt auch die Erfolge von
Dieter Rehm bewiesen haben. Und gerade an diesem Gerät habe ich das größte
Potential, ganz vorne mit zu mischen“. Zimmermanns Trainingsleistungen
der vergangenen Woche in Tunesien haben deutlich seine herausragenden Möglichkeiten
gezeigt. Trainer Peter Kotzurek: „Der erst von zwei Turner gezeigte
Roche mit halber Drehung – der weltweit mit Abstand allerschwierigste Kürsprung
– ist keine Utopie mehr und wurde unter methodischen Bedingungen schon
realisiert. Dies wäre für Thomas ein entscheidender Vorteil gegenüber
der Konkurrenz !“ Den Ausschlag für die Fortsetzung der Karriere von Thomas Zimmermann gab aber sicherlich nicht nur seine sportliche, sondern auch seine persönliche Entwicklung der letzen zwei Jahre. Längst betrachtet sich „Zimsi“ nicht einfach nur als Weltklassesportler. sondern erkennt deutlich seine Bedeutung für das gesamte rotweißrote Kunstturnen, für das er als Vorbild und Leitfigur eine entscheidende Rolle spielt. Und diese Verantwortung nimmt er gerne an: „Ich bin stolz darauf, dass fast alle Nachwuchstalente mich in ihren Personaldatenblättern als ihr Vorbild angeben.“ Die Turnszene und der ÖFT dürfen sich also freuen. Hoffentlich auch Zimmermann selbst 2004 in Athen: „Beim dritten Anlauf schaffe ich es sicher !“ (mit freundlicher Genehmigung des ÖFT/R.Labner) |
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